Wie jetzt? Wir kannten uns doch erst zwei Tage?! Der wollte mich doch verarschen! Er hielt kurzer Hand an und ich stieg vom Pferd. Das musste ich verdauen.
"Meleth...." , ich unterbrach ihn.
"Psssssssscccchhhhhhttttt". Nun lief ich ungeduldig auf und ab. Er schaute mich weiterhin vom Pferd aus an. Er sah sehr traurig aus.
"Bitte, halte mich nicht für einen bekloppten Elben. Es ... ich ... Du musstest es einfach wissen! Und egal
wie es hier weiter geht. Ich gebe dich nicht auf, komme was es wolle !" Ich fand das einfach nur niedlich von ihm. Ich glaube kein Junge kann so sein, wie ein Elb.
"Komm von dieser Höllenmaschiene runter, sonst kann ich nicht mit dir reden." Das Pferd schnaubte empört. Ich mochte es einfach nicht, also gifftete ich es mit meinem Blick an.
Er runzelte nur die Stirn und stieg dann ab.
Nun standen wir höchstens 20cm von einander entfernt. Ich hörte ihn atmen und spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand, die ich ihm auf die Brust gelegt hatte. Und dann, wieso auch immer ich das jetzt tat, küsste ich ihn. Zuerst zuckte er noch zurück, doch dann merkte ich wie er lächelte.
"Menschen Mädchen sind echt unberechenbar."
"Stimmt, aber Elben sind auch nicht besser. " Dann begann er zu lachen hob mich in seine Arme und kurzer Zeit später preschten wir wieder durch die unendliche Dunkelheit der Bäume, deren Schatten töten konnten.
Lange war es her das wir geredet hatten. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, keiner von uns beiden wusste was er fühlen und hoffen durfte. Ich wusste nicht was ich fühlte und hoffte. Ich wollte Legolas, wollte aber Sanwe auch nicht verlieren. Es war zum verzweifeln. Ich lehnte mich an ihn und er ritt wieder etwas langsamer.
"Keine Angst, gleich sind wir da." Er hatte recht. Hinter den letzten Baumwipfeln sah man die Perlen-weißen Türme, der Nacht entgegen strahlen. Es war fast blendend, denn die Sonne hatten wir lange nicht mehr gesehen.
Das Tor war schwer bewacht. Zehn oder mehr grimmig blinkende Wachen hatten ihre Augen überall und hielten ihre Bogen bereits gespannt. Ihre Körperhaltung ließ mich sofort wissen das niemand an ihnen vorbeikommen würde. Sanwe ging trotzdem ohne mit der Wimper zu zucken auf sie zu und die Wachen verneigen sich sogar ehrfürchtig vor ihm. Die Blicke waren auf mich gerichtet als Sanwe mit ihnen sprach. Sie vertrauen mir nicht. Sanwe kam dann wieder zu mir und flüsterte.
" Ich muss jetzt gehen, aber ich werde dich bald besuchen. Thranduli ist freundlich gestimmt. " Ich bekam einen Kloß im Hals und hatte Angst. Sanwe konnte mich doch nicht alleine lassen !
Und doch, nun stand ich hier. Alleine, zwischen Wachen mit gefährlichen Waffen und die Tür zum Thronsaal kam immer näher.
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Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...