Mein Gefährte Gandalf - 36

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Ich konnte es nicht glauben wer hier vor mir stand.

"Gandalf?!", er lachte leise.

"Ja, der bin ich. Und mit wem hab ich das Vergnügen?" Ich war so erstaunt, dass ich ganz vergaß ihm zu antworten. Erst als seine buschigen Augenbrauen vor Ungeduld zu zucken begannen, wurde mir meine Pein bewusst.

"Entschuldigt. Ich bin nur so erstaunt Sie zu sehen. Mein Name ist Meleth." So elegant wie es am Rande eines Felsen nur möglich war verbeugte ich mich vor ihm, er jedoch winkte mich schnell wieder hoch.

"Nicht doch. Ich habe mir schon gedacht das du es bist. So viele von deinem Geschlecht laufen hier ja nicht herum." Als er lächelte bekamen seine Wangen tiefe Falten, die ahnen ließen das er schon sehr alt war.

"Ist es denn wirklich so  offensichtlich das ich nicht hier her gehöre?" Er kratzte sich sein zerzauster Haar unter dem grauen Hut und mussterte mich abschätzig.

"Nur deine Kleidung lässt das vermuten." Ich hoffte doch sehr das er es ernst meinte und es nicht nur sagte um mir eine Freude zu bereiten.

"Aber nun sag doch, was du hier machst. Gehörst du nicht ins Waldlandreich?" Scheinbar schien ganz Mittelerde bestens über mich informiert zu sein.

"Tut mir leid, aber das ist eine Geschichte die ich heute nicht zu erzählen vermag. Aber Sie kennen sie doch sowieso schon, oder?"

"Du begreifst schnell. Ja du hast recht und aus deiner Reaktion zu schließen ist es wahr. Genau deshalb habe ich dich aufgesucht. Ich wurde aus deinem Plan nicht schlau und ehe du eine Dummheit begehst, helfe ich dir lieber."

"Ich will ja nicht unhöflich klingen, aber wieso interessiert sich ein so mächtiger Zauberer wie Sie, für ein Mädchen meines Geschlechtes?" Zähne klappernt trat ich von einem Bein auf das andere, der Wind hier war wirklich beißend.

"Solche wie dich gibt es hier nicht oft und wenn es passiert spielt diese Person meist eine Mächtige Rolle in der Wendung dieser Welt. Das interessiert einen alten Mann wie mich nun mal." Ich war über seinen Humor sehr erstaunt. Irgendwie hatte ich ihn immer ernster eingestuft.

"Aber nun erzähl mir; wo willst du hin?" Angestrengt überlegte ich ob ich es riskieren konnte ihm die Wahrheit zu sagen, oder ihm die gleiche Lüge auftischte wie mir selbst. 

Eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen während ich nachdachte. Schließlich sah ich ihm tief in die grauen Augen und sagte :

"Zurück nach Hause. Können Sie mir helfen? "

Le Melin - LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt