53~ See you soon

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Heute ist einer der traurigsten Tage meines Lebens

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Heute ist einer der traurigsten Tage meines Lebens. Johnny zieht weg. Heute. In genau einer Stunde muss ich mich verabschieden. Wie ich Abschiede hasse. Wenn ich nur daran denke, könnte ich zu heulen beginnen. Momentan sitzen wir beide total depressiv in seinem leeren Zimmer, essen Eis und starren einfach Löcher in die Wand uns gegenüber. ,,Ich find das nicht fair." sage ich traurig mit einem Klotz Eis im Mund. ,,Ich weiß." deprimiert seufze ich aus. Beschissen echt. ,,Wieso können sie dich nicht einfach bei deiner Tante lassen? Deutschland ist am Arsch der Welt. Du kennst nicht deren Sprache, deren Bräuche, noch bist du für das ständig kalte Wetter geschaffen. Dort regnet es andauernd und es ist windig. Was willst du bitte da?" genau so genervt von der Situation wie ich zuckt er mit den Schultern. ,,Ich habe keine Ahnung. Egal was ich versucht habe, sie sind nicht darauf eingegangen. Und aufs College kann ich hier jetzt auch nicht mehr. Wenn ich es zu was bringen will, muss ich jetzt studieren... In Deutschland. Auf deutsch. Diese Sprache ist so schwer... Wie soll ich das bitte ohne dich überleben?" Tränen schießen mir in die Augen. ,,Hör mal. Ich will, dass du dir da einen Ersatz für mich suchst ja? Hab sie nur nicht mehr lieb als mich. Das verbiete ich dir." zustimmend nickt er. ,,Das würde ich auch gar nicht können... Ich bin ja auch nicht aus der Welt. Ich komme dich besuchen. So oft es geht. Und wir telefonieren..." leise krächze ich ein Ja. Kacke. Einfach kacke.
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,,Johnny kommst du? Wir müssen zum Flughafen." hört man seine Mom von unten rufen. Sobald er steht, klammer ich mich an sein Bein. ,,Nein! Das sehe ich nicht ein! Du darfst nicht gehen! Ich sterbe ohne dich." traurig sehe ich zu ihm hoch. ,,Du hast doch Mia. Und Mason." schnell schüttle ich den Kopf. ,,Ja. Und ich liebe sie beide. Nur sind sie eben nicht du." doch nach einem ernsten Blick von ihm, lasse ich ihn widerwillig los und begleite ihn zu dem Auto. ,,Ich wünsche Ihnen einen guten Flug und eine schöne Zeit in Deutschland." höflich reiche ich Johnnys Eltern die Hand. ,,Danke. Wir sehen uns bestimmt wieder. Auf wiedersehen." ich lächle beide an. Als sie sich dann ins Auto gesetzt hatten, nehme ich Johnny noch mal in den Arm. ,,Geh nicht. Bitte." spreche ich leise in seine Schulter, ehe sich auch schon eine Träne den Weg meiner Wange runter bahnt. Momentan bin ich einfach so sentimental. Alles bringt mich zum heulen, wobei ich doch sonst nie heule. ,,Ich muss. Mach kein scheiß solange ich weg bin. Ich kann dir jetzt nicht mehr aus der Patsche helfen. Und lass deine Gefühle zu. Du und Mason seid beide total verklemmt in dem Bereich. Mach ja einen guten Abschluss und lass dich nicht erschießen. Ich will nicht aus dem Grund kommen müssen, weil man dich beerdigt."  ich beginne zu lachen. ,,Stürz mir nicht ab. Mach deinen Abschluss vernünftig. Knie dich rein und such dir jemanden, der dir die Sprache beibringt. Und wenn du meinst dir eine Freundin in Deutschland anzuschaffen, will ich es sofort wissen. Außerdem erwarte ich jeden Tag eine Nachricht von dir. Und wenn du ein Problem hast, dann ruf mich an. Egal wie spät es ist. Ich habe dich lieb." nun rollen auch ihm ein paar Tränen die Wange runter. Was ein Trauerspiel... ,,Normalerweise heule doch ich für uns beide. Also hör auf." schimpft er. Dann öffnet er die Autotür und steigt ein. ,,Wir sehen uns kleines. Ich schreibe dir sobald ich gelandet bin." mit einem Ist gut meinerseits schließt er dann die Tür. Sobald der Wagen aus meinem Sichtfeld ist, drehe ich mich um und mache mich auf den Weg nach Hause. 
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Mit meinem Blick auf meinem Handy, öffne ich meine Zimmertür. Als ich dann plötzlich jemanden auf meinem Bett sitzen sehe, zucke ich zusammen. Etwas verwirrt sehe ich zu ihm, der gerade in meinem Zeichenbuch blättert. ,,Ähm... Hallo." sein Blick geht zu mir, steht dann auf und läuft auf eines der Fotos von Johnny und mir zu. Anstatt was zu sagen, stehe ich wie bestellt und nicht abgeholt da und betrachte das geschähen. ,,Du hast wirkliches Talent. Erzählen deine Bilder eine Geschichte?" leicht nicke ich. ,,Naja also ich versuche meine Gefühle und Emotionen in den Bildern zu Spiegel. Der Löwe zeigt zum Beispiel, dass ich mich an dem Tag besonders stark gefühlt habe. Natürlich weiß ich nicht mehr wieso und auch nicht jedes Bild ist aus einer Emotion heraus. Manche Sachen sind nur blödes Gekritzel." verstehend nickt er. ,,Wie geht es eigentlich Johnny? Ich habe ihn ja schon lange nicht mehr gesehen." mit zusammengezogen Augenbrauen sehe ich ihn an. ,,Ähm. Ganz gut. Er ist gerade auf dem Weg nach Deutschland. Ist jetzt dahin gezogen." leise stellt er das Foto wieder ab. ,,Das tut mir leid." was geht denn jetzt ab? ,,Tom, hör mal... Ich will nicht unhöflich klingen, aber... Was genau machst du hier und was wird das?" ich zeige mit einer Hand zwischen uns hin und her. Er stellt sich mir gegenüber, seine Hände in der Hosentasche. Schuldbewusst und traurig schaut er mich an. ,,Ich war all die Jahre damit beschäftigt aus dir was zu machen was du nicht bist. Das war falsch. Denn seid unserem Gespräch vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, wie stark, selbstbewusst und toll du einfach bist. Anstatt mich wie ein Vater zu verhalten, war ich eher wie ein Lehrer. Und das tut mir leid. Ich will dir ein guter Dad sein. Ich will, dass du dich nicht mehr alleine fühlst und dich wohl bei uns fühlen kannst. Aber dafür sollten wir uns hinsetzen und..." er schluckt schwer, was ich ihm gleich tue. ,,...Reden, denke ich." führt er fort. Etwas verblüfft schaue ich ihn an. ,,Warte... Was?" sagen wollte ich das eigentlich nicht, doch ist mir das so rausgerutscht. ,,Was ich sagen wollte war, dass es mir leid tut und ich dir von jetzt an ein besserer Dad sein will. Ich will dich so nehmen und akzeptieren wie du bist." mit zurückhaltenden Schritten gehe ich auf ihn zu, nehme ihn dann in den Arm. ,,Danke... Das bedeutet mir viel." als wir ein räuspern hören, drehe ich mich zur Tür. ,,Wie könnt ihr nur eine Familie ohne mich gründen?!" und schon läuft Emily auf uns zu und legt auch ihre Arme um mich. Doch bekomme ich nach der Zeit keine Luft mehr. ,,Leute... Luft! Ich brauche Luft!" lachend lassen sie dann von mir ab. Vielleicht bekomme ich ja jetzt doch noch eine Familie.

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