Güven ~ Vertrauen

Güven | Kapitel 66

Sicht von Büsra:

Ich wachte mit starken Kopfschmerzen auf und richtete mich erst einmal. Die Luft im Raum war stickig und warm. Es fühlte sich so an als würde die Luft Druck auf mir ausüben und mich einengen.
Schwer zog ich mir meine Schuhe an und stand langsam auf. Mit einem Mal wurde mir alles schwarz vor Augen und alles drehte sich, weshalb ich mir stand an meiner Kommode suchte. Ich atmete tief ein und aus und öffnete langsam meine Augen.

Nachdem es einigermaßen ging lief ich auf das Fenster zu und schob die Gardinen beiseite, sodass das Tageslicht in den Raum scheinen konnte.
Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, weshalb ich erstmal meine Augen zusammenkneifen musste, bis sie sich an das Licht gewöhnen konnten.

Als ich das Fenster öffnete umhüllte mich eine Kälte, die mir eine Gänsehaut bereitete. Die Luft war stark und kalt. Sie wehte in den Raum rein und fror alles ein.
Ich atmete die frische Luft tief ein und schloss erneut meine Augen. Trotz der Kälte und meinem Zittern blieb ich vor dem Fenster stehen und genoss die Luft. Die frische machte mich wacher und lies mich etwas besser fühlen.
Ich brezelte meine Arme ineinander und sah einfach aus dem Fenster.

Die Tür wurde geöffnet und riss mich aus meinen Gedanken. Unerklärbar umhüllte mich plötzlich eine Wärme. Eine mir bekannte Wärme. Ich beobachtete die Rauchwolke, die durch die Kälte entstand als ich ausatmete und wartete darauf, dass er sich mir nähert.

Ich wusste, dass die Person die den Raum betrat Can war. Ich spürte es. Meine gesamte Konzentration lag auf ihm und seinen langsamen Schritten die sich mit näherten.

„Du wirst krank." sagte er und gab mir einen Kuss auf die Schulter, die durch mein vertuschtes t-Shirt offen war. Eine stärkere Gänsehaut umhüllte nun meinen Körper. Eine Gänsehaut die ich nur bei ihm bekam.

Langsam drehte ich mich zu ihm und sah stumm in seine Augen. Seine Blicke schweiften von meinen Augen zu meinen Lippen, in einem Wechsel. Ohne auf ihn zu warten näherte ich mich ihm und schloss die letzten Millimeter Lücke zwischen unseren Lippen indem ich meine auf seine legte. Wie für einander gemacht passten sich unsere Lippen aneinander an und bewegten sich im Takt.
Viel Gefühl steckte in diesem Kuss. Die ganze Angst und liebe.

Langsam löste er sich von mir und streichelte mit seiner Hand meine Wange entlang.
„Du bist so wunderschön." sprach er flüsternd.
Er sagte mir diese Wörter in einem Moment wo ich an selbstzweifel innerlich starb. In dem Moment wo ich eigentlich schrecklich aussah und einfach nur kaputt war.

Umso mehr freute ich mich über sein Kompliment und senkte langsam den Kopf, da mir dies auch etwas unangenehm war.
„Komm. Du wirst krank." sagte er und ging nicht mehr auf das Thema ein, wofür ich mehr als dankbar war.

Ich legte mich ins Bett und er deckte mich zu. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante und schob den Krankentisch vor mich.
„Ich habe uns Döner gekauft." sagte er und zwinkerte mir zu.

Erst in dem Moment merkte ich wirklich wie sehr ich eigentlich Hunger hatte. Berechtigt. Ich hatte die letzte Woche kaum was gegessen.
„Genau wie du es am liebsten magst." sagte er und öffnete mir meinen Döner. Anschließend seinen und stumm begannen wir zu essen. Der Döner schmeckte echt gut, nur war ich schon nach der ersten Hälfte komplett satt. Mein Magen wurde nunmal kleiner und ich bekam nicht viel auf einmal rein.
„Das wirst du auch noch essen." sagte Can und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Ich bin voll. Sonra yerim." antwortete ich ihm und er nickte nur. (Esse es später)

„Du wirst morgen entlassen." sagte er dann und ich nickte nur. Ehrlich gesagt hatte ich es zwar genug hier aber irgendwie auch gut. Ich meine ich war alleine. Zwischen 4 Wänden, die mir die Ruhe gaben die ich brauchte.
„Ich wollte dass du ein Tag länger bleibst. Hab mir gedacht würde dir vielleicht gut tun." erklärte er mir und ich nickte nur.
„Danke" sagte ich und umarmte ihn von der Seite.
Er umklammerte mich mit seiner freien Hand und küsste mich auf den Kopf.