Legolas Sicht
Der Regen machte meine Kleidung nass und schwer. Doch es störte mich nicht. Mich störte auch nicht der Gedanke daran das mich die spitzen Felsen töten könnten wenn ich eine falsche Bewegung tat - ich dachte nur an sie. Meleth wollte Mittelerde verlassen, ich hatte es gesehen. Wie ein Film spielte es sich in meinem Kopf ab, wie eine Erinnerung brannte sich das Bild ihrer Tränen feuchten Augen in meinen Kopf ein und trieb mich dazu an, alle Kräfte die ich hatte aufzubäumen. Sie durfte mich nicht verlassen, ich brauchte sie! Ihr Lachen, ihre Sicht der Welt, nur sie gab mir einen Grund zum leben! Der Wind peitschte mir um die Ohren und drückte mich noch näher an den Felsen. Zum Glück wurde dieses Unwetter erst so schlimm als ich schon den Abstieg des Gebirges begonnen hatte. Zwar war ich nun dem Boden nahe, doch noch würde ein Sturz tödlich sein. Ein Donner ließ mich zusammen zucken, sodass ein Stein mir die Handfläche aufschlitzte. Jedoch spürte ich es nicht einmal richtig. Die Angst das Meleth aus meinem Leben treten könnte ließ mich Schmerz und Leid vergessen. So egoistisch das auch klang; ich sorgte mich nicht einmal um Mialoa.
Nun waren es nur noch gute zehn Meter die mich vom Boden trennten, und die ich sprang. So wie es mich mein Vater lehrte rollte ich mich geschickt ab, trug trotzdem etliche Wunden davon. Auch ein Elb war nicht unverwundbar, dass mussten alle meines Geschlechtes schmerzlich erkennen.
Der Regen hinderte meine Sicht und doch waren die Mauern Bruchtals für mich erreichbar. Spätestens morgen, wenn die Sonne zum Abend glomm, würde ich es erreichen. Und damit hoffentlich auch Meleth.
Ohne Rast war ich gerannt. Selbst als der Sturm sich in den höchsten Zügen gegen mich auflehnen, gab ich nicht auf. Nun stand ich völlig erschöpft und am Ende meiner Kräfte vor Herr Elronds Sahl und sah die Wachen flehend an.
"Ich bin Legolas Greenleaf, Prinz des Düsterwaldes, und bitte euch mich zu Herr Elrond vor zu lassen." Ohne mich eines Wortes zu würdigen sahen sie sich an, nickten und öffneten die große Flügeltür.
Als ich eintrat lief der König Bruchtals ungeduldig vor einer kleinen Tür und Gandalfs leises Gemurmel drang hervor. Ich verlor keine Zeit ihn nach meiner Vermutung zu fragen, ich stürmte einfach auf ihn zu und rannte ihn fast um. Für kurze Zeit vergaß ich Manieren und Höflichkeit, ich riss einfach die Tür auf und sah das mir grauende Bild meiner Erinnerung.
Ich schrie Gandalf an er solle aufhören, doch es war zu spät. Kurz dachte ich zu sehen wie Meleth die Augen öffnete, doch da war sie schon im Licht verschwunden. Das Licht das sie von mir riss. Das Licht das sie mir nahm. Und nicht nur sie ging, auch mein Herz verschwand im gleißenden Schein Gandalfs Zauber.
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Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...