"WAS HAST DU GETAN!!!", brüllte ich ihn an.
"Ich nichts. Aber er." Er sagte es mit solcher Gelassenheit, dass ich nicht anders konnte als zu knurren und drei große Schritte auf ihn zu zu treten. Sofort lud er die Pistole nach und richtete sie auf Legolas.
"Noch ein bisschen näher, und ich schieße nochmal." Mit wurde so schwindelig, dass ich mir kurz nicht sicher war ob ich weiter stehen konnte. Im Rausch des Zorne gepackt raste ich mit unvorhergesehbarer Geschwindigkeit auf ihn zu und packte seine Gurgel. Er war so erschrocken, dass er ganz vergaß die Pistole gerade zu halten, was ich als einmalige Gelegenheit sah, ihn zu entwaffnen.
Die Pistole wurde über den Boden geschleudert und prallte scheppernd von der Wand ab. Er wollte auf sie zu rennen, doch ich griff in seine Haare und hielt ihn so fest. Das Gefühl von verklebten Blut und Fett, haftete nun an meinen Fingern, und in diesem Moment der Schwäche, entriss er sich meinem Griff. Ich verlor keine Zeit damit auf meine blutigen Fingernägel zu achten, zumal ich nicht einmal wusste ob es mein eigenes Blut war.
Der Elb war gerade dabei die Pistole aufzuheben, als ich ihm auf den Buckel sprang und versuchte über seine Schultern an die Waffe zu kommen. Ich würde das niemals vergessen können, es ist unbeschreiblich wie widerwärtig sich die Haut des Lebwesens anfühlte.
Seine Hand kam so schnell, dass ich sie nicht einmal wahrgenommen hatte. Ich spürte nur den brennenden Schmerz als sie auf meine Wange traf und ich das heiße Blut aus der Wunde strömen spürte. Nun ging es um Leben und Tod. Wir beide bekämpften und bis aufs Blut um die Pistole und ein Abzug von der anderen Seite, ich wäre tot gewesen. Gerade hatte ich die eine Hand in seinem Genick und die andere um sein Handgelenk, als der Elb zu schreien begann. Ich musste ihn irgendeine Sehne abgedrückt haben, denn er begann so sonderlich zu zucken. Jedoch zog sich dies auch bis in seine Fingerspitzen, was ihn auf den Abzug drücken ließ. Hektisch warf ich mich von ihm weg und schleuderte den Kopf gen Kugel und sah, wie sie Legolas, der gerade das Gleichgewicht gefunden hatte, mitten ins Herz traf und dieser stöhnend zurück auf die Knie fiel.
"NEIN!", kreischte ich nicht Herr meiner Sinne und warf mich in die Blutlache die sich neben ihm erstreckte.
"Wie rührend. Aber keine Angst, du bist gleich wieder bei ihm." Seine Lippe war geschwollen und sein Auge blutig, aber trotzdem sah er überlegen, und siegerisch aus. Ich wusste das er noch eine Kugel hatte, noch eine um mich zu töten, doch soweit sollte es nicht kommen. Ein dumpfer Schlag ertönte und ich hörte es krachen. Dann fiel er nach vorne, so wie ebend noch Legolas. Erst als er am Boden lag, schaute ich auf zu der grauen Gestalt, die mich gerettet hatte. Zu spät.
"Gandalf.", schluchzte ich.
"Lass mich zu ihm." Er sah mich nicht an und ich verstand wieso. Wäre ich nicht gegangen, hätte ich auf Gandalf gehört, wäre Legolas noch am Leben.
"Ist er ..." Ich konnte es nicht aussprechen. Schon alleine der Gedanke an dieses Wort ließ mich brechen. Tod.
"Ja." Seine Antwort kam so aprubt und emotionslos, dass ich mich fragte was mit Gandalf los war.
"Es tut mir leid." Ich senkte den Kopf und begann zu weinen. Über den Verlust, meine Dummheit und meinen Egoismus. Wie selbstsüchtig konnte man nur sein?
"Brauch es nicht. Komm, wir machen eine Reise."
DU LIEST GERADE
Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...