Der Fluch des Bösen - 38

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Legolas Sicht

Als wir am nächsten morgen uns erneut auf die Suche begaben, bemerkte ich die Spannung, die hier in der Luft lag.

"Spürt ihr das?", fragte ich sie in der Hoffnung nicht der Einzige zu sein der dies bemerkte. An Sanwes Gesicht zu urteilen war auch er diesem Gefühl bewusst.

"Was meinst du? Also ich finde, dass jediglich das Wetter etwas schlechter ist." Entweder stellte sich Mialoa dumm oder sie wollte mich nur mal wieder ärgern.

"Wir sollten und beeilen. Meleth ist schneller als wir- Auch ohne Vorsprung." Er hatte recht. Ich sollte mich mehr um das Menschenmädchen sorgen, dass hier allen Gefahren ausgeliefert war. Nur wieso waren beide meiner Gefährten so blass um die Nase? Ist ihnen hier etwas widerfahren an das sie nun erinnert wurden? Jedoch wollte ich nicht fragen, aus Angst alte Wunden aufzubrechen und kostbare Zeit zu verlieren.

"Ich werd kurz vor gehen und einen Baum besteigen. Von dort aus kann ich unsere Route besser einschätzen." Sanwe war bereits halb den Baum oben, bevor ich ihm antworten konnte. Erst jetzt wurde mir bewusst das ich mit Mialoa alleine war und sofort kam die zerreißende Spannung zurück.

"Ach Legolas. Ist Rache nicht etwas schönes?" Erschrocken über ihre Worte wirbelte ich herum und sah sie mit gezücktem Schwert auf mich zukommen.

"Was hast du vor? ", war alles was ich hervor brachte.

"Na was wohl? Deinem Vater das antun was er mir auch angetan hat."

"Mialoa Bitte. Ich will nicht gegen dich kämpfen. Was ist los mit dir? Bist du nicht ganz bei Sinnen?" Ich zückte ebenfalls mein Schwert. Aber nur damit ich für einen unangekündigten Überfall ihrerseits geschützt war. Ich kannte sie schon viel zu lang um sie einfach zu töten. Etwas stimmte nicht, ihre Augen stimmten nicht. Sie waren trüb und glasig und ich war mir sicher das sie dies heut morgen noch nicht waren.

"Was ist mit dir passiert?" Sie begann zu knurren und sich mehr Wolfs ähnlich auf mich zu zu bewegen.

"Du bist passiert.", knurrte sie. Jetzt wusste ich was passiert war. Ein Fluch wurde auf sie gelegt der sie innerlich aufzehrte und zum Warg machte. Auf ewig darauf verbannt nie zu vergeben und zu jagen. Nur wer tat ihr so etwas an?

"Mialoa sei du selbst, ich will dir nichts tun.", versuchte ich sie zu beschwichtigen, doch als sie zum Streich ausholte wurde mir klar das ich sie töten musste.

Ich parierte ihren Schlag ab. Selbst wollte ich keinen ausführen, da ich sie trotz ihres hervorragenden Wissens sofort töten würde. Als sie gerade erneut tödlich ausholen wollte sah ich etwas vom Himmel fallen. Wie ein Racheengel fiel Sanwe hinunter und landete auf Mialoa die unter ihm mit einem knacken zusammenbrach. Hatte er sie nun getötet? An seinem Kopf klaffte ein großes Loch und er taumelte beim aufstehen, doch er schien den Fall aus fast hundert Fuß überlebt zu haben. Mialoas leblosen Körper vermochte ich gar nicht anzuschauen, hoffte aber tief in mir, das sie trotz des vielen Blutes um ihren Kopf, überleben würde.

"Legolas renn einfach los! Du kannst sie einholen wenn deine Beine vom unmündigen Verlangen geprägt sind! Ich kümmere mich um sie!" So nahm er Mialoa in die Arme was seine Ärmel ins dunkle tauchte. Ich riss den Blick von ihnen und rannte los. Durch das Dickicht der Bäume und den Schatten des Waldes. Ich rannte bis meine Füße wund waren und ich nur noch im Tunnelblick sah. Ich rannte bis die Bäume vergangenen und das Gewitter der Heide mich tobend empfang ....

Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt