Güven | Kapitel 62

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Sicht von Can:

Die Liebe ist mehr als nur schmerzhaft- sie ist tödlich.
Du stirbst innerlich für die Person, du leidest, du wirst blind. Lohnt sich das alles für nur eine Person?
Für die Person, die für dich wie die Luft zum Atmen ist?
Jede Sekunde lohnt sich für mich für Büsra.
Ich könnte mein Leben lang mit schmerzen leben, Hauptsache sie wäre an meiner Seite. Hauptsache ich würde in ihre wunderschönen Augen sehen können. Hauptsache ich könnte ihr wunderschönen Grübchen sehen, wenn sie wegen mir lachen muss.

Warum werden uns so viele Probleme gestellt, wenn wir uns doch bedingungslos lieben?
Warum müssen wir so sehr kämpfen?
Als hätten wir nicht genug Probleme, stellen sich jeden Tag irgendwelche neuen.

Ich stand auf dem Parkplatz ihrer Schule und wartete darauf, dass sie aus der Schule kommt, damit ich sie sehen kann. Sie hatte sich gestern nicht mehr gemeldet nachdem sie zuhause war.
Die ganze Nacht hatte ich nicht geschlafen, weil ich nur an sie denken musste.
Ich hatte mir sehr große Sorgen gemacht.
Jetzt wollte ich sie einfach nur abholen und versuchen sie etwas abzulenken, ihr zeigen wie sehr ich sie liebe und sie etwas auf andere Gedanken bringen.

Ich wartete an mein Auto angelehnt auf sie, und sie kam auch schon auf den Parkplatz zu. Als ich in ihr wunderschönes Gesicht blickte sah ich wie kaputt sie eigentlich war und mein Herz zerbrach in tausend Stücke.
Sie war blass und sah einfach nur müde und kaputt aus.

Sie blickte hoch und sah mir direkt in die Augen, weshalb sich direkt ein Wohles gefühl in mir breit machte. Ihre sonst so funkelnden Augen zeigten mir eine Art leere, was mich schlecht fühlen lies.
Mein Herz, meine Seele litt und das nur wegen mir.

Sie wirkte ängstlich. Etwas bedrückte sie, aber was?
Als würde etwas zwischen uns stehen und uns voneinander halten standen wir wie angewurzelt an unseren plätzen und bewegten uns nicht.

Sie wandte ihr Blicke kurz von mir, wonach sie sich wieder zu mir drehte und noch bedrückter als vorher wirkte. Ihr Blicke wollten mir was sagen, aber was?
Ihre Augen wurden glasig und ich wollte auf sie zugehen, jedoch wurde ich von einer mir bekannten Stimme aufgehalten, die den Namen von meinem Engel rief.

Ich drehte mich wie Büsra in die Richtung dieser Person. Eine Person, der ich ungern wieder begegnet wäre. Eine Person, dessen Existenz ich vernichten wollen würde. Eine Person, die mir sehr viel Schmerz und leid zugefügt hat.

Er sah wütend zu Büsra, was mich noch wütender machte als sein Dasein. Was hatte er hier zu suchen und was wollte er von Büsra?

Ich spannte mich automatisch und lies keine Sekunde meine Augen von ihnen. Ich beobachtete seine Blicke und sah dann wieder zu meinem Engel, die anfing am gesamten Körper zu zittern.
Was tat er nur mit ihr?

Als ich wieder zu ihm sah, bemerkte ich dass er in der selben Haltung zu mir sah. Seine Augen spuckten förmlich Feuer und der Hass war mehr als nur abzulesen. Der Hass, den ich nicht verdient hatte.

„Büsra Steig sofort ins Auto!" befiel er ihr doch sie rührte sich nicht vom Fleck sondern beobachtete uns. Sie hatte Angst, dass sah ich ihr an.

Als sie nicht reagierte rief er erneut wütend ihren Namen und meine Wut stieg von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Er sollte ihren Namen nicht in den Mund nehmen.

Ich konzentrierte mich nur auf Büsra und versuchte zu verstehen in welcher Beziehung sie zu einander standen. Woher kennst du ihn nur Büsra? Welche Rolle spielt er in deinem Leben?

Gerade als ich wieder zu ihm sah, merkte ich dass er zügig auf sie zu lief und dass ihre angst umso mehr stieg. Er packte sie gewaltig am Arm, was den Fass bei mir zum Überlaufen brachte und ich mit zügigen Schritten auf sie zulief. Jedoch blieb ich mit nur einem Wort aus Büsras Mund stehen.
Das durfte nicht sein.

Ein Junge den ich hasse, der Bruder meiner Geliebten.

Als ich wieder zu mir kam lief ich weiter und zog ihn mit einem Mal von ihr weg und schlug ihm feste ins Gesicht.
Er taumelte nach hinten und ich stellte mich neben Büsra.

Ihre Hand in meiner stärkte mich umso mehr. Eine Wärme machte sich in meinem Körper breit und ich fühlte mich wohl.
Für einen Moment vergaß ich, wer sie war und genoss ihr nähe, bis er wieder auf uns zu kam und mich anschrie.
„Fass meine Schwester nicht an du Hund!" brüllte er

Ich stellte mich aus Reflex vor sie jedoch zog er mich weg und schlug mir ins Gesicht, weshalb ich mein Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel.
Meine Schwester
Seine Worte schwirrten mir durch den Kopf und ich war so sehr damit abgelenkt das ganze zu realisieren, dass ich garnicht auf seine Schläge reagieren konnte.

Er schlug immer mehr auf mich ein und ich nahm nur die hilflosen Schreie und das schluchzen von Büsra wahr.

Sie versuchte ihn von mir weg Zuziehen doch er machte nicht mal den Anschein danach. Er schlug feste auf mich ein, während ich versuchte mich zu wehren.

Ein letzter schrei von Büsra war zu hören, ehe Ömer seine Hände von mir nahm und geschockt auf den Boden blickte.
Ich sammelte mich und sah auf den selben Punkt auf den er sah.

Mein Engel lag auf dem Boden. Ihr Augen geschlossen und sie bewegte sich nicht.
Anschließend sah ich zu Ömer der wie versteinert seine immernoch geballte Faust ansah.

Die letzte Faust hatte nicht ich sondern Büsra abbekommen. Er hatte sie geschlagen.

„Büsram" sagte ich und kniete mich zu ihr runter. Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht und hob leicht ihren Kopf. Sie blutete etwas an der Schläfe.

Ich versuchte die Wut gegenüber Ömer zu unterdrücken und atmete einmal tief ein und aus.
Anschließend nahm ich Büsra brautstyle hoch und lief schnell auf mein Auto zu, wo ich sie hinten reinlegte.
„Halt durch mein Engel" sagte ich ihr und schloss die Tür.
Als ich auch eingestiegen war fuhr ich Vollgas los.
Er stand immernoch wie angewurzelt an seinem Platz und verfolgte das ganze Geschehen.

Den ganzen Weg sprach ich mit ihr, jedoch bekam bei keinem Mal eine Antwort. Die Angst machte sich in mir breit und ich fuhr schneller.

Im Krankenhaus angekommen lief ich zügig rein und direkt wurde sie in der Notaufnahme aufgenommen.

„Warten sie bitte hier einer wird gleich kommen und sie ausfragen." sagte sie und ich nickte nur.

Bitte Allahim es soll ihr nichts passieren.

Nachdem ich gefragt wurde was passiert ist usw. setzte ich mich auf eine Bank und wartete darauf eine Nachricht von ihr zu erhalten.
Währenddessen überlegte ich nochmal. Ich dachte über alles nach und versuchte zu allem eine sinnvolle Antwort zu finden.

Ich versprach mir eins, sie wird meine Zukunft.
Egal was passiert ich werde sie nicht loslassen. Egal wie viele Probleme noch kommen ich gebe sie nicht auf.
Allahim hilf uns.

Wollte, dass ihr das ganze auch mal aus einer anderen Sicht sieht. Fällt mir aber viel schwerer aus einer anderen Perspektive, als die von Büsra zu schreiben.

Wie findet ihr es, wenn ich aus anderen Sichten schreibe?

Danke fürs lesen

💋

Güven ~ VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt