29~ Sorry Mozart

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„Mia, du bist nicht fett! Es reicht jetzt!“ Mit verschränkten Armen und einem genervten Blick stehe ich vor dem Vorhang der Umkleidekabine, die Hände in die Hüften gestemmt. Die Jungs sitzen ein paar Meter entfernt auf den Sesseln und schauen amüsiert zu uns herüber. Ivan grinst sogar leicht, während Brayen mit seinem Handy spielt, scheinbar vollkommen unbeteiligt. Ich werfe einen Blick auf den Vorhang, der sich nicht bewegt.
„Mia, jetzt komm endlich raus! Ich werde langsam wirklich zickig!“ Meine Geduld ist am Ende.

„Nö!“ Ihre Stimme klingt gedämpft durch den Vorhang. Sie ist so stur. Dabei verstehe ich nicht, was ihr Problem ist. An ihrem Körper ist kein einziges Gramm zu viel, sie sieht umwerfend aus – und trotzdem macht sie hier so ein Drama.

Ich seufze laut, so dass sie es hört. „Wenn du nicht willst, dass ich dich hier rausziehe, dann komm lieber selbst raus! Sonst gehen wir und du kannst alleine weiter shoppen.“ Ich versuche, ruhig zu bleiben, aber innerlich könnte ich an die Decke gehen. Genau aus diesem Grund hasse ich Shopping manchmal. Es frustriert, macht depressiv und zickig – und ich meine nicht nur bei Mia.

Nach einem langen Moment des Schweigens höre ich schließlich ein widerwilliges: „Ist ja gut!“ Langsam schiebt sich der Vorhang beiseite, und Mia tritt heraus. Sie trägt ein rosa Sommerkleid, das perfekt an ihrer Figur sitzt. Der Stoff fällt locker und schmeichelt ihr, die Farbe lässt ihre Haut strahlen. Kurz ist es still, bis plötzlich ein überraschtes „Wow...“ von Ivan kommt. Seinem Blick nach zu urteilen, hatte er nicht geplant, das laut auszusprechen. Ich muss schmunzeln.

„Siehst du? Du hast so ein Aufstand gemacht – und für nichts! Fett?! Du bist alles andere als fett! Schau dich doch mal an!“ Ich drehe sie energisch zum Spiegel, damit sie sich selbst ansehen kann. Sie mustert ihr Spiegelbild zögernd von oben bis unten, und ich sehe, wie ein schwaches Lächeln ihre Lippen umspielt.

„Ich bin halt nicht so selbstsicher wie du“, murmelt sie schließlich.

Ich lege eine Hand auf ihre Schulter. „Das verlangt ja auch keiner. Aber hör auf, so hart zu dir selbst zu sein. Wenn du dir ständig solche Dinge einredest, wirst du nie glücklich.“

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Nach dem anstrengenden Shopping-Marathon sitzen wir endlich in einem kleinen Restaurant. Endlich etwas zu essen! Während Mia und Ivan ungeniert miteinander flirten und sich verliebte Blicke zuwerfen, versucht Brayen, mich mit endlosen Geschichten über Videospiele zu unterhalten. Er redet und redet – ohne Punkt und Komma. Und immer nur über sich selbst. Meins hier, ich da, mein erster Sieg, mein toller Charakter... Es ist, als würde er nicht merken, wie langweilig es wird.

„Was machst du denn eigentlich gerne?“ fragt er plötzlich. Endlich! Eine Frage, die nichts mit ihm zu tun hat. Doch bevor ich antworten kann, fällt er mir direkt ins Wort: „Ach, apropos. Weißt du, wer einer der Ersten war, die in die Gang gekommen sind?“

Ich stochere genervt in meinen Nudeln herum und gebe ein halbherziges „Du?“ von mir.

„Ich! Also, ich war nicht der Erste, aber einer der Ersten.“ Stolz grinst er mich an, als hätte er gerade etwas Weltbewegendes gesagt.

Währenddessen sitzen Mia und Ivan in ihrer kleinen Liebesblase, lachen leise und werfen sich Blicke zu, die von einem übertriebenen Hauch von Romantik durchzogen sind. Es ist, als ob die Welt um sie herum nicht existiert. Ich dagegen habe Brayens Gequatsche im Ohr, ihre verliebten Blicke im Auge – und die Nudeln vor mir schmecken nicht einmal. Sie sind viel zu matschig.

Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. „Ich glaube, ich gehe langsam wieder zurück“, sage ich plötzlich und lege das Geld für mein Essen in die kleine Rechnungshülle. „Es gibt bald Abendessen und ich wollte vorher noch duschen.“

✓Amor de la mafia✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt