,,Und da kommt ein Flugzeug. Brrrrrrrr..." ich beuge den Löffel mit Brei vor seinen Augen und stecke auch den letzten in seinen Mund. ,,Sehr gut Javier! Du hast alles aufgegessen!" ich küsse ihn auf seine Stirn und stelle die Schüssel in der Spüle ab. ,,Mama." sofort halte ich in meiner Bewegung inne. Habe ich mir das eingebildet? ,,Was hast du gesagt?" mit seinen blauen Augen sieht er mich lachend an. ,,Mama." OH MEIN GOTT! Habt ihr das mitbekommen?! Ich glaube es nicht! Er hat sein erstes Wort gesagt! Sofort hole ich die Videokamera und schalte sie an. Seit er geboren ist, filme ich alles. Später, wenn er sich die Videos anschaut, kann er sehen wie er als Baby war. ,,Di eso de nuevo." (Sag das noch mal) Ich spreche mit ihm Englisch und Spanisch. Er soll beides beherrschen. ,,Mama." ,,Muy bien mi Amor."
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,,Javie?! Wo bist du?!" wie eine irre renne ich durch das Haus und suche meinen Sohn. Seit er laufen kann, ist er weg sobald ich mich umdrehe. Einmal hatte ich ihn fast auf dem Spielplatz verloren. ,,Da bist du ja. Na komm, wir müssen einkaufen gehen." er ist jetzt schon drei Jahre alt. Erst wenn man ein Kind hat, merkt man, wie schnell die Zeit vergeht. Drei Jahre ist es schon her, seit er auf die Welt gekommen ist. Das erste Jahr mit einem Kind ist wohl das schwierigste. Ab dann kann man etwas ausatmen. Die ersten Wochen nach seiner Geburt saß ich einfach nur im Bett und habe geweint. Nicht wegen was schlechtem, nur konnte ich nicht damit umgehen, wie man so viel liebe für eine Person empfinden kann.
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,,Was meinst du? Willst du eher Karotte, oder Brokkoli?" fragend halte ich beides hoch. Sein Blick geht zum einen, dann zum anderen. ,,Beides." gibt er von sich, setzt sich dann auf den Boden und spielt mit seinem Auto. ,,Na gut." ich streichle über seinen Kopf und stecke beides in den Einkaufswagen. Jedes Mal wenn ich mit ihm einkaufen gehe, sehen mich ein paar Frauen schief an. Ich meine, ich bin doch nicht die einzige die so jung ein Kind bekommen hat. Sie sehen mich an, als ob es ein Weltwunder ist. Manche Mädchen bekommen sogar noch früher ein Kind. Mein Handy klingelt und ich krame es aus meiner Tasche die auf der kleinen Ablage extra für Taschen, Rucksäcke etc. liegt. ,,Hallo? Ja ich bin gerade einkaufen. Braucht ihr was?" während des Telefonates, suche ich noch in meiner Tasche nach einem Keks für Javier. Immer noch hocke ich am Boden. ,,Hallo du hübscher. Bist du ganz alleine hier?" höre ich jemanden mit meinem Sohn reden. ,,Nein mit meiner Mama." ich richte mich wieder auf und lasse meine Tasche zu Boden fallen. Geschockt sehe ich einfach nur runter. ,,Ich rufe nachher wieder an." sage ich noch knapp und lege dann auf. ,,Mason..." sein Blick richtet sich hoch zu mir. ,,Callie?" wow. Das klang eher wie eine Frage. Ich habe mich ja wohl wirklich nicht verändert. Es sei denn er hat mich vergessen. Ich versteife meinen Griff um dem Einkaufswagen. Sein Blick geht an mir runter und bleibt an dem Pullover stehen. Es ist seiner. Den, den er mir gegeben hat bei dem ersten Abend wo ich ihm helfen musste. Er lächelt. Wie sehr ich dieses Lächeln vermisst habe. ,,Du siehst gut aus." ,,Danke. Ebenfalls." es war auch nicht leicht alles nach der Geburt wieder zu straffen. Sein Blick geht weiter runter und bleibt an dem kleinen hängen. Er wollte was fragen, doch ich komme ihm zuvor. ,,Ja. Das ist er." einen Moment ist es still. ,,Er hat deine Augen." ich nicke einfach nur. ,,Liebling? Brauchen wir Eier?" mein Blick schießt hinter ihn, wo eine blonde Frau auf ihn zu geht und ihre Hand auf seine Schulter legt. Sofort fällt mir der Ring an ihrem Finger ins Auge. ,,Wer ist das?" sie mustert mich von oben bis unten mit diesem Bitch Blick und sieht dann Javier an. Wenn sie ihn auch nur noch einmal so verachtend anschaut, bringe ich die Tusse um! ,,Eine alte... Freundin." krass. ,,Wir sollten jetzt gehen. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag... Und ähm... Glückwunsch." ich deute auf den Ring und nehme dann Javiers Hand. ,,Vamos." sage ich zu Javie, der dann auch aufsteht und mitkommt. ,,Tschüss." ruft er noch winkend zu Mason. Autsch. Man sollte meinen, ich hätte in den drei Jahren, fast vier, über ihn hinweg kommen sollen, doch ein kleines bisschen empfinde ich innerlich anscheinend immer noch für ihn. Er ist nun erwachsen, verlobt, Student und wohnt jetzt wahrscheinlich mit diesem Mädchen zusammen. Ich hätte erwartet, dass er sofort geht, wenn er mich und Javier mal sehen sollte, doch ist er es nicht. Er blieb stehen und hat Interesse gezeigt. Vielleicht will er ja irgendwann mal ein Teil in Javiers Leben sein. Irgendwie würde ich mich darüber freuen.Masons Sicht:
,,Wir müssen einkaufen gehen. Ich meinte zu meiner Mom, dass wir heute kochen werden." rufe ich aus dem Wohnzimmer in die Küche. Bianca kommt mit einem Glas Wein zu mir und setzt sich neben mich. Seit einem halben Jahr wohnt sie schon bei mir. Vor einem Monat machte ich ihr einen Antrag. Ob das das Richtige war, weiß ich nicht. Seit wir zusammen wohnen, lerne ich sie so richtig kennen. Wie sie wirklich ist, nicht nur dieses Date-Getue. Und sie scheint mir noch oberflächlicher als sie früher war. Mit ihr kann ich weder lange Gespräche führen, noch einfach mal ein Film schauen, ohne das sie mit mir schlafen möchte. ,,Ich gehe mich schminken." ,,Geh doch einfach so." geschockt sieht sie mich an. ,,Äh nein. Wer weiß wem ich begegne!" ich verdrehe einfach nur meine Augen. Ich habe ja wirklich nichts dagegen das sie sich schminkt, aber sie geht ja nicht mal ungeschminkt runter in den Keller zum Wäsche waschen. Generell ist das alles meine Aufgabe. Wäsche waschen, kochen, putzen. Keine Aufgabenverteilung. Beim Wäsche waschen könnte sie jemand sehen, beim kochen riecht sie nach Essen und beim putzen brechen ihr die Nägel ab. ,,Wer sollte dich hier denn bitte sehen? Du kennst niemanden von hier. Wir sind bei meinen Eltern in Los Angeles und nicht in Massachusetts." trotzdem steht sie auf und geht ins Badezimmer. Na das kann ja jetzt noch dauern...
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Eine halbe Stunde später sitzen wir im Auto und Bianca schaltet Musik mit ihrem Handy an. ,,Bitte nicht wieder eines dieser Liebeslieder." doch sie macht das schlimmste von allen an. Ill Never break your heart von den Backstreetboys. Genervt stöhne ich auf. Sobald ich geparkt habe, springe ich praktisch aus dem Auto und gehe schon mal zu den Einkaufswagen. Im Supermarkt schmeiße ich eine Sache nach der anderen rein. ,,Mehl, Zucker, Salz..." lese ich leise die Einkaufsliste vor. Ich brauche Brokkoli und Tomaten. Sofort steuere ich die Gemüse Abteilung an. Vier Tomaten und ein Kopf Brokkoli. Auf einmal höre ich jemanden lachen und blicke an die Seite. Zwei große blauen Augen sehen mich leuchtend an. ,,Hallo du hübscher. Bist du ganz alleine hier?" ,,Nein mit Mama." sagt er lachend mit strahlenden Augen und spielt dann wieder mit seinem Auto. Diese Augen... irgendwie kommen die mir bekannt vor. ,,Mason..." ich schaue auf. ,,Callie?" ihr Körper spannt sich an. Langsam mustere ich sie von oben bis unten, wieder hoch und bleibe an dem Pullover stehen. Ich fasse es nicht, dass sie den noch hat und ihn auch noch trägt. Schon irgendwie süß. Ich beginne zu lächeln. ,,Du siehst gut aus." sage ich ihr und sie beißt sich auf die Unterlippe. Sie ist nervös. ,,Danke. Ebenfalls." es ist schön sie wieder zu sehen. Dann sehe ich zu dem kleinen, runzle die Stirn. Ich wollte fragen, doch sie kommt mir zuvor. ,,Ja. Das ist er." ich glaube es nicht. Eine Zeit lang sagen wir nichts. Ich starre einfach nur auf den Kleinen der mit seinem Spielzeug spielt. ,,Er hat deine Augen." Gott sei dank, denn Callies Augen sind die schönsten der Welt. Groß, blau, lange Wimpern. Jetzt schaue ich wieder zu Callie, und lächle. Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich sie vermisst habe. Wie sehr ich sie liebte. War ich ein Idiot, sie gehen gelassen zu haben. Gerade als ich was sagen wollte, kommt Bianca und legt ihre Hand auf meine Schulter. ,,Liebling? Brauchen wir Eier?" Callie fällt der Ring sofort auf. ,,Wer ist das?" Bianca sieht erst Callie, dann den kleinen an. Was sage ich denn jetzt? ,,Eine alte... Freundin." ich merke wie enttäuscht Callie jetzt von der Antwort ist. Aber ich kann doch nicht meiner Verlobten sagen, Das ist meine Ex, die einzige die ich je geliebt habe. Und der Kleine ist mein Sohn. Callie hebt ihre Tasche auf und dreht den Einkaufswagen weg. ,,Wir sollten jetzt sowieso gehen. Ich wünsche euch einen schönen Tag... Und ähm... Glückwunsch." dann nimmt sie das Auto von ihrem Sohn. ,,Vamos." spricht sie zu ihm, weshalb er sofort aufsteht und mit ihr geht. Der Kleine winkt und ruft noch Tschüss, bevor sie um die Ecke gehen. Wieso bin ich überhaupt mit Bianca einkaufen gegangen?! Wäre sie nicht da, wäre alles vielleicht ganz anders verlaufen.
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✓Amor de la mafia✓
RomanceCallie: „Du bist wirklich ein wandelndes Klischee, weißt du das? Der große, gefährliche Bad Boy mit der geheimnisvollen, philosophischen Ader." Mason: „Und du bist die reiche, hübsche Prinzessin, die vom ausbruch aus ihrem goldenen Käfig träumt mit...