Güven | Kapitel 56

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Was sollte ich mir jetzt darunter vorstellen? War es Zufall oder doch eine geplante Sache?
„Büsra?" riss mich die Stimme von Can aus meinen Gedanken. Ich drehte mich schnell um und Stieg ein. Nachdem ich laut ausgeatmet hatte drehte ich mich zu ihm und sah seinen fragenden Blick.
„Was ist passiert?" fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
„Fahr erstmal los. Ich erzähle es dir gleich." sagte ich und schnallte mich an während er los fuhr.
Das was ich gerade gesehen hatte wollte ich ihm nicht sagen. Diese Sache würde ich selber herausfinden.
„Anlat." sagte er sanft. (Erzähl)
„Ich hab mich mit den Mädels gestritten." brachte ich leise aus mir und sah auf meine Hände.
„Warum das?" fragte er dann.
„Sie wollten das ich mit Ihnen rede. Ich hätte ihnen fast alles erzählt aber" Ich brach selber ab und überlegte ob ich ihm das sagen sollte.
„Aber?" hackte er nach und gewann erneut meine Aufmerksamkeit.
„Ich habe einen anonymen Anruf bekommen." beendete ich meinen Satz und sah zu ihm.
Sein Griff um das Lenkrad wurde fester und sein Körper spannte sich an. Er blickte kurz zu mir und dann wieder auf die Straße.
„Was hat er gesagt?" fragte er mich
„Nichts. Es kam garnichts." beantwortete ich seine Frage ehrlich ohne mein Blick von ihm zu wenden.
„Büsra sag mir die Wahrheit."
„Es kam garnichts und ich habe dann aufgelegt. Nachdem das passiert ist bin ich von den Mädels weg gegangen und ja jetzt bin ich hier Can." sagte ich und er nickte nur.

Kurze Zeit später kamen wir vor meiner Wohnung an. Eigentlich hatte ich gedacht, Wir würden zusammen was machen, aber ausruhen würde mir auch gut tun.
„Ich habe paar Sachen zu erledigen. Ruh du dich bitte aus. Wenn du was brauchst sag mir Bescheid." sagte er und sah mir tief in die Augen.
Seine Augen glänzten mehr, wenn sie in meine sahen. Mittlerweile konnte ich seine Emotionen aus ihnen ablesen, was mir früher nicht gelang, weil sie sonst immer finster wirken. Doch bei mir war es anders. Sie leuchteten Wort wörtlich für mich. In diese Augen hatte ich mich verliebt und wollte in keine anderen mehr sehen.
„Hayatim?" fragte er mich mit einem Lächeln und ich blickte sofort runter. (Mein Leben)
Er fasste an mein Kinn und hob meinen Kopf, sodass ich wieder in seine Augen sehen musste.
„Ich liebe deine Augen." sagte er dann und ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht stieg.
„Ich liebe dich." sagte ich dann und wollte wieder runter schauen, jedoch wurde mein Gesicht von ihm festgehalten und er drückte seine Lippen auf meine.
Wie jedes Mal entstand ein Feuerwerk in mir. Würde ich das jedesmal spüren wenn er mich küsst? Ich wollte dieses Gefühl niemals los werden, dass war mir klar.
Nachdem wir uns voneinander lösten drehte ich mich zur Tür und schloss diese auf. Nachdem ich ihm ein letztes Mal zuwinkte lief ich auch schon rein.

„Hallo Annem." sagte ich als ich in die Küche lief.
„Kizim?" fragte sie mich und drehte sich vom Herd zu mir. (Meine Tochter)
„Hast du nicht um 15 Uhr Schluss?" fragte sie mich und sah auf die Uhr. Das hatte ich total vergessen.
„Mein Sport ist ausgefallen." log ich und stellte meine Tasche ab und lief auf meine Mutter zu. Ich umarmte sie und küsste sie auf die Wange, was sie mir nach tat.
Während sie zu Ende kochte saß ich am Küchentisch und war mit meinem Handy beschäftigt.
„Anlat bakim." sagte meine Mutter und rückte an den Tisch ran. (Erzähl mal)
Ich hatte garnicht bemerkt, dass sie sich zu mir gesetzt hatte.
„Was denn?" fragte ich sie und legte mein Handy weg.
„Was die letzte Zeit mit dir los ist?" beantwortete sie meine Frage und ich schaute sie geschockt an.
„Nichts." sagte ich und sie nahm meine Hand.
„Ich kenne meine Tochter. Sie ist fröhlich, aktiv, lustig. Nicht traurig, müde und lustlos." antwortete sie mir und ich schaute runter auf unsere Hände.
„Ich wollte dich nicht früher ansprechen, weil ich dachte es würde vielleicht wieder besser werden, aber wie ich sehe ist es nicht der Fall." fuhr sie fort und mir stiegen die Tränen.
„Alles bekomme ich mit mein Schatz. Rede mit mir. Versprochen ich werde dir helfen." sagte sie zuletzt und drückte nun meine Hand fester.
„Es ist nichts Annem. Weißt du die Schule stresst mich sehr." ich blickte hoch und sah in ihre Tränen gefüllten Augen. Sofort stand ich auf und lief auf sie zu.
„Bitte weine nicht. Söz bald ist alles wieder gut. Ich brauche nur etwas Zeit." sagte ich und umarmte sie ganz feste.
„Seni Cok seviyorum güzel kizim." sagte sie und ich verlor auch eine Träne, die ich mir schnell wegwischte. (Ich liebe dich meine schöne Tochter.)
Ich löste mich von ihr und nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände.
„Bende seni güzel Annem" sagte ich und küsste sie auf ihre Stirn. (Ich dich auch meine schöne Mama)

Frisch geduscht lag ich in meinem Bett und dachte mal wieder nach.
Tat ich den Menschen um mich herum so schlecht? Mussten sie wirklich wegen mir auch leiden?
Aber war der leid den ich ertragen musste denn nicht stärker? Ich fand keine Antworten auf meine Fragen und schloss gereizt die Augen, die ich schnell wieder öffnete, da mein Handy ein Klingelton von sich gab.
„Ich liebe dich Ömrüm." stand in der Nachricht von Can und zauberte mir ein kleines Lächeln. (Mein Leben)
„Ich liebe dich auch." antwortete ich ihm und legte das Handy weg.
Müde schloss ich meine Augen und schlief diesmal ohne Tränen ein.

Hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen❤️
Habt ihr wünsche für die kommenden Kapitel?

Danke fürs lesen

💋

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