Des Kampfes Schüler - 61

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Erbarmungslos lotste er mich in einen Anzug, der wenn man seinen Worten Glauben schenken sollte, von keinem Speer durchdrungen werden konnte. Doch das war Quatsch. Er war weder aus Mitril, noch trugen ihn die Krieger des Waldlandreiches.

"Sema, dass ist doch Mist!" Nase rümpfend schaute ich an mir herunter, und zupfte ein bisschen an dem dicken Stoff.

"Es ist die Einzige Möglichkeit für dich, nicht aufgespießt zu werden. Vorerst." Na toll. Faen am Spieß.

"So und was muss ich jetzt machen?" Lustlos hob ich die Arme und ließ sie dann wieder fallen. Auf dem Leder schallte es dumpf wieder.

"Nehm das hier." Er hob aus dem hohen Gras eine glänzende Elbenklinge. Sie war länger als mein Bein und beanspruchte die Kraft beider Hände. Mit gekrümmten Kreuz stand ich da und starrte auf das helle Metall. Unausstehlich brannte es mir in den Augen und schien mich förmlich auszulachen. Die Buchstaben tanzten auf dem Griff wie zu einer belebten Sommernacht.

"Du musst dich gerade hinstellen." Wir beide wussten das dies nicht ging.

"Es ist zu schwer! Wie kann das bei einer Elbenklinge sein!? Leicht wie eine Feder,  ja so sagen alle! Was geht hier schief?"

"Oh doch, es ist  wahr und diese Klinge mag eine gute sein, denn sie ist die meine, aber jene Elbenschwerter wiegen immer soviel wie die Hoffnungslosigkeit ihres Trägers. Denn ohne Hoffnung, solle man die Waffen niederlegen." Er sah mich scharf an. War ich wirklich so hoffnungslos? Nein das konnte nicht sein, ich wollte Sema helfen, helfen in dem Krieg, helfen wenn es um mein Leben geht. Mit einmal war die Klinge viel leichter, ja gar willig von mir geschwungen zu werden.

"Maethor!", rief er das Schwert und es begann in meiner Hand zu glühen. Er selbst rief seines ebenfalls und stellte sich mir mit wildem Blick gegenüber und nahm eine Kampfpose ein bei der mir schon das zusehen Hoffnung nahm. Sofort zog es mir wieder die Arme lang.

"Ohne Erbarmen wird man uns in der Pferdestadt begrüßen! Kämpf!" Das sagte er so leicht! Ich bemühte mich an mein Vorhaben zu glauben und versuchte es erneut. Drei Anläufe waren nötig, dass ich mich so hinstellen konnte wie der Elb und alleine dies, beanspruchte jeden meiner Muskeln.

"Nein,  so wird das nichts! Mach es mir doch einfach nach!" Nun wurde ich sauer.

"Sema ich bin kein Elb! Ich habe Menschenkraft und selbst davon nicht viel! Ich kämpfte niemals, und schon gar nicht so! Verlang nichts von mir was ich nicht tragen kann!" Schuldbewusst sah er drein, doch das verfolg.
"Nein. Nehm das Schwert und kämpf!" Ich weiß nicht was in ihn geraten war, doch er hob das Schwert zum Schlag und ohne mich zu wehren merkte ich, wie mich der Schlag zu Boden wehte und, ob nun durch den Aufprall oder den Stich, mein Licht erlosch.

Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt