Güven | Kapitel 12

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Lied: Wien

Sicht von Büsra:

Der ekelhafte Duft von Alkohol stieg mir durch die Nase und mir wurde schlecht. 2 starke arme spürte ich an meine Schultern. Der Schmerz war neben meiner Angst wie weggeblasen. Die Kalte wand an meinem Rücken war meine Falle. Sie hatte mich eingesperrt.
Ich wollte schreien, doch bekam meine stimme nicht raus. Meine Tränen sprachen für mich, weil sie keinen Unterschied zu einem Wasserfall hatten.

„Eine wie dich wollte ich schon immer mal haben." sprach er rau und ich versuchte ihn weg zu schubsen.
„Lass mich los." sagte ich mit einer zittrigen und brüchigen Stimme, doch er grinste nur ekelhaft.
Ich versuchte mich zu sammeln, doch es war schwerer als gedacht. Er war mir viel zu nah und das machte mir Angst. Er drückte mich fester an die wand und meine Beine wurden schwacher.
Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief ein und aus. Ich bekam eine kleine Menge an Kraft und nutzte diese sofort aus.
Ich kreischte um Hilfe. So laut ich konnte. Nebenbei versuchte ich mich von seinem Griff zu lösen und zappelte rum.
Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Eine Hoffnung. Eine kleine Hoffnung, dass mich auch nur eine Person hören könnte stoppte mich nicht davon zu schreien.
„HIIIILFEEEEE!!!!" war mein letzter Schrei, bis ich dazu gezwungen wurde zu schweigen.
Meine rechte Wange brannte und ich spürte den kalten Boden unter mir. Das Ziehen hatte ich noch nie gespürt. Es brannte und tat weh. Eine warme Flüssigkeit floss meine Lippe hinunter und als ich es anfasste bemerkte ich, dass es Blut war.
„Du kleine schlampe. Steh auf!!!" schrie er mich an, doch ich bewegte mich keinen Zentimeter. Er kniete sich zu mir und nahm mein gesicht in seine Hand.
„Nicht weinen. Gleich wirst du nicht mehr Hilfe schreien, sondern meinen Namen." sagte er und ich spuckte ihm ins Gesicht.

Mit einer Bewegung stellte er mich auf die Beine und wollte mir mein Pullover reißen.
„Hör auf!! Lass mich los! Bitte!!" schrie ich doch er hörte nicht auf.
Meine letzte Chance, dachte ich mir und schrie einmal mit meiner letzten Kraft.
„HIILFEEEEE!!!!"
Ich weinte und schluchzte. Meine Kraft hatte nachgegeben und der letzte Funken Hoffnung war weg. Er kam mir nich möchte und drückte seinen Körper an meinen. Ich ekelte mich zu Tode. Ich konnte nicht mehr.
Niemanden hatte ich.
Ich wollte sterben. Einfach weg sein.
Plötzlich wurde er weggezogen und ich fiel zu Boden.

Sicht von Can:

Ich stieg schnell in meinen Wagen. Wieder einmal hatte ich es nicht geschafft. Sie glaubte mir nicht und das machte mich kaputt.
Nachdem ich mir einmal aggressiv und gereizt durch die Haare fuhr, schaltete ich den Motor an und fuhr los. Ich wollte sie nicht alleine lassen.

Als ich auf der leeren Straße entlang fuhr, machte sich ein Unwohles Gefühl in mir breit. Ich wurde nervöser.
Es gab nur eine Straße, die sie nehmen konnte. An der Haltestelle war sie nicht, also würde sie laufen. Ich fuhr langsam durch die Straße und sah mich um.
Nirgends war sie zu sehen und es machte mich verrückt.
Ich fuhr an den Straßenrand und hielt an. Ich beschloss zu laufen.
Vielleicht ist sie ja mit einem Taxi gefahren dachte ich mir, aber irgendwie hatte ich Angst.
Ich schloss mein Auto ab und lief langsam los. Ich suchte und schaute mich um.

Nachdem ich in der Gegend etwas rumlief, machte es keinen Sinn mehr und ich rief sie an. Sie ging nicht ran. Logisch.
Genau als ich einsteigen wollte, hörte ich sie. Ein lauter schrei.
„HIILFEEEEE!" kam ihre Stimme von einer nicht zu weiten Entfernung.
Ich drehte mich ruckartig um und rannte dahin.

Dort angekommen spannte sich mein ganzer Körper an und ich kochte vor Wut. Ein Mann an meinem Engel. Sie heulte und versuchte zu schreien. Ich rannte auf ihn zu und zog ihn so schnell es ging von ihr weg.
Ich konnte mich nicht beherrschen und schlug auf ihn ein. Er lag auf dem Boden und ich hatte mich auf sein Bauch gesetzt.
„Du H*rensohn! Wie kannst du sie auch nur angucken?! Wie. Kannst. Du. Nur.?!" schrie ich und schlug jedes Mal härter.
Er bewegte sich nicht mehr, was hieß, dass er bewusstlos wurde. Es interessierte mich nicht. Er soll sterben. Ich fing an zu treten. So fest ich nur konnte. Genau als ich ausgeholt hatte und ein letztes Mal Boxen wollte, hörte ich sie.
Ihr brüchige und zittrige aber dennoch wunderschöne Stimme. Ich blieb abrupt stehen und drehte mich um.
„Can" hauchte sie und ich bekam Gänsehaut.

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Lied: Bir bilebilsen ~ Elif kaya

Ich bückte mich außer Atem zu ihr runter und sah in ihr verheultes Gesicht. Ich bemerkte auch Blut.
Er hatte sie geschlagen. Meine Büşra. Meinen Engel. Er hatte sie berührt. Ich spannte mich wieder an und der Anblick machte mich kaputt. Ihre Wange war rot, ihre Lippe blutete, ihre Haare waren leicht zerzaust, aber trotzdem war sie wunderschön.
„Büşram." flüsterte ich und umarmte sie. (Meine Büşra)
Sie zuckte zusammen. Ich drückte sie fester an mich und zog ihren Duft ein. Ungewollt löste ich mich von ihr, als ich sie weinen hörte. Ich nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände und blickte sie an. Meine Lippen führte ich an ihre Stirn und gab ihr einen langen Kuss. Danach nahm ich sie brautstyle hoch und sie klammerte sich an mich. Ihr Gesicht in meiner halsbeule zu spüren machte mich nervös. Ihr Atem prallte an meine Haut.
Am Auto eingekommen Setzte ich sie rein und schnallte sie an.
Schnell setzte ich mich auf meine Seite und fuhr los. Die ganze Zeit sah sie aus dem Fenster und sprach nicht. Sie weinte leise und es Machte mich fertig sie so zu sehen. Ich wollte sie so nicht nachhause bringen, weshalb ich ins Krankenhaus fuhr. Dort würde sie sich beruhigen und sie würden ihre Lippe verheilen.

Am Krankenhaus angekommen drehte sie sich zu mir und schaute mich fragend an.
Ich lächelte sie schwach an und stieg aus. Ging auf ihre seite und machte ihre Tür auf.
„Ich will nachhause" sprach sie leise und blickte mich unschuldig an.
„Gleich." Ich kniete mich zu ihr und nahm ihre Hand in meine. Einen leichten Kuss hinterließ ich auf ihrem Handrücken, wonach ich sie wieder im brautstyle hochnahm.
Ich lief ins Krankenhaus und sagte an der Rezeption, dass es ihr nicht gut ginge. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und sie hatte ihre Augen geschlossen.
Sie hielt mein Shirt ganz feste. Sie hatte Angst und das brachte mich innerlich um.

Sie nahmen uns direkt in ein Zimmer und sagten, dass der Arzt gleich kommen würde. Ich legte sie auf der liege ab und setzte mich neben sie. Sie blickte runter. Auf ihre Hände, die zitterten.
Ich nahm diese in meine Hand und sie blickte hoch.
„Psscht" sagte ich und sah ihre angeschwollenen roten Augen.
Ich würde diesen Hund eigenhändig umbringen.

Nachdem der Arzt sie untersucht hatte und ihre Wunde desinfiziert hatte, fragte er nach ihren Eltern. Er sagte, dass er sie benachrichtigen müsse, doch ich konnte ihn noch überreden.

Sie wollte laufen, weshalb ich sie an der Taille festhielt und wir gemeinsam raus liefen.

Die Fahrt verlief sehr ruhig. Keiner von uns sprach. Sie war immer noch leicht im Schock Zustand. Sie trank immer mal paar Schlücke von der Flasche die ich ihr gegeben hatte. Sie zitterte nicht mehr so stark, was mich zum Teil beruhigte. Sie so zu sehen zerbrach mir das Herz.

Bei ihr zuhause angekommen, blieb ich am Straßenanfang stehen und schaltete den Motor ab. Nachdem ich mich abschnallte, drehte ich mich zu ihr und sah sie mir an. Ihre Augen waren nicht mehr angeschwollen, doch immer noch etwas rot. An ihrer Lippe hatte sie ein Pflaster kleben und ihre Wange war rot. Er hatte sie geschlagen. Mein Engel.
Sie sah immer noch verträumt gerade aus.
„Danke." sagte sie ganz leise, doch ich konnte es noch hören. Ihre Blicke wanderten dann auf ihre Hand und ich sah, wie ihr eine Träne runtertropfte.
„Büşra hör auf bitte. Wein nicht mehr nolur." sagte ich und nahm ihr Kinn zwischen meinen Daumen und Zeigefinger. (Bitte)
Sie sah mir in die Augen und mein Herz schmerzte. Diese Augen, sie fesselten mich.
Ich wusch ihr mit meinem Daumen die Tränen weg und sie schloss ihre Augen.
„Ich sollte gehen." sagte sie und wollte aussteigen. Doch genau als sie die Tür aufmachen wollte, blieb sie sitzen und umfasste den Türgriff feste.
Sie wollte was sagen, doch weigerte sich.
„Es ist ein Geheimnis zwischen dir und mir. Ich bin immer für dich da." sagte ich und bekam ein sehr kurzes, schwaches aber wunderschönes Lächeln zu sehen.
„Danke Can." sagte sie und stieg aus.
Sie lief schnell nachhause.
Ich wartete bis sie zuhause war und fuhr dann weg.



Denkt ihr es wird jetzt alles gut zwischen den beiden? 💫
Und denkt ihr, dass Büşra jetzt Can verziehen hat?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🌹

Voten & Kommentieren nicht vergessen 🙈
Danke fürs lesen

💋

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