64~ Abendessen

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Seit ganzen fünf Minuten stehe ich schon vor der Haustür der Rodriguez Familie, starre auf die Klingel und versuche meinen Herzschlag zu beruhigen. Javier neben mir, sieht mich erwartungsvoll an. ,,Wieso gehen wir nicht rein?" jedes mal aufs neue bin ich erstaunt, wie er mit seinen fast vier Jahren schon so viel wahrnimmt. Alles was er nicht versteht hinterfragt er, denkt über vieles nach. Er wird später einiges erreichen. Das weiß ich jetzt schon. Ich hocke mich zu ihm runter. ,,Du triffst gleich zum ersten mal deinen Dad und deine Großeltern. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen und bin ein bisschen aufgeregt." mit einem zarten lächeln streiche ich über seine Wange. ,,Das brauchst du nicht. Ich bin ja da." lachend drücke ich ihm ein Kuss auf die Wange. Dann betätige ich endlich die Klingel. Und schon wird die Tür schwunghaft aufgerissen. Maria und Roberto stehen an der Tür, sehen mich aufgeregt an, dann neben mich und ein breites lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Sogar bei Roberto. ,,Ach kommt doch rein. Wir sind ja so aufgeregt." ich reiche ihr meine und Javiers Jacke und wir gehen Richtung Wohnzimmer. Dort warten auch schon Mason und Bianca. ,,Du glaubst gar nicht wie sauer wir waren, als Mason uns alles erzählt hat." sagt Maria und verpasst Mason beim vorbeigehen ein schlag auf den Hinterkopf. Mit einem zufriedenem lächeln setze ich Javier und mich auf die Coach gegenüber von Bianca und Mason, der mich mit einem grinsen mustert. So, wie er es früher auch immer tat. Maria und Roberto haben es sich jeder auf einen Sessel gesetzt, die jeweils am Ende einer Coach stehen. ,,Dann erzähl doch mal. Wie heißt der Kleine denn?" fragt Roberto nach. ,,Sag den Leuten wie du heißt." spreche zu Javie, der total fasziniert von den bestickten Kissen ist. ,,Ich heiße Javier Smith. Ich bin drei Jahre alt und mag die Farbe grün am liebsten." er lächelt alle an. Entzückt von ihm leuchten die Augen von Maria und Roberto. Dann schaut Javie auf. Sein blick geht zu Mason. ,,Ist das mein Papa?" er zieht an meinem Oberteil, versucht leise zu flüstern doch haben es alle mitbekommen. ,,Ja. Willst du zu ihm gehen?" leicht nickt er, wendet seinen Blick aber nicht von Mason ab. ,,Entonces ve." er rutscht freudig von der Coach runter, greift nach seinem kleinen Rucksack wo er ein paar Spielsachen eingepackt hat, und geht zu Mason. Dort klettert er auf das Sofa und setzt sich neben ihn. ,,Ich habe zu Hause ein Bild für dich gemalt. Hier guck mal." Javie zieht ein schon leicht zerknülltes Bild aus seinem Rucksack und reicht es Mason. ,,Das bist du, das ist Mama und das bin ich. Wir sind alle in einem Raumschiff und retten die Welt." erzählt er ganz aufgeregt und macht dann Raumschiffgeräusche nach. Lächelnd beobachte ich die beiden. ,,Er ist ja wirklich schon weit für sein Alter. Also sprachlich. Er spricht Englisch und Spanisch?" erwähnt Tom und ich nicke. ,,Ja. Angefangen zu reden hat er mit sieben Monaten. Und seit dem hat er nicht mehr aufgehört. Ich wollte auch, dass er beide Sprachen sprechen und verstehen kann. Es soll ja gut sein, wenn Kinder zwei- oder mehrsprachig aufwachsen." naja das habe ich jedenfalls mal gelesen. Dann klingelt es an der Tür. ,,Das müssen Rosa, Mia und Marco sein." ach die kommen also auch? Nach ein paar Minuten kommen Rosa, die Schwester von Roberto, Mia und Marco auch zu uns. Freudig läuft Javier auf sie zu. ,,Tante Mia!" ruft er und springt in ihre Arme. Schwungvoll nimmt sie ihn hoch. ,,Habe ich dich vermisst. Du bist ja groß geworden!" lacht sie und gibt ihm ein Kuss auf die Wange. Dann geht sie auf mich zu und umarmt mich. ,,Ist das schön dich mal in echt zu sehen und nicht durch den blöden Monitor." ,,Ja, finde ich auch." Mia setzt Javier wieder ab, der dann auch gleich wieder zu Mason geht. ,,Sag mal, wie ist denn dein Date mit dem Arzt gestern gelaufen?" genervt verdrehe ich die Augen. ,,Also er war ja ganz süß, nur ist er so eingebildet..." wir beginnen zu lachen. ,,So das Essen ist jetzt fertig. Kommt." ich gehe wieder zum Sofa um meine Tasche zu holen. ,,Na komm großer." sagt Mia zu Javie und geht mit ihm ins Esszimmer. ,,Du hattest gestern ein Date?" verwirrt schaue ich zu meiner linken Seite, wo Mason steht. ,,Ja. Wieso?" ,,Nur so." ich nicke und folge dem Rest ins Esszimmer, wo ich mich neben Javier setze. ,,Heute hat Mason gekocht. Also lasst es euch schmecken." wie ich es liebe wenn er kocht...

Während des gesamten Essens reden und lachen wir viel. Alle, bis auf Bianca, die mich, Mason und Javier mit wütenden Blicken anfunkelt. Den ganzen Abend hat sie noch kein einziges Wort gesagt. ,,So hier kommt der Nachtisch. Erdbeerkuchen." Maria stellt einen großen Erdbeerkuchen auf den Tisch. ,,Möchtest du ein Stück Javier?" er schaut auf den Kuchen und schüttelt dann den Kopf. ,,Nein. Ich darf keine Erdbeeren essen. Habe eine Allergie." ,,Genau so wie dein Vater." erwidert Roberto. ,,Ich weiß." verwundert sehen alle ihn an. ,,Woher denn bitte?" meldet sich jetzt auch Bianca mal zu Wort. Nur gefällt mir ihr Ton gar nicht, den sie Javie gegenüber aufgesetzt hat. ,,Mama hat mir manchmal was über ihn erzählt. Sie hat gesagt, dass ich wissen soll, dass ich einen Papa habe und wie er so ist. Sie hat auch immer gesagt, dass ich so bin wie er." plappert er während er ein Bild malt. ,,Wie schön." spricht Rosa leise, aber laut genug damit alle es hören. ,,Willst du stattdessen Schokokuchen? Wir haben ein mitgebracht. Tante Mia hat gesagt, dass du den so gerne hast." fragt Rosa ihn und er nickt schnell. Ich schaue zu Mason, der mich anlächelt, welches ich erwidere. Natürlich ist mir der eifersüchtige und hasserfüllte Blick von Bianca nicht entgangen, ignoriere den aber.
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,,Es war schön, dass ihr da wart. Wir sehen uns am Samstag." mit einer Umarmung verabschieden wir uns und wir treten den Heimweg an. ,,Hattest du spaß heute?" frage ich Javie, der neben mir läuft. ,,Ja. Papa ist echt nett. Und Oma und Opa auch." ,,Ja das stimmt." gerade als wir um eine Ecke biegen, hält ein Auto neben uns. ,,Steigt ein. Ich bringe euch nach Hause." ohne auf meine Antwort zu warten, springt Javier schon ins Auto. Also kann ich nicht anders, und setze mich auf den Beifahrersitz. ,,Das hättest du nicht tun müssen. Es ist ja nicht so weit von hier." er lächelt mich an. ,,Ich weiß. Bist du angeschnallt da hinten?" fragt er Javie und er nickt.

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