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[Jungkook]

Taehyung verabschiedete sich draußen noch von Bo Gum, dessen Taxi bereits wartete, während ich hier im Wohnzimmer auf dem Sofa saß, noch leicht zitternd. Ich wollte alleine sein, also machte ich mich auf den Weg, um nach oben zu gehen, jedoch wurde ich aufgehalten, nachdem die Tür zufiel, da Taehyung mich umarmen wollte, aber ich wich zur Seite.

„Fass mich bitte nicht an", zischte ich fast schon und drehte mich zu dem Älteren, der seinen Kopf mit einem verwirrten Blick leicht schräg gelegt hatte, mich fragte, was denn los sei.

„Wie kommst du eigentlich darauf, dass mir sowas zu zeigen deine Liebe beweisen würde? Soll ich jetzt glücklich drüber sein, dass du mich nicht kurz vor den Tod bringst? Taehyung, ist Menschen schlecht zu behandeln wirklich so selbstverständlich für dich?", fragte ich, erwartete keine Antwort und wollte wieder nach oben gehen, jedoch griff er nach meinem Handgelenk und zog mich an sich, wollte mich wieder umarmen.

Ohne zu zögern holte ich aus und klatschte Taehyung mit der flachen Hand ins Gesicht, weshalb er laut zischte, kurz sogar leicht taumelte.

„Wofür war das denn?!", entgegnete der Man, seine Stimme sehr laut, unglaublich tief, beinahe schon graulend, schallend durch das ganze Haus, aber ich war so getrieben vom Adrenalin, dass ich keine Angst hatte. „Du weißt, dass ich Menschen töte und du weißt es interessiert mich nicht, wenn sie leiden bevor sie sterben! Sei nicht so kindisch!"

Taehyungs Stimme wurde wieder einmal lauter.

„Weil ich-", sagte ich, aber stockte, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

„Weil du?", ging er weiter, wartete kurz, aber wirklich nur wenige Sekunden. „Natürlich kommt nichts, das habe ich bereits geahnt, aber Schwamm drüber, ich weiß es nämlich! Du willst einfach nicht einsehen, was ich bin und wer ich bin. Du kannst nicht akzeptieren, dass ich kein guter Mensch bin, weil in deiner kleinen Welt alles und jeder gut sein muss! Du willst nicht verstehen, dass ich ein Mörder bin. Ich interessiere mich weder für andere, noch um ihr Wohlbefinden oder ihr Leben! Es geht nur um mich! Ich allein bin wichtig, für mich! Nichts geht über mich. Ohne mit einer Wimper zu zucken quäle und töte ich, was du ja bereits weißt, aber nicht wahrhaben möchtest. Du möchtest das Gute in mir sehen, dass es aber nicht gibt. Du möchtest nicht verstehen, dass dein Freund ein rücksichtsloses Monster ist!"

Ohne auch nur einmal eine kleine Pause zu machen, schrie er jedes einzelne dieser Worte in voller Emotion, direkt in mein Gesicht, dann den Zeigefinger an seine Brust legend.

„Ich bin das rücksichtslose Monster, dass das ebenso rücksichtslose Monster Jongsuk umbringen wird, um sich für dich zu rächen. Ich bin das Monster, dass dich liebt und den Mord Jongsuks als letzten Job haben will, damit er sein restliches Leben zusammen mit dir verbringen kann, weit weg von allen Fehlern, die er begangen hat, in einem anderen Haus, in einem anderen Land, mit anderen Menschen, einer anderer Kultur, sodass dieses Monster und du die Vergangenheit loslassen und zusammen, in Ruhe und Frieden, in Liebe als eine Familie, vielleicht auch mit Kindern, leben können. Das Monster, was dich braucht, um aus diesem Leben zu flüchten, was nur geht, solang du das akzeptierst, was ich gemacht habe und mache"

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Nicht vergessen, dass ich zur Zeit neben diesem Buch auch noch ein anderes schreibe, welches sich »TEMPTED« nennt! Schaut da doch gerne vorbei <3

slut ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt