Die Unsicherheit ist das, was eigentlich alles zerstört. Unsicherheit, die Ursache für Angst, Zweifel und Verluste.
Schon komisch, dass man sich zu etwas leiten lässt, bei dem man weiß es würde nicht gut enden.Sowie ich gerade auf der Bank sitze und mir die Worte des Feindes meines Partners anhöre. Sowie ich versuche der Geschichte kein Glauben zu schenken und jedes Wort an mir vorbeischweifen zu lassen.
„Yeter." brachte ich über meine trockenen Lippen. Das Wort kratzte sich wortwörtlich aus meinem Hals, weil dieser so trocken und zugeschnürt war. Ich erhob meinen starr auf den Boden gerichteten Blick und sah rauf zu ihm. (Es reicht.)
Diesmal war es sein Gesicht, welches auf den Boden gerichtet war. Nachdem er einmal tief ein und aus geatmet hatte hob er seinen Blick und sah mir direkt in die Augen. Erst da bemerkte ich, dass ich den Atem anhielt und das Atmen total vergessen hatte. Langsam atmete ich aus, wonach ich die frische Luft direkt wieder einatmete. Nach paar tiefen, unregelmäßigen Atemzügen normalisierte sich mein Atem und ich beruhigte mich etwas.
„Einmal hatte er es getan." fing er an zu sprechen während er mir in die Augen sah.
„Einmal hatte er mir das Mädchen weggenommen, welches ich geliebt hatte." seine Worte taten mir am eigenen Leib weh. Seinen Schmerz konnte ich aus seinen Augen ablesen und es schmerzte Selbst mir, nur bei dem Anblick.„Ein zweites Mal wollte ich nicht erlauben." fuhr er fort und gewann meine Aufmerksamkeit erneut.
„Ich wollte wieder lieben, geliebt werden."
„Aber auch das weitere Mal hatte er geschafft." er hielt kurz inne schaute weg doch drehte sich dann wieder zu mir und ich beobachtete all das stumm und aufmerksam.
„Seni aldi benden." flüsterte er nah an meinem Gesicht. (Er hat dich mir weggenommen.)Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und ich schloss meine Augen. Versuchte seine ganzen Worte zu verstehen und akzeptieren.
„Weißt du?" langsam öffnete ich meine Augen.
„Du warst anders."
„Du bist anders." Stück für Stück sprach er diese Sätze aus.
„Du hast mich, auch wenn's nur für eine kurze Zeit war, meinen Schmerz vergessen lassen. Mich wieder ablenken können. Die wenigen aber schönen Momente haben mir besser als alles andere getan." ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
„Es waren Gefühle, schöne Gefühle die ich für dich entwickelt hatte." fuhr er fort.
„Sowas hatte ich für ein Mädchen noch nie empfunden. Es war so, als hätte ich die Liebe neu kennengelernt." sein Lächeln verging und er wurde ernster.
„Ich wollte dich vor jedem und alles beschützen. Ich wollte die Person sein, die sein Glück als auch seine Trauer mit dir teilt. Ich wollte die Person sein, die du liebst." er sah mir in die Augen.Egal wie verschwommen meine Sicht durch die aufgekommenen Tränen auch war, konnte ich seine Tränen erkennen und mein Inneres brannte.
Ich war der Grund für seine Trauer. Aber wie sollte ich denn meinem Herzen im Weg stehen? Wie sollte ich einfach jemand anderes lieben, wenn ich doch schon jemanden liebte, wie nie zu vor?
„Du liebst aber ihn. Du liebst ihn und bist glücklich. Aber weißt du... Auch er ist glücklich und genau das ist das was mich stört." fuhr er fort und ich hörte ihm konzentriert zu.
Er näherte sich mir immer mehr und mehr. Beim Anblick in seine Augen erkannte ich die plötzliche Finsternis. Die Trauer und der Schmerz verschwanden und zu erkennen war die Wut.
„Mein Ziel war und ist es nicht dir zu schaden. Das wird es auch nie sein." sprach er langsam bei jedem Zentimeter den er sich mir näherte und mich durch seine Blicke einschüchtern lies aus.
„Aber wer Schäden abbekommt, beim erreichen meines Zieles ist mir trotzdem egal." beendete er seinen Satz und blieb dicht vor mir stehen.
Ich war wie gelähmt. Weder ein Wort konnte ich über die Lippen bringen, noch irgendein Körperteil bewegen. Trotz der Wärme die sein Körper ausbreitete, bekam ich eine Gänsehaut und zitterte. Seine Nähe tat mir nicht gut. Ganz und garnicht gut.
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Güven ~ Vertrauen
Teen FictionReicht das Vertrauen einem Menschen, um Hindernisse zu überschreiten?