Sicht von Ömer (Büsra's Bruder):
Manchmal da trifft man Entscheidungen, da weiß man sie werden sich später zu einer Reue entwickeln. Man weiß es, aber man kann es nicht ändern da dies vielleicht die einzige Option indem Moment ist.
Oder man ist so schwach und kann nichtmal seine Reue bereuen, da man von sich überzeugt ist und seine Schwäche und Fehler nicht mal einsehen kann, wie ich.Welcher Bruder wünscht schon seiner eigenen Schwester was schlechtes? Welcher Bruder will seine Schwester traurig sehen, sie leiden sehen? Keiner.
Aber manchmal da gelangt man an einen Punkt, da hat man so sehr Angst, dass man auf all das scheisst.Man hat Angst davor, dass all dies von einer anderen Person ihr zugefügt werden.
Alles entstehe aus Angst.Ich saß am Straßenrand, meine Arme auf meinen Knien, meine Hände in meinen Haaren. Ich blickte Starr den Boden an und versuchte klar zu denken.
Ich hatte meine eigene Schwester geschlagen. Zwar unbewusst, aber ich hatte dies getan.
Ich versuchte das ganze seit gefühlten Stunden zu realisieren. Es tat mir am eigenen Leib weh.Wir hatten bereits schon 16 Uhr aber ich tat immer noch nichts außer auf dem Bürgersteig vor der Schule zu sitzen. Ich wusste nichts über Büsra und starb innerlich vor sorge.
Die Schüler hatten alle nach und nach aus. Ich hielt mir die Hände an die Ohren und versuchte deren Gerufe usw nicht zu hören. Ich hatte meine Augen zusammengekniffen und meine Zähne feste zugebissen bis mich eine Hand an der Schulter fasste.
Ich blickte direkt nach oben und sah in das fragende Gesicht von Yasemin.„Ömer Abi?" fragte sie und machte den Mädels ein Zeichen dass sie warten sollten.
„Was ist passiert? Wo ist Büsra?" fragte sie wobei sich mein inneres bei ihrem Namen zusammenzog.
Ich sah einfach nur runter und Yasemin hockte sich zu mir.
„Ist alles ok?" kam es erneut von ihr. Diesmal konnte ich eine gewisse Angst aus ihrer Stimme hören.
Zwar waren alle Mädels gut miteinander jedoch war es zwischen Yasemin und Büsra immer anders. Sie hatten eine andere Bindung zueinander.
„Sie" Ich brach ab und atmete einmal tief ein und aus.
„Sie liegt in irgendeinem Krankenhaus glaube ich." sagte ich heiser und drehte mein Gesicht in ihre Richtung.Nachdenklich und mit fragen überströmt sah sie in die Ferne, während eine Träne ihre Wange hinunterfloss.
Ich merkte im Nachhinein wie absurd sich meine Aussage angehört hatte und schämte mich selber dafür nicht zu wissen wo meine Schwester überhaupt war.Mit einem Mal stand ich auf und beschloss sie zu suchen. Yasemin tat es mir nach und sah mich an.
„Wie meinst du das? Warum?" stellte sie mir die berechtigten Fragen, jedoch konnte ich ihr gerade nicht antworten.
„Ich muss sie finden." sagte ich einfach nur und versuchte an ihr vorbeizulaufen.
Sie hielt mich am Arm fest und sah mir verheult ins Gesicht.
„Bitte nimm mich mit." flehte sie mich an und ich sah zu den anderen Mädels die das geschehen überrascht und ängstlich beobachteten.Ich lief einfach weiter. Sie sagte den Mädels etwas und stieg nachdem ich eingestiegen bin auch ein.
Sie weinte nur vor sich hin und versuchte sie mit ihrem Handy zu erreichen jedoch ging jedes Mal die Mailbox dran.In mir stieg die Angst jedoch versuchte ich diese ihr nicht zu verdeutlichen.
„Allahim yardim et." sagte sie und sah aus dem Fenster. (Allah hilf uns.)„Was ist denn genau passiert?" fragte sie mich vorsichtig als wir aus dem ersten Krankenhaus unerfolgreich raus gingen.
Ich setzte mich ins Auto und strich mir mit den Händen durchs Gesicht.
„Ich habe sie ausversehen geschlagen." brachte ich trocken über die Lippen und fuhr los.
„Ausversehen?" wiederholte sie fragend und sah dabei in meine Richtung, was ich aus meine Blickwinkel wahrnahm.
„Wie lange ist sie schon mit can zusammen?" fragte ich sie und ihre Augen weiteten sich.
Ne Zeit lang kam nichts von ihr weshalb ich tief ein und aus atmete um sie nicht anzuschreien.„Nicht sehr lange." antwortete sie mir nach einer Zeit und mein Griff ums Lenkrad wurde fester.
„Was hat er damit zu tun?" fragte sie jedoch ignorierte ich diese Frage sonder stellte ihr meine nächste.
„Wie sind sie miteinander?" fragte ich sie dann und sie sah auf ihre Hände.
„Seit paar Wochen weiß ich garnichts mehr über Büsra. Sie ist distanziert zu uns und redet kein Wort mehr. Alles haben wir versucht, aber nichts hat geholfen. Es tut weh zusehen zu müssen wie die eigene Schwester immer mehr zerbricht aber nichts tun zu können" antwortete sie mir ehrlich und ich parkte hastig in der nächsten Parklücke am neuen Krankenhaus.
„Ich glaube aber nicht dass es an can liegt. Er ist der, der immer bei ihr ist." fügte sie hinzu und ich stieg aus dem Wagen.„Wurde heute eine Büsra Aktan hergebracht?" fragte ich an der Rezeption und wartete darauf dass die Frau im System nachsieht.
„Ja heute Nachmittag." antwortete sie und sah erneut auf ihr Laptop.
„Sie ist auf der 3. Etage in Raum 214" fügte sie hinzu und ich verabschiedete mich mit einem Nicken von ihr. Dicht gefolgt von Yasemin lief ich auf die Aufzüge zu und betätigte den Knopf.Eine Angst machte sich in mir breit und ich wusste nicht ob es richtig war was ich hier tat.
Ich wollte meine Schwester sehen aber wollte keine Reaktion von ihr.Im Aufzug drückte Yasemin auf den Knopf und er fuhr hoch. Von Sekunde zu Sekunde wurde ich immer nervöser. Wir stiegen nach dem Signalton aus und liefen den langen Flur entlang bis vor ihren Raum.
Sie wollte gerade an der Tür klopfen da hielt ich ihre Hand fest.
„Geh du zuerst rein." sagte ich und Tritt ein Schritt zur Seite.
Sie nickte und klopfte anschließend einmal ehe sie die Tür öffnete und hinter dieser verschwand.Es tut mir leid mein Herz. Es tut mir leid dich in so eine Situation gebracht zu haben, aber ich wollte das nicht.
Ich sprach die ganze Zeit mit mir selber und entschuldigte mich bei ihr in der Hoffnung sie würde mir antworten und mir verzeihen.Tränen stauten sich in meinen Augen die ich jedoch wegblinzelte und tief ein und aus atmete. Mein Handy vibrierte wieder in meiner Hosentasche und ich nahm diese nach dem Gefühlt hundertsten Mal aus meine Tasche. Meine Mutter rief an.
Ich nahm ab und hörte sie erleichtert ausatmen.
„Oglum wo bist du, wo ist Büsra ich kann weder sie erreichen noch dich bis jetzt" sagte sie aufgebracht und ich fühlte mich schlecht ihr so sehr Angst gemacht zu haben.
„Anne Büsra und ich sind zusammen. Wir brauchen etwas Zeit für uns um das Geschehene zu klären." log ich sie an. Ich konnte ihr gerade nicht die Wahrheit sagen.
„Oglum pass auf deine Schwester auf, tue ihr nichts. Bitte" sagte sie und ein Stich in meinem Herzen machte sich bemerkbar.
Nicht mal auf Meine Schwester aufpassen konnte ich. Weder vor falschen Leuten, noch vor mir.„Anne" fing ich meinen Satz an, jedoch ging genau in dem Moment die Tür zu ihrem Zimmer auf und 2 Augenpaare sahen hasserfüllt in meine.
Was haltet ihr vom Bruder?
Feedback?Danke fürs lesen
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Güven ~ Vertrauen
Teen FictionReicht das Vertrauen einem Menschen, um Hindernisse zu überschreiten?