1~ Neues Jahr. Neues Glück... Hoffentlich...

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Das erste Kapitel des Jahres brach an, begleitet von der unaufhaltsamen Zeit, die uns voranschob. Als Senior der Highschool, in der zwölften Klasse, stand ich vor der Herausforderung, mich zu steigern, zu reinklotzen und besser zu werden. Mein Notendurchschnitt vom letzten Jahr, 1,3, mag für einige akzeptabel klingen, doch ich strebte nach Bestnoten. Mein Ziel war es, mich mit exzellenten Leistungen für ein Medizinstudium an der Harvard University zu bewerben.

Das Schuljahr sollte mich nicht allzu sehr fordern, abgesehen von einem kleinen Hindernis namens Mathematik. Eine drei auf dem Zeugnis war mein Ziel, und dafür musste ich mich besonders ins Zeug legen. Harvard war nicht nur ein Bildungstraum, sondern auch ein räumlicher Wunsch. Abseits der bildungstechnischen Träume, suchte ich vor allem eine Flucht vor meinen Adoptiveltern, die in ihrer Abwesenheit mehr Schaden als Gutes anrichteten.

Seit dem tragischen Tod meiner Eltern hatte ich mein Zuhause in einem riesigen Anwesen gefunden, gefüllt mit teurem Luxus und verwöhnten Menschen. Doch die emotionale Kälte und ständige Abwesenheit meiner Adoptiveltern machten dieses "Zuhause" zu einem Ort des Unbehagens. Geschäftsreisen, Veranstaltungen und Urlaube ohne mich waren an der Tagesordnung, begleitet von Vorwürfen, dass meine jugendliche Unbeschwertheit nur Falten verursachte. Ein absurdes Dilemma, dem ich ausgeliefert war.

Ein Blick in den Spiegel offenbarte meine Wahl für den Tag - ein violetter Rock, eine Bluse und weiße Schuhe. Meine roten Locken durften frei herabfallen. Die Kunst des sexy Aussehens und Schminkens beherrschte ich nicht, und das Einzige, was mein Gesicht zierte, war Mascara und Lippenstift. Der Beginn des Tages wurde jedoch von einem Autohorn von draußen begleitet, das mich aus meinen Gedanken riss.

Treppe hinunter, aus dem Haus, Autotür auf und hinein - das war der Plan. Doch nicht ohne vorher zweimal meinen Fuß zu stoßen, fast eine Tür abzubekommen, die von einer Haushälterin vor meiner Nase zugeknallt wurde, und meinen Kopf an der immer gleichen Lampe zu stoßen. Unfälle schienen mich magisch anzuziehen, und mein Leben schien mit unsichtbaren Warnschildern versehen zu sein - "Achtung! Gefahr im Verzug!"

"Also, wollen wir?" Mein Blick wanderte zu meinem besten Freund Johnny, der blonde Wuschelkopf, der meine Aufmerksamkeit nur als mein bester Freund erhaschte. Blonde, verträumte Romantiker waren nicht mein Fall, vor allem nicht, wenn sie wochenlang von ihrer Ex, Jessica Duhlen, schwärmten. Eine Entscheidung stand bevor - Sozialwissenschaften oder Pädagogik. "Nimm Pädagogik. Und ich? Physik oder Informatik?" "Physik. Du verstehst wirklich nichts von Computern." Johnny, der wohl den Titel des schlechtesten Computerkenners verdienen würde, erinnerte sich an ein Ereignis, bei dem er einen Laptop so überfordert hatte, dass die Festplatte in Flammen aufging.

Nach einer zehnminütigen Autofahrt betraten wir den Schulhof. "Neues Jahr. Neues Glück. Hoffentlich...", murmelte ich. "Ach Callie, das wird schon! Was kann denn schon schiefgehen?" Johnny versuchte, mir Mut zuzusprechen, doch seine Worte lösten nur ein unangenehmes Gefühl in mir aus. "Na vielen Dank auch. Jetzt wird heute noch etwas Schlimmes passieren..." Johnny lachte auf. "Du bist so abergläubisch!"

Ich zog Johnny ins Schulgebäude. "Ich muss noch meine Sachen in den Spind räumen. Kommst du mit?" Doch seine Gedanken schweiften bereits ab, auf der Suche nach Jessica. "Ach Johnny... Vergiss sie doch endlich! Sie hat dich nicht verdient." Ein Versuch, ihn zu überzeugen. "Du könntest so viele abbekommen, aber jammerst immer noch der einen hinterher. Ich weiß auch gar nicht, was du von ihr willst. Sie hat dich betrogen. Und dann auch noch mit so einem wie Mason Rodriguez. Wer sich mit dem einlässt, ist naiv und dumm. Und sie ist auf ihn reingefallen!" Tröstend strich ich Johnny über die Schulter, und er senkte den Blick. Die Wahrheit tat weh, besonders wenn sie von der besten Freundin kam.

"Wenn man vom Teufel spricht..." Johnny's Blick schoss zu mir nach oben. Dort kam Mason Rodriguez den Gang entlang, begleitet von seinen Freunden. Die Mädchen sabberten förmlich hinter ihnen her. Äußerlich beeindruckend mit Muskeln, dunklen Haaren, markanten Wangenknochen und Tattoos auf seiner braunen Haut. Doch die negativen Gefühle, die er in mir auslöste, überstrahlten jede äußere Attraktivität. Mason hatte dazu beigetragen, dass Johnny litt. Gerüchte über ihn und seine Gruppe machten die Runde - gefährlich sollten sie sein. Jeder, der zu viel wusste, war angeblich nicht mehr da.

Ich öffnete meinen Spind, dessen Inhalt dringend einer Aufräumaktion bedurfte. Selbst diesen simplen Akt konnte ich nicht ohne Zwischenfälle meistern - ein Buch fiel zu Boden. Doch anstatt es aufzuheben, trat Mason einfach darüber hinweg. "Sieht das vielleicht aus wie eine Fußmatte?" zickte ich ihn an. Er blieb stehen, drehte sich zu mir um, und seine Stimme wurde bedrohlich. "Was hast du gesagt?" Ich stemmte meine Hände in die Hüften, um stärker zu wirken. "Hast du was mit den Ohren? Mein Buch ist weder eine Fußmatte noch ein roter Teppich, über den du einfach drüberlatschen kannst." wir sehen uns wütend an. Auseinandersetzungen wie diese sind Kuchen gerade unüblich für mich und mein loses Mundwerk. ,,Weißt du eigentlich wer ich bin?" ich schnaube einmal verachtend aus. Blöde Frage. ,,Willst du vielleicht ein Keks aus der Ist-mir-scheißegal-Dose?" er wollte gerade was sagen aber ich setze erneut an. ,,Mund zu, Scheiße trocknet." damit greife ich meinen Rucksack und das Buch und verschwinde um die nächste Ecke dicht gefolgt von Johnny. ,,Bist du lebensmüde?!" verwirrt sehe ich ihn an. ,,Äh ne. Wieso bitte?" ,,Du hast dich gerade mit Mason Rodriguez angelegt. MASON RODRIGUEZ!" hysterisch wedelt er mit den Armen. ,,Ja und? Einer muss ihm doch mal die Stirn bieten. Jetzt komm. Wir haben Mathe."

Hey Leute. Das ist mein neues Buch. Ich hoffe es gefällt euch. Ich dachte, ich poste zu jedem Kapitel ein Lied, von dem was ich gerne höre. Ich finde Musik sagt viel über einen aus und vielleicht habt ihr dann das Gefühl, mich besser zu kennen. Viel Spaß beim lesen!

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