Timu ~ Gülüm
Man geht doch keine Beziehung ein, um an den schlechten Tagen einfach alles aufzugeben. Man geht eine Beziehung ein, weil man die Verantwortung eines anderen Herzen tragen kann. Tragen will.
Seine Worte wiederholen sich ununterbrochen in meinem Kopf der mir droht zu platzen. Es fühlt sich so an als hätte man mir die Luft zum Atmen geraubt. Kein Atemzug reicht um meine Lungen mit Luft zu füllen. Im Gegenteil. Jeder Atemzug brennt.
„Das ist nicht lustig." kommen die ersten Worte leise aus meinem Mund. Meine Tränen stauen sich und meine Sicht wird verschwommen. Ich traue mich nicht zu blinzeln, denn ich weiß wenn ich das tue werde ich meinen Tränen keinen Halt mehr geben können.
Ein gespieltes Lachen kommt aus seinem Mund. Ein Ton in dem so viel Wut und Enttäuschung steckt.
„Lustig?" stellt er mir die Frage und kommt ein Schritt auf mich zu.„Du denkst ich würde Spaß machen?" fragt er mich daraufhin. Ich nicke. Ich nicke in der Hoffnung er würde den Spaß auflösen. Den ekelhaften unlustigen Spaß.
Jede Sekunde die ich damit verbringe ihm in seine hasserfüllten und dunkeln Augen zu sehen, vergehen wie unendliche Stunden.
Sein Gesicht ist meinem so nah. Millimeter trennen uns voneinander. Ich bin einzig und allein damit beschäftigt in seine dunklen aber wunderschönen Augen zu sehen.
Ein kalter Wind weht und sofort steigt mir sein Duft in die Nase. Der Duft nach dem ich mich sehne. Nicht die Kälte sorgt für die Gänsehaut die sich auf meinem Körper breit macht sondern einzig und alleine seine Anwesenheit.
Seine Nähe lässt mich wohlfühlen. Seine Nähe ist es was mir gut tut. Was ich brauche. Ich merke erst jetzt wie stark ich wirklich neben ihm bin. Nur er gibt mir die Kraft. Mit ihm könnte ich mich gegen jeden stellen. Allen Probleme und allen Menschen.
Und genau jetzt will er mir all das nehmen? All das was nur er mir geben kann. All das was ich zum Leben brauche.
„Du bist schuld." spuckt er wortwörtlich jedes einzelne Wort mir ins Gesicht. Mir wird schlecht und ich habe kaum noch Kraft auf den Beinen zu stehen.
Das darf er nicht. Er darf nicht alles beenden und mich dann dafür beschuldigen.
Egal wie viele Wörter mir in den Sinn kommen keines davon kann ich über die Lippen bringen. Das einzige wozu ich fähig bin, ist es mit dem Kopf zu schütteln.
„Ich wollte doch nur geliebt werden." spricht er seine nächsten Wörter aus.
„War das so schwer mich auch nur ein wenig so zu lieben wie ich dich liebe?" fragt er mich und meine erste Träne kullert meine Wangen runter.Er lässt seine Blicke an mir vorbei schweifen
„Geliebt habe." verbessert er seine Aussage und nimmt mir die letzte Luft zum Atmen.Meine Augen weiten sich und für einen Moment vergesse ich das Leben .
Ständig wiederholen sich seine Wörter in meinem Kopf in der ein unbeschreiblicher Druck entsteht.
Er macht einen Schritt zurück und entfernt sich von mir. Erneut kann ich nur mit dem Kopf schütteln. In der Hoffnung er würde wieder auf mich zukommen, mich in den Arm nehmen und mir einreden das alles vorbei ist.
Nach dem ersten Schritt folgt der zweite und mit jedem Schritt wird die Sicht in seine Augen die für ihn sprechen unklarer.
Ich will was sagen, schreien aber kein Ton kommt aus mir und ich hasse mich selber dafür.
Ich muss ihn doch aufhalten, ihn davon abhalten mich alleine zu lassen.Gerade als ich einen Ton aus dem Mund bekommen will bleibt er stehen und sorgt für eine kurze Erleichterung in mir.
Ich wusste es, er hatte mich gehört auch wenn ich kein Ton aus dem Mund bekommen hatte. Er bleibt ja nicht umsonst stehen und wartet dort.
Einzelne Schritte mache ich auf ihn zu, doch jeder fühlt sich so verdammt schwer und schmerzhaft an.
Vor einer Sekunde fror ich noch fast ein und jetzt mit jedem Schritt den ich auf ihn zu mache spüre ich, wie es wärmer um mich wird. Wie mich seine Nähe aufnimmt.
Ein kleines Lächeln erscheint auf meinen Lippen. Ein Glücksgefühl macht sich in mir breit.
Meine Nervosität steigt mit jedem cm den ich mich ihm nähere.Nur paar Schritte trennen uns voneinander. Alles geschieht wie in Zeitlupe. Meine Schritte werden kürzer und ziehen mich immer wieder zurück.
Als wäre ich ein Marathon gelaufen bleibe ich plötzlich erschöpft stehen und sehe ihn mir an. Ich sehe mir seinen kalten Rücken an, den er mir zugewandt hatte.
Ich bekomme mit, wie er leicht mit dem Kopf schüttelt und direkt darauf folgen auch schon seine schnellen und großen Schritte mit denen er sich von mir entfernt.
Wie eingefroren bleibe ich stehen und versuche das zu verstehen. Er geht er rennt vor mir weg. Er entfernt sich von mir immer mehr.
Eine Träne nach der anderen verlassen meine Augen und ich fange an zu zittern.
„Gitme" (Geh nicht)
Ich habe wirklich sehr lange für dieses Kapitel gebraucht und es tut mir unendlich leid dafür.
Habt ihr Ideen wie es weiter gehen könnte?Dankeschön fürs lesen💗
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Güven ~ Vertrauen
Teen FictionReicht das Vertrauen einem Menschen, um Hindernisse zu überschreiten?