Total erschöpft gehe ich runter in die Küche, nachdem ich mich geduscht, mir die Zähne geputzt und eine Leggins mit einem Pulli angezogen habe. An den Abend gestern erinnere ich mich nur schleierhaft. Wieso habe ich denn auch direkt so maßlos übertrieben? Durch das grelle Licht, was in das Küchenfenster fällt, ziehe ich mir die Kapuze über den Kopf. Grummelnd mache ich mir ein Kaffee. Anders überstehe ich den morgen nicht. ,,Morgen Prinzessin..." ein flüchtiger küss wird mir auf die Wange gedrückt, ehe auch Mason sich ein Kaffee macht. Langsam tapse ich zu den Barhockern. Als ich dann mein Kopf auf die kühle Tischplatte lege, beginnt er zu lachen. ,,Shhhh! Nicht so laut..." ,,Du hättest gestern nicht so viel trinken sollen..." man hört deutliches Mitleid aber auch spaß in seiner Stimme. ,,Ich würde dich jetzt gerne böse anschauen, aber es ist zu hell..." er streicht mit seiner Hand sanft über meinen Kopf. ,,Sag mal... Habe ich irgendwas gemacht?" ich habe das Gefühl als hätte ich irgendwas getan. ,,Du hast versucht mich dazu zu bringen mit dir zu schlafen." ich stöhnen auf. ,,Oh man... Es tut mir leid." Er lacht. Als ich wieder aufstehe, wird mir schlecht. ,,Ich muss mich erstmal hinlegen... Könntest du mir eine Schüssel geben? Eine, die man danach entsorgen kann?"
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Gegen halb neun Uhr abends hat Mason mich zu Hause abgesetzt. Jetzt sehe ich wenigstens nicht aus wie eine Leiche. Müsste Emily und Tom entgehen, dass ich einen Todeskater hatte. Drinnen angekommen, gehe ich sofort in die Küche, wo sich dummerweise auch die beiden befinden. ,,Abend..." mein Blick von ihnen abgewendet, stelle ich eine Kanne Wasser für ein Tee auf. ,,Wo warst du gestern?" Tom blickt kurz von seiner Zeitschrift auf um mich zu mustern. ,,Bei Freunden. Habe ich doch erzählt." entgeistert atmet er aus. ,,Und war der junge Rodriguez auch da?" ernsthaft? ,,Ja. Du sagtest doch, dass du ihn magst." als ich eine Tasse aus den Regal holen wollte, rutscht der Ärmel meines Pullis hoch, und das Tattoo mit den drei Narben werden sichtbar. Fuck... Plötzlich greift Tom nach meinem Arm und zieht den Ärmel erneut hoch. ,,Du bist also drinnen... Wie kannst du nur so was dummes tun?!" schreit er mich an. Ich entreiße ihm mein Arm wieder. ,,Und der Sohn von Roberto auch ja?" dazu sage ich nichts, auch wenn er es eh schon weiß. ,,Machen kannst du dagegen auch nichts mehr! Und so wie du darüber redest, weißt du genau was sie mit Leuten machen die aussteigen wollen!" wütend fährt er sich durch die Haare. ,,Du wirst nur noch in Begleitung das Haus verlassen. Außerdem bekommst du Privatunterricht. Und Mason wirst du auch nicht mehr wiedersehen!" als er gehen wollte, mich einfach so wie immer stehen lassen wollte mit einer Entscheidung bei der ich wieder nichts zu sagen habe, halte ich ihn auf. ,,Nein." überrascht von der Antwort dreht er sich zu mir um. ,,Wie bitte?" seine Augen sprühe vor Wut und Enttäuschung. ,,Du hast mich schon verstanden. Nein. Häng mir ein Bodyguard an den Arsch, nimm mich von der Schule, sperr mich hier ein. Doch werde ich nicht aufhören mich mit Mason zu treffen!" in meinen Augen sammeln sich Tränen. Noch nie habe ich vor ihnen geweint. Doch langsam bringen sie mich an meine Grenzen. ,,Was ist nur mit diesem Jungen, dass du so geworden bist?" will er mich verarschen?! ,,Ihr kennt mich nicht! Nicht mal ansatzweise! Ihr behandelt mich wie jemand, den ihr für die Elite erziehen wollt und nicht wie eine Tochter. Mason sieht mich so wie ich bin und wie ich sein möchte! Er sperrt mich weder ein, noch zwingt er mir Dinge auf, die ich nicht will! Ich habe durch ihn und den 32ern gelernt, was es heißt frei zu sein, eine Einheit zu sein, was eine Familie ist auch ohne das selbe Blut! Ich liebe die Kunst, ich stehe auf Ballett und Klassische Musik, schnelles Auto fahren bringt meine Finger zum kribbeln, Pizza ist mein absolutes Lieblingsessen, ich hasse Rosa, ich bin laut, peinlich, verrückt und frech, ich bin eine verdammte Spanierin. Kommt mir einer blöd, dann zicke ich ihn an, auch wenn die Person zwei Köpfe größer ist als ich. Romantik bringt mich zum würgen und das Essen in den überteuerten Restaurants ist für mich das letzte! All das bin ich! So war ich schon immer! Nur bin ich bei euch anders! So wie ihr mich haben wollt. Ich widerspreche euch nie, tue immer was ihr von mir erwartet und verlangt! Aber das reicht euch nicht!" eine Träne läuft mir die Wange runter, dann die zweite. ,,Verflucht ich liebe Mason, so wie er mich! Er erweckt Gefühle in mir, wie noch kein anderer zuvor! Und würdest du dich nicht immer nur mit dir beschäftigen, oder damit aus mir das perfekte Vorzeigekind zu machen, dann würdest du sehen, wie unglücklich ich bin! Wie einsam und alleine ich die ganze Zeit war! Wenn du das begriffen hast, was es heißt ein richtiger Dad zu sein, eine Tochter zu haben die auch nicht das selbe Blut hat wie du, dann können wir gerne noch mal reden. Und jetzt entschuldige mich. Ich habe noch Hausaufgaben zu erledigen." immer noch laufen mir Tränen die Wange runter. Gerade fühle ich mich so erleichtert. All die Jahre hat sich das in mir gestaut. Jetzt ist es raus. Ohne ihn noch mal anzusehen, gehe ich an Tom vorbei, hoch in mein Zimmer, wo ich die Tür schließe. Schluchzend setze ich mich an den Schreibtisch und beginne mit Physik, doch kann ich mich einfach nicht darauf konzentrieren. Also schnappe ich mir mein Zeichenblock und beginne dort herum zu kritzeln.
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Langsam laufe ich den Flur entlang. Eine Zeit lang bekam ich nichts mit, doch jetzt merke ich, wie alle um mich herum tuscheln. Über mich tuscheln. Als Mia und Johnny mir entgegenkommen, mich dann in die Besenkammer zerren, frage ich sofort was Sache ist. ,,Was ist denn hier los? Wieso reden alle über mich?" verwirrt schaue ich zwischen den beiden hin und her. ,,Ich finde es ja schon echt kacke, dass du mir nicht erzählt hast, dass es zwischen Mason und dir ja schon so richtig ernst ist, doch das du uns nicht sagst, dass das vorbei ist und du jetzt was mit Brayen hast, verletzt uns echt." war ja klar, dass Johnny ihr davon erzählt. ,,Moment. Ich und Brayen? Ich habe nichts mit Brayen!" versuche ich die Situation klarzustellen. ,,Das hat er aber erzählt. Naja also, dass ihr beide schon mehrmals wild miteinander rungeknutscht hättet und das Brayen dein erster war und so. Jetzt sagen alle, du wärst eine Schlampe. Erst Brayen, dann Mason und dann wieder Brayen." Mias Augen weiten sich. ,,Ach du scheiße... Brayen hat das allen erzählt... Es stimmt zwar nicht, aber..." Johnny sieht mich fragend an. ,,Mia was? Was ist?" ,,Mason wird ihn umbringen..." oh scheiße... ,,Ich muss ihn finden..." sofort stürme ich aus der Besenkammer und renne die Flure entlang. Zwischendurch frage ich, ob jemand Mason gesehen hat. Manchmal bekam ich ein blöden Spruch an den Kopf geworfen, doch ist das jetzt echt nicht mehr lustig. Wenn Mason sauer wird, will man nicht in der Haut stecken auf den er sauer ist. Schon bevor ich was mit ihm zutun hatte, habe ich mitbekommen wie er sich auf dem Pausenhof mit jemandem geprügelt hatte. Dabei dachte ich mir immer, wie leid mir die Jungs tun auf die er einschlägt. ,,Hat einer von euch Mason gesehen?" frage ich eine Gruppe von Mädchen, die mir dann auch sofort antworten können. ,,Er ist im B Trackt und schlägt da wohl auf jemanden ein." scheiße... Mit einem Danke renne ich weiter. Ja es ist echt scheiße das Brayen sowas über mich erzählt hat, doch hat er es nicht verdient auszusehen wie als wäre er vom Bus angefahren. So schnell es geht, quetsche ich mich zwischen die Menschenmasse die sich um die beiden gebildet hat. ,,Hör auf Mason! Er hat es verstanden!" versuche ich ihn dazu zu bringen nicht weiter auf ihn einzuschlagen. Das ist gerade so eine komische Filmsituation. ,,Mason es reicht jetzt!" als meine Stimme dann endlich zu ihm durchdringt, packt er noch mal an Brayens Kragen. ,,Und jetzt sagst du jedem die Wahrheit." voller Angst fliegen die Wörter aus Brayens Mund. ,,Ich habe Callie nicht entjungfert! Ich bin total in sie verknallt und konnte mit der Abweisung von ihr nicht umgehen." krass... Etwas perplex stehe ich einen Moment da, doch greife dann nach Masons Hand und ziehe ihn hinter mir her ins Männerklo. Seine Hände sind voller Blut, auch aus seiner Nase läuft Blut. ,,Was hast du dir dabei gedacht? Wäre ich nicht gekommen, hättest du ihn umgebracht!" schreie ich ihn an, wische aber auch gleichzeitig seine Hände sauber. ,,Callie er..." ich halte einen Finger nach oben. ,,Klappe, jetzt rede ich! Wieso musstest du denn auch gleich so übertreiben?! Ich kann ja verstehen das es scheiße war, immerhin hat er über mich geredet, aber du musstest ihn nicht so zurichten!" seine Lippen ziehen sich zu einem lächeln, was ich in dem Moment echt nicht nachvollziehen kann. ,,Hör auf zu grinsen! Ich bin gerade echt sauer auf dich!" ,,Entschuldige..." er verkneift es sich weiter zu lächeln. Mit einer Hand greife ich nach seinem Kinn und betrachte seine Nase. ,,Der hat dir aber auch ordentlich eine verpasst..." als ich mit einem Nassen Tuch an seine Nase wollte, greift er nach meiner Hand und zieht mich zu sich. ,,Das war nicht meine erste Schlägerei Prinzessin. Ich kann das sehr gut alleine machen. Außerdem mag ich es nicht wenn man solche Sachen über mein Mädchen erzählt." verschmitzt und mit einer hochgezogenen Augenbraue lächle ich ihn an. ,,Dein Mädchen? Wird da jemand weich?" er zuckt mit den Schultern. ,,Wenn es um dich geht? Immer."
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✓Amor de la mafia✓
RomanceCallie: „Du bist wirklich ein wandelndes Klischee, weißt du das? Der große, gefährliche Bad Boy mit der geheimnisvollen, philosophischen Ader." Mason: „Und du bist die reiche, hübsche Prinzessin, die vom ausbruch aus ihrem goldenen Käfig träumt mit...