Güven | Kapitel 67

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Ich hatte tausende Wörter im Kopf, doch konnte kein einziges über die Lippen bringen.
Es war das gefühlt von Verschwendung.
Verschwendung meiner Kraft, meiner Luft, meiner Wörter, meiner Zeit.

Als ich keine Reaktion von mir gab, nahm er langsam seine Hand von meiner Schulter. Paar Sekunden danach stand ich dann auch auf und wischte mir meine Tränen mit der Hand weg. Gerade machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus, da griff er nach meinem Arm. Direkt entzog ich mich aus seinem Griff.
„Entschuldige" sagte er leise und sah mir tief in die Augen.

Meine Blicke verrieten ihm viel.
Mein ganzer Hass spiegelte sich in meinen Augen, welches er garnicht hätte übersehen können.
Ich versuchte ihm die ganzen negativen Emotionen zu zeigen. So gut es ging.

Der Hass stieg und Wut machte sich breit.
Reue entstand und Leid kam dazu.

Es war mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass ich Menschen kein Vertrauen schenken sollte. Wie sehr konnte man sich in einem Menschen bitte täuschen?
Fragend blickte ich ihn an, wonach er nicht mehr konnte und seine Blicke zu Boden sank.

„Sehe mich nicht so an." sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Ich lachte ironisch gespielt auf und gewann erneut seine Aufmerksamkeit.
Sein Blick verwandelte sich von einem aggressiven zu einem fragenden und ich erkannte die Verzweiflung in ihnen.

„Bitte?" fragte ich und ging ein Schritt auf ihn zu.
„Soll ich jetzt auch noch meine Gefühle überspielen um dir die Schuldgefühle zu nehmen?" fragte ich ihn in einem leisen Ton.
„Büsra yapma." kam es nur von ihm. (Mach das nicht) „Du weißt ich wollte das nie." fügte er hinzu und ich schüttelte nur den Kopf.

Tränen kamen hoch doch ich konnte sie verhindern meine Wangen runterzulaufen. Ich würde nicht weinen, nicht vor ihm, nicht nochmal.
„Ist dir das Leiden lieber als das Glück einer Person die dir was bedeutet?" er runzelte seine Stirn und kam ein Schritt auf mich zu. Nur noch ein Schritt und wir würden wortwörtlich aneinander kleben.

„Wäre dir denn das Glück deiner Geliebten mit deinem Feind lieber, welches du mit ihr vielleicht haben könntest?" stellte er mir eine Gegenfrage und diesmal war ich diejenige, die ihre Stirn runzelte.

„Mir wäre das Glück der Person die mir was bedeutet lieber." antwortete ich.
„Mir ist es aber nicht!" schrie er laut weshalb ich aufzuckte.
Er entfernte sich ein Schritt von mir, nahm dabei aber keine Sekunde seine Augen von meinen.

„Bist du hergekommen um mich anzuschreien?! Sag mal spinnst du?!" schrie ich zurück.
„Mit welchem recht lässt du dich überhaupt bei mir blicken und schreist mich dazu auch noch an?!" wurde ich ein ticken lauter.

„Wenn du überhaupt wüsstest was liebe ist." sagte ich in einem normalen Ton und sein Kopf schellte mit einem Mal in meine Richtung.
Seine Blicke machten mir Angst. Seine Augen waren so dunkel wie noch nie und spuckten pure Wut und Hass aus, was mich selber etwas einschüchterte.

Langsam kam er auf mich zu, weshalb mein Körper leicht anfing zu zittern. Dicht vor mir blieb er stehen und sein Atem prallte an mein Gesicht, weshalb ich es etwas verzog.
„Dein Geliebter hat dir das ein oder andere wohl nicht erzählt." sagte er und Fragezeichen bildeten sich in meinem Kopf.
„Entweder hörst du dir das ganze aus seiner Sicht an, oder ich übernehme es." sprach er zuletzt und blieb dann immernoch dicht vor mir stehen.

Ich war wie gelähmt. Konnte mich weder bewegen noch ein Wort über die Lippen bringen.
Ich blickte stumm in seine Augen und erkannte den Schmerz. Seine Augen verrieten viel. Egal wie sehr er versuchen würde diese zu überspielen.
Letztendlich kam ich zu mir und schubste ihn von mir. Egal wie sehr er durchgemacht hatte, ich machte momentan nichts leichteres durch. Und das wegen ihm.

„Geh." brachte ich nur aus mir. Er schüttelte leicht den Kopf, drehte sich dann aber um und entfernte sich von dem Krankenhaus.

Mit tausend fragen im Kopf drehte ich mich um und blickte verloren durch die Gegend. Ich legte eine Hand von mir auf mein Brustkorb und versuchte regelmäßig zu atmen.
Was musste ich bitte alles wissen?

Nachdem ich mich gesammelt hatte lief ich wieder ins Krankenhaus rein und direkt kam mir can entgegen.
„Wo warst du?" fragte er mich besorgt.
Ich zuckte nur mit den Schultern. „Frische Luft holen." sagte ich nur und er umarmte mich.
Ich legte leicht meine Hände an sein Rücken.
Sachen nicht zu wissen lies mich ihm gegenüber fremd fühlen. Wieso wusste ich nicht alles?

„Komm" sagte er nur und nahm meine Hand in seine. Ich lies mich von ihm mitziehen.
Als auch der Aufzug kam stiegen wir ein und fuhren hoch.
„Alles ok?" fragte ich auf seine Hand hindeutend.
Er nickte nur. Genau dasselbe tat ich ihm nach und drehte ihm den Rücken zu.
Seine Blicke brannten förmlich an meinem Rücken.

Als die Aufzugtür sich öffnete trat ich schnell hinaus und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, dicht gefolgt von Can.
In meinem Zimmer angekommen zog ich mir meine Jacke aus und legte sie auf die Bettkante.
Can legte seine auf einen Stuhl und kam dann anschließend auf mein Bett zu, an dem ich stand.
„Alles ok?" fragte er mich sanft und ich sah zu ihm hoch.

Die Ungewissheit brachte mich innerlich um.
Ich fühlte mich plötzlich so fremd und falsch. Mit einem Mal tritt ich ein Schritt weg und nickte nur.
Er stand mit fragendem Blick dort und ich setzte mich einfach auf mein Bett.
Zwar kam nichts von ihm, doch ich wusste dass er mir das nicht abgekauft hatte.

„Guck mich an." sagte er und ich kniff meine Augen zusammen. Warum konnte ich nicht die starke sein? Ich müsste dominieren, ihn meine Anforderungen ausführen lassen. Nicht andersrum.
„Was erwartest du von mir jetzt?" fragte er mich und mein Kopf schellte in die Höhe.
„Garnichts." sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Seine Art lies die Wut in mir aufkommen. Warum sollte ich mich schlecht dafür fühlen, was ich empfand wenn er es nicht tat für das was er gemacht hatte.
„Was soll das jetzt heißen?" fragte er etwas genervt und sauer.
„Was bitte soll ich von jemandem erwarten, der mir nicht mal die Wahrheit erzählen kann."

Wie findet ihr das Kapitel?

Danke fürs lesen

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