Sie greifen an - 58

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"Du erinnerst dich nicht mehr.", stellte ich nun laut fest. Mialoa konnte mir zur Bestätigung nur traurig zunicken.

"Was wollt ihr damit sagen? ", zischte Leoglas. Der sich nicht mehr an mich erinnerte. Nicht einen Moment unserer Zeit.

"Es ist kompliziert. Ich bin Meleth. Eine Menschen-Freundin von Mialoa und Sanwe." Ich entschloss es nicht zu erklären versuchen. Wenn wir wirklich für einander bestimmt waren, würde er sich wieder in mich verlieben.

"Wieso -", fragend sah mich Sanwe an. Auch Mialoas Sorgen erfüllter Blick durchbohrte mich von hinten.

"Das wird schon irgendwie gehen.", beantwortete ich die unausgesprochen Frage.

Niemand erklärte Legolas was hier los war und wie es passiert ist. Sie vertrauten mir. Doch diese eigentlich bedrückende Stille wurde gebrochen als lautes Geschrei ertönte.

"ORKS!" Die Elbin wirbelte aufgeregt umher und zog ihr Schwert. So wie nun auch Legolas und Sanwe. Nur ich stand wieder wehrlos da. Das musste sich unbedingt ändern.

"Ich sehe sie nicht.", bemerke ich. Wir waren Schutzlos. Kein Baum, kein Fels, kein Ast bot uns Schutz.

"Sie sind gerissen. Kaum werden wir das freie Feld verlassen, kaum treten wir in meine Heimat ein, sind wir umkreist. In jedem Schatten steht ein Bogenschütze, der nur darauf wartet das wir in seine Reichweite treten. Und hunderte an Schwertkämpfer, um uns auch noch den letzten Tropfen Widerstand zu rauben. Wir können nicht vorbei." Legolas hatte recht; es schien aussichtslos.

"Doch wo kommen sie so plötzlich her? Das kann kein Werk der Waldmenschen sein. Ja, wir stehen im Streit mit ihnen, doch so mächtig sind sie noch lange nicht." Nachdenklich strich Sanwe über sein Schwert.

"Ich stimme dir zu. Es muss etwas andres dahinter stecken,  etwas mächtiges.", erwiderte ersteres.

"Meiner Meinung nach sollten wir uns nicht fragen wer dies verantworte, sondern wie wir es umgehen." Die Elbin steckte geschickt ihr Schwert zurück und sah sich um.

"Nein, kein Zweifel. Wir müssen durch den Wald. Obwohl sie dort wachen, wie ein Hund vor der Tür."

"Meine Fresse, kommt schon!  Es wird doch wohl etwas wie einen Hintereingang geben, oder? Das kann doch nicht wahr sein!" Erstaunt über meine Worte sah mich Leoglas an. Tja hättest du mich nicht vergessen, wüsstest du warum ich so anders rede !!!! Kurz unterlag ich wieder dem Drang zu weinen. Er hatte alles vergessen. Es gab nicht einen Moment den er behielt. War es dann nicht eigentlich hoffnungslos? Ich sah gen Bäumen in die Ferne. Sie waren so verloren wie wir, sie würden brennen in der untergehenden Sonne.

"Ja, die Bäume. Sanwe wir müssen auf ihnen wandern. In ihrem schützenden Blattwerk verschwinden, ohne die Pfeile im Nacken!" Zuerst hellte sich seine Miene auf, doch sie wich schnell Verzweiflung.

"Aber was ist mit dir? Du kannst nicht so weit springen, und Mialoas Kräften trau ich noch nicht."

"Es gibt einen Gang im Himmel. Niemand würde uns sehen und Kraft braucht ihr nur zum klettern. Folgt mir." Legolas schritt voraus und führte uns immer näher an des Orkes Getöse. Kurz dachte ich, er würde uns verraten, doch ich besann mich baldig eines besseren. Nämlich genau in diesem Moment, wo wir umschmiegt von den Blättern der alten Bäume durch den Wald wanderten. Unter uns das wilde Getier ungezügelten Zornes.

Trotz meines lauten Herzens und das knarren der Äste, erreichten wir das Schloss. Unsere erste Aufgabe war jene, den König zu warnen, vor der wilden Macht die an seiner Tür klopfte.

Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt