„Was, bitte, ist dein Problem?!“ schreie ich ihn an. Wütend fährt er sich durch die Haare und funkelt mich an. „Ich will nicht, dass du dich mit ihm abgibst.“ „Pech! Du hast mir gar nichts zu sagen, mein Lieber!“ entgegne ich scharf. „Er ist von der gegnerischen Gang, Callie! Außerdem ist er nicht gut für dich.“ Als ob er das besser wüsste.
„Na und? Er ist nett und bei Weitem nicht so ein Arschloch wie du! Außerdem, was geht dich das überhaupt an? Du kümmerst dich einen Dreck um mich und bist selbst in einer Gang, mit der wir verfeindet sind!“ „Trotzdem passe ich auf dich auf!“ behauptet er. Als ob! Johnny, der mich eiskalt ignoriert, ein riesiges Arschloch geworden ist und mich sogar bedroht hat, soll auf mich aufpassen? Lächerlich.
„Davon merke ich ja rein gar nichts. Vielleicht solltest du mich lieber vor dir selbst beschützen! Du brichst in mein Haus ein und bedrohst mich, nur weil ich dir nichts über die 32er verraten will! Bei dir läuft doch schon lange nichts mehr richtig. Und trotzdem, obwohl du ein Vollidiot bist, liebe ich dich so sehr, dass deine Veränderungmir weh tut. Ich hoffe echt, dass das nur eine Phase ist und du wieder der alte Johnny wirst, bevor du nach Deutschland gehst!“ Ohne ihn weiter anzusehen, reiße ich die Tür zur Besenkammer auf, in der wir uns befinden, und stürme hinaus. Johnny folgt mir, doch an der nächsten Abzweigung biegt er nach rechts ab, während ich links gehe.
Natürlich laufe ich prompt jemanden über den Haufen. Mason. Na toll. „Was hast du mit ihm zu besprechen?“ fragt er mich wütend und mustert mich dabei von oben bis unten. „Du auch noch? Warum seid ihr Jungs eigentlich alle solche Idioten? Ich schulde dir keine Erklärung. Und jetzt lass mich bitte einfach in Ruhe.“ Gerade, als ich weitergehen will, packt er meinen Arm.
„Was ist los?“ fragt er, und ich könnte schreien bei dem Gefühl, welches er unter meiner Haut hinterlässt. „Was los ist?! Mein bester Freund hat sich in ein Arschloch verwandelt, und bei dir will ich gar nicht erst anfangen! An einem Tag bist du nett und süß, und zwei Minuten später bist du wieder kalt und arrogant. Das muss ich mir echt nicht antun.“ Ich reiße mich von ihm los und verschwinde um die Ecke.
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„Fahr, Emily, fahr! Wenn ich den Zug verpasse, bin ich geliefert!“ brülle ich genervt, weil sie an einer roten Ampel stehen bleibt. „Ich kann doch nicht über Rot fahren!“ protestiert sie. „Natürlich kannst du! Soll ich dir zeigen, wie’s geht?“ fauche ich zurück.
Gerade noch rechtzeitig renne ich auf den Bahnsteig zu, schmeiße meinen Koffer in den Zug und springe hinterher. Die Türen schließen direkt hinter mir. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr!“ begrüßt mich Mia. „Ich hätte dir das nie verziehen, wenn du mich mit Gina in einem Zimmer allein gelassen hättest.“
Oh, Gina. Die hatte ich ja total vergessen. Miss Regelkonformität in Person. Und weil sie kein Zimmer hatte, habe ich natürlich mein blödes Gewissen spielen lassen und zugestimmt, mit ihr ein Zimmer zu teilen. Großartig.
Ich setze mich neben Mia auf einen freien Platz. Sie beugt sich zu mir herüber. „Johnny ist übrigens nicht dabei. Er wurde suspendiert. Angeblich hätte er beinahe einen Lehrer geschlagen.“ Schockiert sehe ich sie an. Sie nickt nur ernst. Wenn er so weitermacht, ruiniert er sich sein ganzes Abschlusszeugnis. Und dabei will er doch auf eine Elite-Uni.
„Mason ist übrigens wieder mit dieser einen von letzter Woche unterwegs. Ziemlich rekordverdächtig, dass er mal länger als drei Tage bei jemandem bleibt.“ eifersucht breitet sich schlagartig in mir aus und gibt mir das gefühl, als würde ich ertrinken. „Schön für ihn, wenn er jemanden gefunden hat, der ihn aushält.“ Ich zucke mit den Schultern. Mia sieht mich skeptisch an.
„Ach komm schon. Du bist doch die Einzige, die ihn länger ertragen könnte. Du gibst ihm Contra, was sich sonst keiner traut. Und ehrlich, er ist verdammt noch mal verrückt nach dir.“ „Nach mir? Niemals!“ Ich lache laut auf. „Doch, wirklich! Er steht total auf dich.“ „Quatsch. Das hat er zwar mal gesagt, aber er meinte es nicht ernst.“
Mias Augen weiten sich. „Was? Er hat es gesagt?!“Widerwillig erzähle ich ihr die ganze Geschichte. Als ich fertig bin, klatscht sie sich dramatisch an die Stirn.
„Ihr seid beide so unfähig, wenn es um Gefühle geht. Zum Glück habe ich davon genug für uns alle. Diese Klassenfahrt ist die perfekte Gelegenheit, euch endlich zusammenzubringen. Ich helfe euch dabei!“
„Vergiss es! Ich will nichts von ihm!“ Doch Mia sieht mich nur an, als würde sie mir kein Wort glauben. Zugegeben, ich mag Mason. Aber daraus könnte nie etwas werden. Ich würde doch nur auf seiner Liste der eroberten Mädchen landen. Ich will nicht eines seiner Spielzeuge sein.Mit knurrendem Magen krame ich in meinem Rucksack herum, bis ich endlich die Käsestangen finde. Ich reiße die Packung auf und beiße genüsslich hinein, während Mia weiter über ihre Celloproben redet. Irgendwann unterbreche ich sie: „Mia, ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich verstehe kein Wort von dem, was du da erzählst. Können wir bitte das Thema wechseln?“
„Eigentlich wollte ich nur sagen, dass die Aufnahmeprüfung an der Juilliard schon über eine Woche her ist und ich immer noch keine Antwort habe. Ich glaube, die haben mich vergessen.“ „Vergessen? Niemals!“ entgegne ich energisch. „Du bist die Beste, die ich kenne. Die Briefe kommen erst nächste Woche, also hör auf, dir Sorgen zu machen!“ Sie nickt schließlich und lächelt leicht.
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✓Amor de la mafia✓
RomanceCallie: „Du bist wirklich ein wandelndes Klischee, weißt du das? Der große, gefährliche Bad Boy mit der geheimnisvollen, philosophischen Ader." Mason: „Und du bist die reiche, hübsche Prinzessin, die vom ausbruch aus ihrem goldenen Käfig träumt mit...