Güven ~ Vertrauen

Güven | Kapitel 10

Das Lied könnte ihr während des Lesens hören ❤️
Lied: Mudi ~ Nasip

2 Tage waren vergangen und ich hatte versucht Büşra überall zu erreichen, doch war erfolglos. Instagram, Snapchat, Facebook. Einfach überall. Auf WhatsApp hatte ich sie direkt entblockiert, doch bemerkte schnell, dass ich nun von ihr blockiert wurde. Es war echt dumm von mir. Ich las mir unserem Chat gefühlte 1000 mal durch und fühlte mich jedesmal nur noch schlechter. Sie war immer so ehrlich und offen und ich? Ich habe gespielt und nichts ernst gemeint, doch jetzt war mir bewusst, dass das der größte Fehler war. Ich habe Ihre Naivität und ihre Liebe ausgenutzt.
Desto länger ich mich damit beschäftige desto stärker wurden meine Kopfschmerzen und es wurde nur noch unerträglich. Ich musste mich ablenken und beschloss deshalb meine Jungs anzurufen.

Sicht von Büşra:

Ich hatte mich fertig gemacht und lief gerade die Treppen runter, während ich mit Dilek schrieb. Sie hätte wohl auf unsere Schule gewechselt, was mich mehr als nur glücklich machte. An der Bushaltestelle lehnte ich mich gegen die Scheibe und ging in meinen Gedanken den Text zu dem Lied was ich hörte durch. Beim wechseln des Liedes bekam ich eine Nachricht und sah, dass sie von Can war.
Seit Tagen versuchte er mich Überall zu erreichen, doch ich ging nicht auf seine Nachrichten ein. Ich wollte mir nicht seine Lügen durchlesen und dabei noch trauriger werden. Das einzige was ich wollte war es ihn zu vergessen.

An der Schule angekommen lief ich direkt auf meine Mädels zu und umarmte sie. Nachdem wir auch unsere Stundenpläne hatten, verglichen wir sofort, ob wir gemeinsame Kurse haben und es war wirklich der Fall, dass ich in jedem Fach mindestens mit einer von ihnen war. Naja wenigstens nicht all zu langweilig dachte ich mir und lächelte in die Runde.

Die Stunden verliefen sehr langweilig und monoton, da in jedem Fach nur organisatorisches geklärt wurde. In der Pause setzten wir uns auf eine Bank und ich erzählte ihnen alles was in den Ferien geschah und die Sache mit Can.
Yasemin und Dilek sahen mich die ganze Zeit traurig an und die Blicke der anderen zeigte den Schock.
„Wie konnte er nur?" fragte Yaren und war Wut geladen.
„Ehrenloses Miststück. Er wird noch sehen. Was denk er bitte was er ist?" fragte jetzt Aleyna aufgebracht.
„Leute chillt mal. Er sah gestern echt kaputt aus nachdem du gegangen bist Büşra. Was auch immer draußen passiert ist, du hast etwas in ihm bewirkt." sprach Nun Dilek sanft und sah mich bemitleidend an. Ich hasste diese Blicke, weil sie mir das Gefühl gaben, schwach zu sein. Ich nickte nur stumm und lächelte schwach in die Runde.

Zuhause angekommen machte ich mich sofort bettfertig, da ich sehr erschöpft war. Meine Gedanken waren bei den Wörtern von Dilek. Hatte ich vielleicht schon mein Ziel erreicht? Ich wünschte mir so sehr etwas mit meinen Wörtern erreicht zu haben. Er hatte mir das Herz gebrochen. Nun war ich dran.
Die Müdigkeit holte mich ein und ich schlief schon um 21 Uhr ein.

Am nächsten morgen fuhr mich mein Bruder zur Schule, da er heute auch wieder in die Firma musste. Wir spaßten im Auto rum und lachten gemeinsam. An der Schule angekommen, stieg er mit mir aus und umarmte mich, nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gab. Alle sahen uns komisch an, doch es juckte mich nicht. Er winkte schnell noch den Mädels zu und fuhr dann auch schon weg. Die Schule verlief wieder langweilig und ich hatte die letzten beiden Stunden frei.

Auf dem Weg nachhause bekam ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer.
„Hallo?" fragte ich und wartete auf eine Antwort.
„Hey Büşra. Wie gehts?" Bekam ich Emre an der Leitung zu hören nun wartete er auf eine Antwort von mir.
„Emre?" fragte ich nochmal um mir sicher zu sein, dass er es war.
„Ja haha alles gut?" fragte er.
„Ja bei dir?" fragte ich aus Höflichkeit zurück. Ich hatte gerade keinen blassen Schimmer warum er mich angerufen hatte und wollte schnellstmöglich auflegen.
„Büşra wir würden gerne mit dir reden. Wir heißt alle außer Can. Wir haben dir Sachen zu erzählen. Hättest du heute vielleicht Zeit?" seine Stimme klang etwas verzweifelt. Bei dem Namen Can verdrehte ich die Augen und biss meine Zähne zusammen. Ich wollte wissen, was sie zu sagen hatten und beschloss deswegen mich mit ihnen zu treffen. Ich vertraute Emre, da er einer war, der hinter seinen Worten stand.

Im Café angekommen sah ich schon die Jungs. Sie saßen an einem Tisch. Ich lief auf sie zu und begrüßte alle mit einer schwachen Umarmung.
„Danke dass du gekommen bist Büşra." sagte Kerem und ich lächelte schwach.
Nachdem ich mir auch was zu trinken bestellt hatte, fing Emre an zu erzählen.
„Büşra du hast gestern Can auseinander genommen. Ich weis nicht, was ihr draußen besprochen habt, aber du hast ihn getroffen. Du hast es geschafft in ihm etwas auszulösen. Er will sich ändern. Ich will garnicht zu viel erzählen. Bak bi. Du hast etwas geschafft, was bis jetzt niemand geschafft hat. Ich wollte dir nur sagen, dass er dank dir auf einem Weg ist, was Inshallah ins gute führt." sagte er und ich sah ihn überrascht an. Ich war etwas überfordert und nickte nur.
„Ihr wisst sicherlich was er gemacht hat..." sagte ich und senkte meinen Kopf.
„Ich habe ihm vertraut. Wie das passieren konnte weis ich nicht, aber er hatte etwas was mich irgendwie Anzog." gestand ich Ihnen und sie blickten verschämt weg.
„Was erwartet ihr jetzt von mir? Denkt ihr ich kann ihm wieder vertrauen? Wisst ihr was weh tut?" sagte ich und bekam wieder die Blicke zu spüren.
„Es ist traurig zu erfahren, dass die Nachrichten, die dir ein Lächeln geschenkt haben, nicht nur dir, sondern auch anderen Mädchen ein Lächeln gezaubert haben." sagte ich und senkte meine Blicke.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis ich mich dann von ihnen verabschiedete und den Weg nach Hause nahm. Wollte er sich wirklich ändern? Ich konnte ihm aber nicht vertrauen. Als ich ihn letztens gesehen hatte, da merkte ich, dass dieser junge was in mir auslöste, doch das durfte ich nicht erlauben. Ich darf ihm nicht vertrauen. Die Jungs waren auch verwirrt. Alles wegen ihm. Can.

Sicht von Dilek:

Ich hatte den Mädels erzählt, was Can mir erzählt hatte und sie wollten jetzt auch mal mit ihm reden. Er würde es jetzt nicht einfach mit uns haben.
Ich schrieb ihm, dass er an den Rhein kommen soll und wir auf ihn in einem Café warten. Er fragte mich aus und als ich sagte, dass es um Büşra geht, schrieb er, dass er jetzt losfahren würde. Wir setzten uns in ein Café und keine 20 Minuten später erschien auch schon Can.
„Hey." sagte er und setzte sich zu uns.
„Du arschloch." kam es direkt von Yaren und alle sahen ihn hasserfüllt an.
„Yaren." sagte ich und blickte sie warnend an.
„Can. Ich möchte, dass du den Mädels auch alles erzählst, was du mir erzählt hast. Sei ehrlich zu uns." sagte ich und Can nickte und fing an zu reden.

„Warum hast du sowas gemacht man!? Weist du wie glücklich sie immer war als du geschrieben hast." fragte ihn Yasemin und er blickte traurig runter.
Die Mädels fragten ihn aus und ich konnte sehen, dass er sich wirklich schlecht fühlte. Er bereute es und das war auch gut so.
„Sie hatte immer Angst. Diese Angst hat sich bestätigt." fügte nun Leyla hinzu und er blickte wieder hoch.
„Ich habe es euch versprochen. Ich habe mich geändert. Egal was ihr sagt oder macht, ich werde Büşra nicht aufgeben. Ich werde alles dafür tun, um ihr Vertrauen wieder zu gewinnen." sagte er fest entschlossen und Blickte einmal in die Runde. Wir alle nickten nur.
„Wir helfen dir." kam es von mir und ich bekam die hoffnungsvollen Blicke von Can und die verwirrten Blicke von den Mädels zu spüren.
Unser Plan war es, Büşra zu überreden in eine Shishabar zu fahren, wo auch die Jungs sein werden. Irgendwie sollte es dann dazu kommen, dass sie reden können.

Verbesserungsvorschläge?🙏🏽

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