Verlassen - 51

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Thranduils Sicht

Wo war eigentlich mein Sohn? Es schien ewig her zu sein das er mir das letzte mal vorgetreten war. Ach, er ähnelte so seiner Mutter. Sie war so offen für jeden und ließ allen Teil an ihren Gefühlen haben. Ich habe das nie verstanden. Ich musste meine Ehre wahren, musste hart bleiben egal wie sehr mich etwas verletzte. Ich vermisste sie so sehr. Zum Glück habe ich Legolas. Er ist wie ein lebendes Bild der ihrer. Als ich meine Frau tot fand, war das ein Gefühl das es nicht zu beschreiben galt. Als würde die Sonne versiegen, alles schien so unwirklich zu sein. Als mich die beiden Brüder nach ihrer Mutter fragten, viel mir keine Antwort ein. Etwas hatte sich verändert. Ich musste kalt geworden sein, spürte keinen Schmerz im Kampf und überließ meine Kinder für lange Zeit den Mägten. Erst als Leagnir dann starb, mit 14 Menschenjahren, wurde mir bewusst was ich für einen Fehler begangen hatte. Nun nahm ich mir vor Legolas zu hüten wie ein Drache seinen Schatz, doch wie, wenn ich Würde walten lassen sollte. Es schien aussichtslos. Eigentlich wollte ich doch nie so ein Tyran werden, wie der als den mich manche sahen. All diese ängstlichen Blicke gen meine Person machten mich traurig. Der Grünwald war doch nur so verkommen, weil Leyandil gestorben war. Aprupt fuhr ich hoch und erweckte die Wachen damit aus ihrer gewohnten Starre.

"Ich will meinen Sohn sehen! ... Bitte." Die Wachen sahen sich unsicher an und wippten unruhig von einem Fuß auf den anderen.

"Er ... wir ... w-wir wissen nicht wo er ist." Das war gelogen. Ich spürte es. Sie wussten es ganz genau.

"Wo.Ist.Er.?" Langsam trat ich auf sie zu. Schon wieder diese Angst.

"Majestät. Bitte." Nun breitete sich auch das Unwohl in mir aus. Nichts fühlen, nichts fühlen.

"Sagt es!", schrie ich sie nun an.

"Es erreichte uns eine Nachricht von Gandalf. Erst vor wenigen Stunden. Legolas ist entschwunden. Gestorben in einem Kampf." Ich wich vor ihm zurück. Nichts fühlen
Nichts fühlen
Nichts fühlen.

"Das soll wohl ein schlechter Scherz sein.", presste ich aus zusammen gebissenen Zähnen hervor.

"Nein mein Herr, ist es nicht.", pipste einer von ihnen. Plötzlich brach der Leuchter an der Decke. Die Kristalle knacken und ächszen und rieselten hinab.
Du fühlst.

Die Wachen flüchten hinaus, denn alles Glas bebte und brach inzwei. Wie von einer Axt gefällt stürzten die Bäume, so ich auch. Schwer atmete hockte ich auf dem  Boden. Ich hatte alles verloren.

Und so sah ich den Leuchter nicht fallen. Den Kristallleuchter, so groß wie ein halber Baum. Und er fiel, fiel genau auf mich zu.



Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt