Das Lied könnte ihr während des Lesens hören 🦋
Lied: Mudi ~ InshallahAm nächsten morgen wachte ich relativ früh auf. Die Nacht konnte ich nicht wirklich schlafen. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Can. Ich zerbrach mir selber den Kopf und konnte nicht mehr klar über meine Gefühle denken. Sie waren das komplizierteste.
Den Mädels hatte ich gestern geschrieben. Über den Kuss hatte ich nicht gesprochen. Ich wollte es für mich behalten. Es war mein erster Kuss. Er hatte ihn mir genommen. Ich war wütend, aber es hatte sich trotzdem richtig angefühlt.Ich duschte erstmal und machte mich anschließend fertig.
Unten angekommen ging ich zu meiner Mutter in die Küche.
„Anne ich gehe kurz etwas raus wenn es ok ist. Wollte noch zum Sport." gab ich meiner Mutter Bescheid und sie nickte nur.
„Ok Schatz, aber komm nicht all zu spät. Wir bekommen heute Abend Besuch. Du musst mir noch helfen." sagte sie und ich küsste sie auf der Wange und sie mich zurück.
Auf dem Weg fiel mir Kaan ein. Er war gestern auch nicht in einem sehr guten Zustand. Ich wollte ihn besuchen.Nachdem ich die Adresse mithilfe von Yaren rausbekommen hatte, fuhr ich mit der Bahn dorthin.
Angekommen sah ich mir das Haus genauer an. Es war ein schönes Haus.
Nachdem ich tief ein und ausgeatmet hatte, klingelte ich an der Tür und diese wurde mir von einer etwas älteren Frau geöffnet. Vermutlich war sie seine Mutter.
„Guten Tag. Ich wollte nach Kaan fragen." sagte ich freundlich und sie lächelte mich an.
„Guten Tag. Er ist auf seinem Zimmer, nur wer bist du denn?" fragte sie und ich wusste nicht was ich antworten sollte.
„I-ich bin mit ihm befreundet. Er meinte er bräuchte Hilfe in Mathe und ich wollte ihm meine Notizen geben." antwortete ich und die Mutter nickte nur.
„Achso ja komm ruhig rein." sagte sie und ging zur Seite. Ich lächelte und trat ein. Genau in dem Moment kam Kaan die Treppen runter.
„Büşra?" fragte er überrascht und ich lächelte nur schwach.
„Hey. Ich hab dir meine Mathe Notizen gebracht. Du wolltest sie ja für die Mathe Klausur haben." sagte ich schnell, damit er nichts falsches sagen konnte.
Er schaute mich fragend an, doch nickte dann.
„Ah super. Danke. Komm ruhig mit hoch." sagte er und ich nickte.
„wenn ihr was braucht sagt ruhig." sagte die Mutter und lächelte mich ein weiteres Mal an was ich sofort erwiderte. Ich folgte Kaan die Treppen hoch und betrachtete nebenbei das Haus. Es war sehr schön eingerichtet.
In seinem Zimmer angekommen, zeigte er auf sein bett, wo ich mich drauf setzen konnte. Es war überraschender Weise aufgeräumt. Als er sich gegenüber von mir auf sein Stuhl gesetzt hatte, sah ich ihm genauer in sein Gesicht. Er hatte blaue Flecken und eine aufgeplatzte Lippe.
„Kaan." sagte ich und unterbrach die unangenehme Stille.
„Es tut mir leid wegen gestern. Ich wol-"
er nahm meine Hand in seine und guckte mir in die Augen.
„Büşra. Es ist ja nicht deine Schuld. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." ich nickte und zog meine Hand aus seiner. Er lehnte sich wieder zurück und sah mich fragend an.
„Was hast du eigentlich mit diesem Typen zu tun?" fragte er mich dann und ich blickte hoch.
„N-nichts. Ich kenne ihn halt." antwortete ich und schaute wieder auf meine Hände.
„Pass bitte auf was du mit ihm machst. Das sind keine guten Menschen. Du kennst sie nicht. Sie wollen nicht das Gute für euch. Und schon garnicht er. Halte dich fern von ihm." sagte er streng und ich zog meine Augenbrauen leicht zusammen und blickte hoch.
„Seid ihr besser?" fragte ich dann und Kaan schaute mich fragend an.
„Wie meinst du das?" fragte er.
„Ihr seid die selbe Art von Menschen. Ich hab doch gesehen, dass ihr ein Problem miteinander habt. Deinen Worten nach stimmt das auch. Und das alles muss ja einen Grund haben. 2 Gruppen von Jungs, die sich das Leben schwer gemacht haben, nur weil sie Probleme durch das Leben auf der Straße bekommen haben." antwortete ich und Kaan sah mich mit einem undefinierbaren Blick an und biss seine Zähne zusammen.
„So denkst du also?" fragte er und ich nickte.
„Wir sind aber nicht gleich." sagte er und stand von seinem Stuhl auf. Und ging zu seinem Schrank. Ich drehte mich leicht in seine Richtung.
„Das seid ihr." antwortete ich dann selbstsicher. Er atmete laut aus und schlug die Schrank Tür zu. Ich zuckte zusammen.
„Das sind wir nicht!" schrie er und ich schloss die Augen. Er atmete laut ein und aus und kam in meine Richtung. Ich saß immer noch auf dem Bett und war etwas geschockt.
„Büşra ich will dich nicht verletzten. Du kennst die Situation nicht. Deshalb sprich nicht." sagte er nach einer kurzen Stille.
„Gut. Dann Nicht." sagte ich und wollte aufstehen, doch er hielt mich an meinem Arm fest.
„Geh nicht" sagte er und ich sah ihm in die Augen, seine Blicke brachen mir das Herz. Er sah verzweifelt und traurig aus. Die Wut von vorhin war wie weggepustet und ein schwacher Kaan stand vor mir.„Wir waren wie Brüder. Wir alle. Nie hat man uns getrennt gesehen, doch heute das Gegenteil. Wir haben eine lange Zeit miteinander verbracht, doch dann trennten sich die wege. Entscheidungen die zu Fehlern wurden." erzählte er mir.
Wir saßen beide auf seinem Bett und er sprach mit mir darüber.
„Diese Entscheidungen waren...?" fragte ich doch er schüttelte den Kopf.
„Unnötig. Reicht wenn du das weißt. Für die Zukunft, Pack mich mit denen nicht unter ein Hut. Generell uns und die. Wir sind Feinde Punkt aus. Mehr nicht." sagte er dann wieder streng.
„Ich werde das herausfinden." sagte ich und er hob seine Blicke.
„Zu viel Neugier ist nicht gut. Steck dich selber nicht in scheiße. Halt dich da einfach raus." schreite er schon fast und seine strenge Seite kam wieder zum Vorschein.
„Es ist immer noch meine Entsch-" wollte ich sagen doch wurde von ihm unterbrochen.
„Es ist immer noch mein Leben!" schrie er und ich zuckte zusammen.
„Gut. Haltet euch dann fern von mir." sagte ich und stand auf.
„Ich könnte sowieso nichts von Menschen erwarten die ich auf der Straße kennengelernt habe." fügte ich hinzu und wollte mich zu meiner Tasche bücken, da hielt er Mein Handgelenk fest.
Wir waren uns sehr nah und sahen uns tief in die Augen.
„Denkst du wirklich so?" fragte er und ich nickte.
„Vergiss nicht, dass es immer Menschen geben kann, die das Gute aus einem holen können. Aber du hast irgendwo auch recht." sagte er und lies mich los.
Ich schaute ihn an und er stand auf. Er ging wieder zu seinem Schrank holte einen Rucksack raus und packte dort ein Shirt und eine Sport Shorts rein. Anschließend seine Schuhe und ein Handtuch.
Ich stand dort wie angewurzelt und schaute ihm zu.
„Was hast du für Stimmungsschwankungen man?" fragte ich dann und er stellte sich vor mich.
„Beni hata olarak görüyorsan benden uzak dur." sagte er und machte seine Tasche zu. (Wenn du mich als ein Fehler siehst, dann halte dich fern von mir)
„Vergiss nur nicht, dass ich dir nie was schlimmes gewünscht habe und du für mich besonders bist." fügte er noch hinzu und blieb vor mir stehen.
Ich schaute in seine Augen und nickte dann einmal. Nahm meine Tasche in meine Hand und lief zur Tür.
„Gute Besserung nochmal." sagte ich und lief raus. Hinter mir machte ich dir Tür zu und lief die Treppen runter.
Als ich unten war kam mir die Mutter entgegen und ich lächelte sie an.
„Gehst du?" fragte sie mich.
„Ja." antwortete ich.
„Bleib doch noch zum Essen." kam sie mir entgegen doch ich lehnte dankend ab.
„Schönen Abend noch." sagte ich und küsste die Hand aus Respekt. (Das typische halt, was man bei älteren macht)
„Danke kızım. Dir auch." sagte sie und ich lächelte.
Sie schloss die Tür hinter mir und ich lief die 2 Stufen runter.Sie waren ein Rätsel für mich und ich war einfach komplett verwirrt.
Als ich auf die Uhr schaute, sah ich, dass wir schon 15 Uhr hatten und ich es mit dem Sport nicht mehr schaffen würde. Mir fehlte die Motivation und die Kraft eh dazu. Ich machte mich auf den Weg nachhause und dachte dabei an das was mir Kaan erzählt hatte.
Ich müsste es irgendwie herausfinden, doch das was Kaan gesagt hatte machte mir etwas Angst.
Würde ich wirklich in scheiße geraten?Sicht von Can:
Ich war zuhause und verbrachte etwas Zeit mit meiner Schwester. Sie zeigte mir ihre Puppen und wir spielten mit Ihnen. Diese Seite von einem Menschen kennt man nicht, aber sie existiert. Ich lachte viel mit meiner Schwester und das bedeutete mir echt viel.
Ich bekam einen Anruf von Kerim und ging sofort ran.
„Bruder?" fragte ich.
„Wo bist du?" fragte er direkt zurück.
„Zuhause. Ist was?" fragte ich dann nochmal. Er erzählte mir die Situation und meine Wut stieg.Was denkt ihr hat Can erfahren.
Voten und kommentieren nicht vergessen🙏🏽
Danke fürs lesen✨💋
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Güven ~ Vertrauen
Teen FictionReicht das Vertrauen einem Menschen, um Hindernisse zu überschreiten?