18~ ,,Bleib bei mir."

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Mia springt mir jubelnd in die Arme. „Ich fass es nicht! Du hast gewonnen!“ ruft sie begeistert, und wir beide lachen laut. Mein Herz schlägt immer noch wie verrückt, und das Adrenalin pulsiert durch meinen Körper. Es fühlt sich unglaublich an. Ich hatte ganz vergessen, wie lebendig man sich fühlen kann, wenn man etwas völlig Verrücktes tut.

Doch bevor ich mich weiter in dem Glücksgefühl verlieren kann, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie Blondie wütend auf mich zusteuert. Ihr Blick ist finster, die Wut in ihren Augen regelrecht brennend. „Was war das denn?“ flüstere ich verstört und blicke zu Mia, die nur die Schultern zuckt. Bevor ich reagieren kann, schreit Blondie plötzlich los und stürzt auf mich zu, als wolle sie mich niederringen. Zwei Jungs aus der Menge halten sie gerade noch zurück. Sie keift und zappelt, aber ich bleibe ruhig und verschränke die Arme vor der Brust. „Tja, das war wohl nichts,“ sage ich trocken und schenke ihr ein selbstbewusstes Lächeln. Das bringt sie nur noch mehr auf die Palme.

„Ich glaub, ich mach mich jetzt besser auf den Heimweg,“ sage ich schließlich zu Mia und dehne meinen Rücken. „Morgen ist Schule, und ich will nicht komplett wie ein Zombie aussehen.“ Wir umarmen uns herzlich, bevor wir uns verabschieden und in verschiedene Richtungen gehen. Ich gehe zur Wiese, wo Cole sein Auto geparkt hat, in der Hoffnung, dass er mich mitnehmen kann. Langsam schlendere ich durch die Menge, genieße das Hochgefühl des Rennens und das leise Triumphgefühl, das noch in mir nachhallt.

Als ich beim Auto ankomme, öffne ich den Kofferraum und hole meinen Pullover heraus, den ich mir schnell überziehe. Doch ich warte und warte – Cole lässt sich Zeit, und schließlich sehe ich ihn und Kyle, wie sie mit jeweils einem Mädchen im Arm zu mir kommen. Das Lächeln auf meinem Gesicht gefriert, als ich ihre Gesichter sehe.

„Sorry, Süße, aber wir können dich heute nicht mitnehmen. Wir haben noch was zu erledigen,“ sagt Cole lässig und grinst. Mir entgleisen die Gesichtszüge. „Wie soll ich denn jetzt nach Hause kommen?“ frage ich fassungslos, aber er zuckt nur mit den Schultern und grinst schief. „Zeig irgendeinem Typen deine Möpse, und er bringt dich bis ans Ende der Welt… oder zumindest bis in sein Bett,“ sagt er mit einem schmutzigen Lächeln, schiebt mich zur Seite und steigt ins Auto. Sie fahren davon, und ich bleibe wie angewurzelt zurück, unfähig, die Dreistigkeit zu begreifen. Arschloch!

Ich atme tief ein, lasse die Wut verrauchen und schaue mich nach einer anderen Mitfahrgelegenheit um. Doch meine Suche gestaltet sich schwieriger als erwartet. Ich finde einen Typen, der bereit scheint, mich mitzunehmen, aber als er sich zu mir umdreht und mich anzüglich mustert, weiß ich, dass ich es bereuen werde.

„Kannst du mich vielleicht mitnehmen?“ frage ich höflich, doch sein Blick gleitet über mich und ein dreckiges Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Klar, Süße. Für einen kleinen Quickie bring ich dich, wohin du willst.“

Angesichts seines Vorschlags verziehe ich das Gesicht. „Ähm… nein danke. Ich finde jemand anderen.“

Doch er gibt nicht auf, rückt näher und versucht es erneut. „Ach komm schon, ein bisschen Spaß, und du hast deine Mitfahrgelegenheit.“ Mir läuft ein Schauer über den Rücken, und ich mache einen Schritt zurück. „Ich laufe lieber, als mit so einem wie dir zu schlafen…“ Meine Worte sind schärfer, als ich es wollte, und sein Blick verdüstert sich sofort.

Er macht einen bedrohlichen Schritt auf mich zu. „Ich steh auf kratzbürstig.“ Mein Herz rast, und ich bereite mich innerlich darauf vor, zu rennen. Warum habe ich nur nicht den Mund gehalten? schießt es mir durch den Kopf.

Doch plötzlich höre ich eine vertraute Stimme, die kühl und entschlossen sagt: „Verschwinde. Jetzt.“

Er schaut kurz in die Richtung der Stimme, sieht dann aber Masons finsteren Blick und entscheidet, dass er lieber nicht riskieren möchte, was als Nächstes passiert. Wortlos dreht er sich um und verschwindet in der Menge. Ich atme erleichtert aus und wirbele herum, um in Masons Gesicht zu sehen.

✓Amor de la mafia✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt