Güven | Kapitel 65

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Sicht von Yasemin:

Ich betrat den Raum und sah wie Can langsam vom Bett aufstand. Er bemerkte mich und richtete sich einmal.
Als ich in sein Gesicht sah bemerkte ich wie kaputt er eigentlich aussah. Wie er sah ich dann auch zu Büsra und mein Herz tat mir weh. Sie lag dort erschöpft und schlief friedlich.

Ich weinte leise und drückte meine Hand vor den Mund um mein Schluchzen zu hindern. Langsam näherte ich mich ihrem Bett und sah sie mir einfach nur an.
Sie sah kaputt aus. Einfach fertig und krank. Sie hatte abgenommen, dass erkannte ich direkt. Es verletzte mich meine Schwester so kaputt zu sehen. So verzweifelt.

Ich küsste langsam ihre Schläfe und streichelte ihre Haare.
„Sie hat lange nicht geschlafen." kam es trocken von Can. Ich hockte mich zu ihr runter und beobachtete meine bessere Hälfte.

Lange war es still und ich sah einfach nur Büsra an, wie can.
„Helft ihr." unterbrach Can die Stille.
Mit einem Mal drehte ich mich zu ihm und sah ihm fragend ins Gesicht.
Langsam stand ich auf und versuchte zu verstehen was er damit meinte.
Er drehte seine Blicke zu mir und sah mir Hilfesuchend in die Augen. Genau wie Büsra mich angesehen hatte tat er dies auch. Diesmal erkannte ich den Hilferuf, den ich bei Büsra übersehen hatte.

„Sie hat keine Kraft mehr." fuhr er fort.
„Meine Kraft reicht nicht. Ich schaffe das nicht." sagte er und spannte sein Kiefer an. Langsam ballten sich seine Hände zu Fäusten und ich merkte wie der Hass und die Angst in ihm stieg.
Ich kannte can mehr oder weniger.

„Lass uns draußen reden." sagte ich leise und drehte mich ein letztes Mal zu Büsra. Langsam gab ich ihr einen Kuss auf ihren Kopf und lief zu can.

„Er ist draußen. Bitte mach nichts." sagte ich leise und er lief vor.

Ein letztes Mal drehte ich mich zu Büsra und versprach ihr und mir eins.
„Ich werde dir helfen Büsra. Ich lasse dich nicht mehr alleine kardesim." flüsterte ich und verlor dabei eine Träne. (Meine Schwester)

Sicht von Ömer:

Die Augen, die mich zuletzt vor einem Jahr so ansahen, sahen mich wieder so hasserfüllt an.
Ich legte mit einem Mal auf und schenkte ihm dieselben Blicke.

Es tat mir einerseits weh, aber andererseits hatte er diesen Hass verdient.

Stumm lief er an mir vorbei und ich sah ihm hinterher.

„Sie schläft. Wir kommen gleich wieder." sagte Yasemin und ich nickte. Sie lief genauso an mir vorbei und folgte ihm.

Ich drehte mich zur offen stehenden Tür und sah mir diese ganz genau an. Von der Tür sah ich langsam in den Raum rein. Ich hatte Angst diesen zu betreten. Irgendwas hinderte mich daran, aber irgendwas zog mich auch rein, weshalb ich mit langsamen und unsicheren Schritten den Raum betrat.

Dort lag sie. Mein Engel. So friedlich und ruhig.
Ich näherte mich ihrem Bett und bei jedem Schritt schlug mein Herz ein bisschen mehr.

An ihrem Bett angekommen sah ich mir ihr Gesicht genauer an. Wie konnte ich so blind sein?
Wie habe ich übersehen können, wie kaputt meine Schwester eigentlich ist. Beim genauen hinsehen erkannte ich ihre tiefen Augenringe. Ich erkannte ihre kaputte Seite, die sie immer versucht hatte zu verstecken. Sie sah friedlich aus beim schlafen, was sie eigentlich garnicht war.

Wut machte sich in mir breit. Eine Wut mir gegenüber. Meiner Schwester nicht geholfen zu haben, sie übersehen zu haben.
Ich musste ihr helfen, sie aus ihrer dunklen Welt rausholen.

Der erste Schritt war mir auch schon bekannt.
Can wird aus ihrem Leben verschwinden.

Diesmal etwas kürzer. Ich hoffe dennoch hat euch das Kapitel gefallen.

Was denkt ihr weshalb sich Can und Ömer so sehr hassen und was haltet ihr von der Entscheidung von Ömer?

Danke fürs lesen

Güven ~ VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt