Manchmal, da möchte man einfach weg sein.
Sich auflösen, wegrennen, im Erdboden versinken, sterben.
Der Tod
Es ist schon komisch, dass der Tod einem als Option frei steht um zu flüchten.
Eine Flucht ins Unendliche. Eine Flucht bei der es kein Zurück mehr gibt und du weg bist, für immer.Ich fand es immer absurd, wenn Menschen ankamen mit „Ich möchte sterben" oder des gleichen, an was denke gerade bitte ich?
Ich war immer der Mensch, der an der Seite solcher Personen stand. Ihnen geholfen hat es aus dem Kopf zu kriegen.
Wo ist meine Hilfe?
Richtig, ich habe keinen der mir diese Hilfe bietet. Ein Zeichen dafür, dass es das richtige für mich ist?Ich wäre doch ein einfacher Verlierer, wenn ich meinen Problemen flüchten würde. Sie wären weg, aber nicht gelöst. Aber durch den Tod würde alles in Vergessenheit geraten, genau wie meine Existenz.
Als ich meine glasigen Augen wieder in die Richtung von Can drehte bemerkte ich erst, wie sehr ich mich nach ihm wirklich sehnte. Ein Tag und er fehlte mir mehr als alles andere.
Seine Arme um meinen Körper. Seine Augen die in meine sahen. Alles an ihm fehlte mir und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich das alles nicht zu spüren bekommen habe.
Vielleicht liegt es daran, dass ich Angst davor habe, sowas nicht mehr erleben zu dürfen.
Die Angst vor seinem Verlust.Ich muss wohl lange ihn angestarrt haben, wie er mich auch, da mein Bruder erneut nach mir rief und somit wieder meine gesamte Aufmerksamkeit gewann. Ich drehte mein Kopf ruckartig wieder in seine Richtung und blickte ihm ängstlich in die Augen.
Seine Haltung angespannt und seine Blicke dunkel. Er blickte nachdem er mich angesehen hat zu can rüber und ich verfolgte seine Blicke.Can, der genau in der selben Haltung zu meinem Bruder sah, machte mir auf eine Art und Weise Angst. Sie sahen sich beide tief in die Augen und fingen an unregelmäßig zu atmen.
Was sollte das denn jetzt?„Büsra Steig sofort ins Auto!" brüllte mein Bruder.
Ich blieb wie angewurzelt auf meinem Punkt stehen und beobachtete das ganze.
Sie sahen aus als würden sie sich jeden Moment umbringen können. Als wären sie 2 Feinde.
Woher kannten sie sich und woher kam der Hass, den beide wortwörtlich aus deren Augen spuckten.„Büsra!" rief mein Bruder erneut und lies mich aufzucken. Er hatte sein Kopf zu mir gedreht und deutete mit seiner Hand auf sein Auto zu.
Ich wollte da nicht einsteigen. Ich wollte bei can sein. Ich wollte zu ihm gehen doch ich hatte Angst. Angst vor den Konsequenzen.Ich tat nichts. Stand einfach nur da und blickte zu meinem Bruder. Anschließend sah ich einmal zu can. Seine Blicke waren verwirrt, ängstlich und hilfesuchend. Er sah mich kaputt und einerseits auch wütend an. So, als würde er gerade alles verstehen wollen. Irgendwas versuchte er mir mit seinen Augen zu verdeutlichen jedoch konnte ich es nicht herauslesen. Verdammt.
Als ich mich erneut zu meinem Bruder drehte sah ich wie er zügig auf mich zu kam. Bei mir angekommen packte er mich grob und feste am Arm, was dafür sorgte, dass ich mit schmerzen aufzischte.
„Abi" wimmerte ich jedoch hinderte es ihn nicht daran fester zu zudrücken. Er versuchte mich mit sich zu ziehen, jedoch versuchte ich mich aus seinem zu Festen Griff zu lösen.Mit einem Mal wurde mein Bruder von mir weg gezogen und eine Faust landete mitten in seinem Gesicht, die ihn nach hinten taumeln lies.
Ich schrie auf und hielt mir meine Hand vor den Mund.
„Wehe du tust ihr noch ein einziges mal weh!" brüllte ihn can mit zusammengebissenen Zähnen an.Er nahm meine Hand in seine und eine Wärme machte sich in meinem Körper breit. Die Wärme nach der ich mich gesehnt hatte.
Auf eine Art und Weise gab mir seine Hand stärke und Sicherheit. So könnte ich alles auf der Welt überstehen, mich allen Probleme stellen und ich weiß ich würde nicht hinfallen. Auch wenn ich hinfallen würde, hätte ich meinen halt.„Fass meine Schwester nicht an du Hund!" brüllte mein Bruder und rannte auf uns beide zu. Aus Angst versteckte ich mich hinter Can, der sich breit vor mich aufgestellt hatte.
Mein Bruder packte can vermutlich am Kragen, da er vor mir weggezogen wurde.
Er schlug ihm einmal ins Gesicht, sodass er auf den Boden flog. Ich schrie auf und rannte auf die beiden zu. Mein Bruder schlug die ganze Zeit auf can ein, der versuchte sich zu wehren.
„Abi hör auf!" schrie ich und zog ihn an seinen Armen zurück.
Er hörte nicht auf mich sondern machte einfach weiter. Er schlug immer fester und bei jedem Schlag schmerzte mein Herz.
Als würde ich die Schmerzen selber an meinem
Leid spüren zischte ich andauernd auf und weinte in Strömen.Ich verstand garnichts mehr und empfand pure Verzweiflung.
„Abi!" schrie ich und schluchzte laut.
„Bitte!" zitterte meine Stimme doch er achtete kein bisschen auf mich, sondern war damit beschäftigt Can zu schlagen.
„Reicht!" rief ich mit meiner letzten Kraft und zog feste an seinem Arm.Ich spürte einen festen Schlag gegen meinen Bauch und krümmte mich vor Schmerz. Mein Körper kam mit dem kalten Asphaltboden in Berührung.
„Bitte" flüsterte ich, ehe die dunklen Punkte vor meinen Augen meine gesamte Sicht verdeckten und ich nur noch schwarz sah.
Flüchte ich?Hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Danke fürs lesen
💋
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Güven ~ Vertrauen
Teen FictionReicht das Vertrauen einem Menschen, um Hindernisse zu überschreiten?