Peinlich berührt sah sie mich an und biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Ich..nein! Bin ich nicht!" Quietschte sie verdächtig. „Versuch es erst gar nicht abzustreiten, Chloe. Du verhältst dich schon seit wir gemeinsam in der Bibliothek waren so komisch." Konterte ich grinsend. „Ich verstehe zwar nichts davon aber ganz hinter dem Mond lebe ich nun auch wieder nicht." Fügte ich lachend hinzu. „Hmm..du hast ja recht!" Sagte sie und schlug sich die Hände vor's Gesicht. „Und wo ist das Problem?" Fragte ich sie wieder ernster. „Du verstehst wirklich nicht viel davon, was?" Verspottete sie mich weshalb ich ihr einen vielsagenden Blick zuwarf. „Man kann nicht alles können." Sagte ich schulterzuckend und setzte mich nun im Schneidersitz hin. „Ich hab einfach Angst mit ihm allein zu sein..was wenn ich etwas falsch mache? Oder was Dummes sage? Ich würde mich einfach sicherer fühlen wenn du dabei bist." Gab sie offen zu. „Meinst du nicht, das Mitsuhide-kun dich aus einem bestimmten Grund gefragt hat ob ihr beide etwas unternehmen wollt?" Fragte ich sie seufzend. Ich war wirklich nicht der beste Ansprechpartner für solche Sachen. Ich fühlte mich irgendwie unwohl dabei über solche Dinge zu reden, so unsicher. Ich hatte keine Ahnung davon also konnte ich ihr auch nicht wirklich helfen, selbst wenn ich wollte. „Das kann schon sein aber ich bitte dich! Komm mit uns, nur dieses eine Mal!" Bettelte sie. Ich verdrehte meine Augen und fasste mir ergeben an die Stirn. „Na schön aber beschwer dich nachher nicht bei mir wenn ich Recht hatte." Murmelte ich genervt und sprang vom Bett um mich umzuziehen. „Werde ich nicht! Bestimmt nicht. Vielen Dank Helia!" Ratterte sie herunter, doch ich winkte nur ab. „Jaja, schon gut. Beeil dich und zieh dich um. Ich verscheuche Veronica aus dem Badezimmer damit du dich fertig machen kannst." Murmelte ich und klopfte bereits an die Badezimmertür. „Hey Veronica! Hast du vor im Bad zu übernachten? Du lebst hier nicht allein." Rief ich und vernahm nur ein genervtes Stöhnen aus dem Inneren.
Als ich neben Chloe runter zur Eingangshalle lief konnte ich nicht fassen, dass ich mich hierfür breitschlagen lassen hatte. Das war eindeutig das erste und letzte Mal. „Ich bin so nervös..meinst du ihm gefällt mein Outfit?" Fragte sie mich und spielte am Saum ihres Shirts herum. „Ich glaube du bekommst eine bessere Antwort wenn du ihm die Frage stellst." Sagte ich verwirrt und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und seufzte. „Also wenn du alles andere auf dieser Welt scheinbar mit Leichtigkeit kannst, hierin bist du eine echte Flasche." Spottete sie. „Beiß niemals die Hand, die dich füttert." Meinte ich bedrohlich und blieb stehen. „Helia! So war das nicht gemeint. Bitte dreh nicht um!" Bettelte sie und faltete ihre Hände flehend zusammen. „Du hast ja nicht Unrecht. Ich bin wirklich unfähig in solchen Dingen. Es ist nur..ungewohnt für mich Mal von etwas keine Ahnung zu haben." Sagte ich schulterzuckend und lief weiter. „Ist doch nicht schlimm! Wie du schon sagtest, man kann nicht alles können." Beschwichtigte sie mich und hakte sich bei mir ein. „Was tust du da?" Fragte ich sie überrascht. „Na, Freundinnen tun das manchmal." Sagte sie lächelnd. Überfordert mit der Situation beließ ich es dabei und wir verließen unsere Unterkunft. Auf dem Campus wartete Mitsuhide bereits und lehnte an einem Laternenpfosten. Als er uns sah wirkte er überrascht und auch etwas enttäuscht. Chloe ließ von mir ab und umarmte ihn freudig. Ich verschränkte meine Arme und sah mich auf dem fast leeren Campus um. „Hallo Chloe-chan, wie schön dich zu sehen." Begrüßte er sie herzlich bevor er sich mir zuwandte. „Hallo Helia-chan, ich wusste gar nicht, dass du uns begleiten würdest?" sagte er mit fragendem Unterton weshalb ich Chloe einen vielsagenden Blick zuwarf. Sie erwiderte meinen Blick flehend weshalb ich nur seufzte. „Ja das wusste ich auch nicht." Meinte ich desinteressiert als ich einen sanften Hieb in der Seite vernahm.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...