Ich tiegerte seit dem ersten Sonnenstrahl durch mein Gemach und wartete darauf, dass etwas geschah. Der Winterball war noch einen ganzen Monat hin und für mich gab es bis dahin nichts zu tun. Ich könnte kämpfen üben ... Aber dafür fehlte mir Legolas, oder die Erlaubnis die Waffenkammer betreten zu dürfen.
Wo war er nur? Ich entschied Sanwe auf zu suchen, er würde sicher mit mir im Wald spazieren gehen oder kämpfen üben. Es war mir gleich was wir taten, hausptsache die Langeweile verschwand und er war bei mir.
Ich fragte zuerst die Wache am Tor, ob sie Sanwe gesehen hatte, danach sah ich auf dem Schlosshof nach. Jedoch konnte ich ihn nirgends finden. Ich war deprimiert, weil in mir das Gefühl aufstieg, dass mir alle aus dem Weg gehen wollten. Ich konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Ich war ein Mensch, und hier völlig fehl am Platz. Ein letztes mal klopfte ich an Legolas Tür, um mich zu versichern das er wirklich nicht da war, oder mir nicht öffnen wollte. Ich redete sogar kurz auf das Holz ein, wie Leid mir das mit dem Kuss tat und das es nie wieder vorkommen würde. Aber ich bermerkte jedoch rasch, dass es sinnlos war mit einer Holztür über meine Gefühle zu reden und ging dann.
"Ich habe es gewusst. So jemand wie du gehört nicht hier her. Du solltest besser verschwinden." Ich drehte mich um, um nach der Person zu sehen, die meinte mich noch tiefer sinken zu lassen als ich sowieso schon war. Es war eine ziemlich hübsche Elbin mit einem filigranen Körnchen auf dem Haupt.
"Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf? " Ich wollte mich mit keinem anlegen der aussah wie eine Prinzessin und vielleicht auch eine sein könnte.
"Ich bin Prinzessin Lenuia. Eine der Kandidatinnen die für Legolas Hochzeit in frage kämen." Sie reckte das Kinn in die Höh. Typisch verwöhnte Prinzessin.
"Hm. Und wieso sollten Sie wissen das ich hier nicht hingehör?" Ich wollte nicht wie das dumme Menschen-Mädchen rüber kommen weshalb ich versuchte genauso eindrucksvoll zu wirken und das mit der Hochzeit bewusst verdrängte.
"Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Du bist definitiv keine Prinzessin und an deiner, wenn du mich fragst äußerst scheußlichen Kleidung, erkennbar gehörst du nicht zum Personal. Da du aber trotzdem mit Legolas zusammen warst habe ich recherchiert und das raus bekommen." Sie schaute mich wiederwertig an, als wäre ich ein ekelhaftes Insekt. Ich ließ mich jedoch nicht von den Beleidigungen abschrecken und stolzierte an ihr vorbei.
"Dann noch viel Glück. Das werdet Ihr brauchen." Normalerweise reagierte ich nicht so arrogant aber diese möchte gern Prinzessin machte mich wahnsinnig. Jedoch behielt ich ihre Worte im Gedächtnis und stellte entsetzt fest, das es weh tat, und ich es glaubte.
Auf dem Weg die Treppen runter, gen Wald entgegen, vielen mir die vielen Elben-Augen auf, die mich abschätzig musterten. Ist die das die den Kriegsanführer getötet hat? Ich hoffte sehr das sie nicht Sanwe meinten, und mich mit jemanden verwechselten. Tief in mir wusste ich jedoch das das der Grund war, wieso sie mich so ansahen. Beunruhigt ging ich weiter. Er ist nicht tot. Er ist nicht tot. Ich redete es mir so verkrampft ein, dass ich gar nicht bemerkte wie ich kontinuierlich auf den Düsterwald zusteuerte. Es war so, als würde mich eine innere Stimme rufen. Komm... Wurde ich nun völlig verrückt oder lag es daran das es sich hier um ein Gebiet der Elben handelte, was fast ausschließlich der Magie zu verdanken war. In meinem Zögern teilte sich etwas. Mein Kopf schrie mir zu ich sollte umkehren und Sanwe finden, doch meine Füße waren der Magie verfallen und steuerten in die Finsternis.
Schließlich ließ sich auch mein Kopf dazu hinreißen, da mich der Schmerz über den Verlust lähmte und unvorsichtig machte.
Es wurde immer dunkeler und die Stimme deutlicher. Sie wurden immer lauter, es wurden mehr.
Der Kriegsanführer ist tot ...
Nein ist er nicht ...
Legolas liebt sie ...
Er liebt die Prinzessinen für den Winterball ...
Und zwischen diesem ganzen hin und her das vertraute komm.
Ich folgte ihr bis ich schließlich nur noch vereinzelte Baumkronen sehen konnte. Das Licht versiegte und die Schatten wuchsen zusammen.
Alles verstummte. Keine Stimme, kein Vogel. Nur mein schneller und lauter Herzschlag und das Bewusstsein einen Fehler begangen zu haben.
Ich war nicht allein ...
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Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...