39~ Definition von Perfektion

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„Das kann ich doch nicht anziehen!“ Ich hielt das funkelnde Kleid vor mir und sah mich im Spiegel an. Es war wunderschön, ein wahrer Traum aus Stoff. Jeff hingegen schien meinen inneren Kampf nicht zu teilen. Mit einem energischen Blick nahm er mich an den Schultern und drehte mich zu sich.

„Hör zu, Callie,“ begann er in einem Ton, der keine Widerrede duldete, „du wirst dieses Kleid tragen, du wirst heute Abend atemberaubend aussehen, und du wirst Rodriguez den Kopf verdrehen. Hör auf, dir Sorgen zu machen, und fang an, es zu genießen!“

Ohne ein weiteres Wort verschwand ich im Badezimmer und schlüpfte in das Kleid. Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete mein Outfit. Das Kleid war wie ein Traum – schneeweiß, mit dezenten Glitzerakzenten, die im Licht funkelten, als hätte ich die Sterne vom Himmel geholt und sie um mich gewickelt. Der Schnitt war klassisch und doch modern, mit schulterfreien Ärmeln, die elegant von meinen Schultern glitten, und einem ausgestellten Rock, der bis knapp über die Knie reichte. Es war perfekt – nicht zu pompös, aber auch nicht zu schlicht.

Jeff hatte ganze Arbeit geleistet. Meine Haare waren zu einem eleganten, tiefen Knoten gebunden, sodass mein Nacken frei blieb und die funkelnden Ohrringe, die er mir geliehen hatte, in den Mittelpunkt rückten. Mein Make-up war dezent, betonte jedoch meine Augen und ließ meine Lippen leicht glänzen. Ich fühlte mich schön – eine Seltenheit für mich. Doch die Nervosität machte sich breit. Heute Abend würde ich Masons Eltern treffen. Und obwohl ich wusste, dass Mason auf meiner Seite war, konnte ich die Unsicherheit nicht abschütteln. Aber dann kam die Realität zurück – wie sollte ich nur in so einem Kleid den ganzen Abend überstehen, ohne zu stolpern oder ein Glas Wein darüber zu verschütten? Schon jetzt hatte ich beim schließen Stoff in den Reißverschluss bekommen und muss das Oberteil festhalten, damit ich nicht nackt stehe. Jeff muss das Kleid retten, ehe ich daran ziehe und es reißt.

„Du bist umwerfend,“ hörte ich Jeffs Stimme hinter der Tür. „Ich wünschte, ich könnte bleiben und dich begleiten, aber ich muss los. Haar-Katastrophe! Bis später, Süße!“ Und schon war er verschwunden. Mein Herz sank ein wenig. Ich hatte gehofft, dass er mir noch mit dem Kleid Hilft. ,,Jeff warte! Mein Kleid, es..." doch er war schon weg. Mist, was jetzt?

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Als ich mit dem Kleid kämpfte, spürte ich plötzlich zwei kalte Hände an meinem Rücken. Erschrocken drehte ich mich um und blickte direkt in die kalten Augen von Leo. Mein Magen zog sich zusammen, und ich spürte, wie mein Herz zu rasen begann.

„Lass mich dir mit dem Kleid helfen,“ sagte er mit einem selbstgefälligen Lächeln, während er mir viel zu nahe kam. Er drehte mich rum, holte geschickt das störende Stück Stoff aus dem Reißverschluss und schloss das Kleid komplett. „Du bist schon ziemlich heiß, Callie. Vor allem in so einem Kleid.“

Sein Griff um mein Handgelenk war grob, und der Ekel überkam mich. Doch noch bevor er einen weiteren Schritt machen konnte, hob ich reflexartig mein Knie und traf ihn genau dort, wo es am meisten weh tat. Er sackte zusammen, und ich nutzte die Gelegenheit, um mich von ihm loszureißen. „Fass mich noch einmal an, und ich mache dein Leben zur Hölle,“ zischte ich, bevor ich das Zimmer verließ.

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Am Fuß der Treppe holte ich tief Luft, als mein Handy klingelte. Mason. „Wo bleibst du?“ kam es sofort schroff von ihm.

„Ich bin auf dem Weg,“ erwiderte ich knapp, während ich barfuß die Treppen hinunterrannte. „Es gab nur ein kleines Problem.“

„Ein Problem? Was kann so schwierig daran sein, ein Kleid anzuziehen?“ hörte ich seinen genervten Tonfall. Ich schwang die Eingangstür zur Tiefgarage auf und erblickte ihn, lässig an seinem Wagen lehnend, im perfekt sitzenden Anzug. Mein Atem stockte kurz. Gott, wie konnte ein Mann nur so gut aussehen?

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