Legolas Sicht
Meine Wut steigerte sich bis ins unermessliche.
Wenn dieser Balg von Waldmensch jetzt auch nur einen falschen Zug täte, würde ich zu dieser Bestie werden, die viele in meinem Vater sahen. Mittlerweile hatte ich den halben Düsterwald nach diesem scheußlichen Volk abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Sie konnten sich wirklich gut verstecken, was ich ihnen nie zugetraut hätte, da sie selbst so blöd waren sich mit mir anzulegen.
"Wenn du weiter so mit den Zähnen knirschst finden wir sie nie. Außerdem ist das nicht gesund." Entgeistert wirbelte ich herum. Wer wagte es jetzt mir Ratschläge zu geben?
"Sanwe, was machst du hier? Es ist nicht gerade treu sein Volk zurück zu lassen und sich in den Wald zu stürzen." Natürlich musste es Sanwe sein, wer denn sonst?
"Tja wenn ich mich recht entsinne habt Ihr das gleiche getan. Und das mit noch härteren Wörtern als sie ein Bauer zu sagen vermag. Und glaubt mir, Bauern haben ein scheußliches Vokabular!" Trotz der schier aussichtslosen Situation entlockte er mir ein Lächeln. Zu zweit waren wir vielleicht noch sichere, wir hatten also eine Chance.
"Würdest du mir trotz meiner fatalen Ausdrucksweise den Rücken decken? Wir müssen Meleth finden, unzwar bald. Denn wenn nicht kann es sein das wir zu spät kommen." Ich warf ihm einen besorgten Blick über die Schulter zu und hoffte nur inständig das er besser im Fährten lesen war als ich.
"Ich weiß wo das Versteck der Waldmenschen ist. Ich war oft genug bei ihnen um das herauszufinden. Ein Spitzel war von Eurem Vater also eine gar keine so schlechte Idee." Er zwinkerte mir aufmunternd zu und noch ehe ich mich versah, hatte sich mein Freund ins Unterholz gestürzt.Es war keine lange Reise gewesen und die Waldmenschen waren so überrascht wie wütend uns zu sehen. Verständlich, ihnen dämmerte das ihr Ende nah war und innerlich schwor ich mir keinen derer am Leben zu lassen. Auch wenn das unserer politische Lage nicht gerade verbesserte, konnte ich den Gedanken nicht ertragen das einer von denen mir das einzigste was mir noch am Herzen lag zu nehmen versuchten. Sanwe und ich hatten uns abgesprochen das er tötete und ich Meleth suchte. Es hatte alles gut geklappt aber dann kam mir die Frage, wo sie versteckt sein könne. Gefangene der Waldmenschen ; ob nun tot oder lebendig, wurden sicher verwahrt.
"Sag mir wo sie ist, dann erleichtere ich dir deinen Abschied." Ich drückte die Kehle einer Wache noch dichter an mein Schwert heran und ein kleiner Blutrinnsaal lief seine Kehle hinab.
"Wahrscheinlich tot .... Hinten .... nachher essen ..." Brüllend schlug ich ihm den Kopf von den Schultern. Alle sagten das gleiche und jedesmal tappte ich erneut im dunklen. Hinten Hinten ... was meinten sie damit? Hinter der Festung ! Voller Hoffnung rannte ich los, da dies mein letzter Versuch sein würde. Sanwe konnte sie nicht ewig aufhalten und ich wolle es auch nicht unnötig auf die Probe stellen.Ich fand sie in einer kleinen Kammer, auf einem Holzpodest, mit weniger Lebensenergie als der tote Waldmensch den ich hier vorhin niedergemetzelt hatte. Und trotz hob ich sie in meine Arme und trug sie nach draußen, wo bereits ein blutüberströhmter Sanwe auf mich wartete. Ich hoffe doch sehr das es nicht sein eigenes war.
"Lass uns verschwinden Prinz. Ich kann sie nicht länger fern halten." Gehetzt blickte er sich nach allen Seiten um, als erwartet er jederzeit einen Angriff und wenn man überlegte wo wir waren, konnte das sogar jederzeit möglich sein.
Meleth wurde in meinen Armen immer kälter, obwohl ich schon daran gezweifelt hatte das dies noch ging. Nun verfiel ich in schiere Panik und rannte einfach los, die Mauern des Schlosses am Horizont fest im Blick.Und mal wieder lief ich vor dem Krankenzimmer hin und her. Ich konnte ihre kalte Haut noch immer spüren und ein frösteln durchlief meinen Körper.
Die Tür wurde geöffnet und eine runzelige Elbin trat heraus. Es kam mir vor wie ein Dejavú, nur Ich hoffte das es diesmal anders laufen würde.
"Sie ist schwach, sehr schwach, und doch stabil."
DU LIEST GERADE
Le Melin - Legolas
FanfictionMeleth ist normal. Ein gewöhnliches Mädchen, und das soll sich auch nicht ändern. Noch nicht. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß dass sie anders ist, weiß dass sie hier nicht hingehört. Legolas ist ihre Rettung. Unsterblich verliebte sie...