„Ich fass es einfach nicht! Du musst wirklich mit ihm essen gehen?" Quietschte Chloe aufgebracht neben mir als wir zurück zu den Unterkünften liefen. Ich nickte zerknirscht und sah betreten zur Seite. Es war nicht das erste Mal, dass ich gegen Asano verloren hatte aber bisher hatten meine Niederlagen keine Konsequenzen für mich. Außerdem begriff ich noch immer nicht so ganz weshalb er ausgerechnet diesen Einsatz wählte. „Was hat er davon?" Mischte sich nun auch Mitsuhide nachdenklich ein. „Ach Helia..es tut mir so leid! Hätte ich dich nicht überredet mitzukommen weil ich so ein Weichei bin wäre das alles nicht passiert." Jammerte Chloe verzweifelt, doch ich winkte nur ab. „Du kannst nichts dafür. Ich habe dem Deal selbst zugestimmt." Mitsuhide sah verwirrt zwischen Chloe und mir her. „Das soll sie dir erklären." Sagte ich schulterzuckend an ihn gewandt und merkte, das Chloe erst jetzt realisierte, was sie eigentlich gerade sagte. Immerhin amüsierte mich Chloes errötetes Gesicht ein wenig weshalb sich meine Laune augenblicklich hob. „Mir was erklären?" Fragte Mitsuhide irritiert. „Ehh..naja ich..das erkläre ich dir wann anders." Stammelte Chloe verlegen vor sich hin und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. Ich lief grinsend neben ihnen her und beschleunigte mein Tempo etwas. „Du kannst ihn doch nicht warten lassen. Ich werde schon einmal vorgehen!" Rief ich über meine Schulter und war schon ein ganzes Stück vor ihnen. Ich konnte Chloes wütenden Blick auf meinem Rücken spüren, doch das störte mich nicht. Viel mehr beschäftigte mich der Gedanke an Asano.
Später am Abend kam Chloe verträumt blinzelnd zurück ins Zimmer und verharrte einen Moment an der Tür gelehnt. „Na, immer noch wütend?" Fragte ich provokant und sah dabei von meinem Handy auf. „Ja! Was denkst du dir dabei mich einfach allein zu lassen?!" Nörgelte sie und sah mich verärgert an. „Es war anscheinend ja genau das Richtige deinem verträumten Blick von eben nach zu urteilen." Entgegnete ich süffisant. Sie wollte gerade etwas erwidern, als sie es doch dabei beließ. Ich fragte nicht weiter nach und ließ sie sich ins Bad verkrümeln wo sie auch nicht mehr so schnell heraus kam, jedenfalls war ich schon eingeschlafen als sie sich ebenfalls ins Bett legte.
Die Woche verflog leider viel zu schnell und schon fand ich mich am Donnerstagabend bei Nakatani im Training wieder. Ich war irgendwie nicht in Form und musste mehr einstecken als sonst. „Was ist denn heute los mit dir?! Du bist unkonzentriert!" Merkte er harsch an und unterbrach das Training. „Verzeih mir, Sensei. Ich bin tatsächlich mit den Gedanken wo anders." Gab ich zerknirscht zu. Ich seufzte und ließ mich rückwärts ins Gras fallen. „Was beschäftigt dich denn so sehr, dass du sogar während des Trainings daran denken musst?" Fragte er mich während er sich im Schneidersitz neben mich setzte. „Ich gehe morgen Abend Essen." Sagte ich ausdruckslos. „Und?" Bohrte er nach. „Mit Hideo Asano." Fügte ich hinzu, in der Hoffnung das würde alles Weitere erklären, doch da täuschte ich mich.
„Asano-san hat dich zum Essen eingeladen? Wie nett von ihm." Merkte Nakatani an und legte seinen Dolch zur Seite. „Was soll daran nett sein? Er tat es um mich zu ärgern." Nörgelte ich und schlug mir einen Arm über die Augen. „Achja? Im Normalfall lädt man niemanden zum Essen ein den man verärgern möchte, Helia-chan." Konterte er belustigt. „An Asano-kun ist nichts normal. Er tut Dinge nur um Menschen zu nerven oder zu provozieren." Erklärte ich ihm, doch er winkte ab. „Ich kenne Asano-san. Ihr habt vieles gemeinsam, weißt du?" Sagte er plötzlich und sah dabei auf mich herab. „Was? Ich habe rein gar nichts mit ihm gemein. Er ist arrogant und herablassend." Sagte ich und rümpfte meine Nase. „Ich sagte ja, vieles nicht alles." Lachte er und strich sich ein paar lose Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Hast du das Buch, das ich dir gegeben habe schon durch gelesen?" Fragte er mich neugierig und ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin noch nicht ganz durch. In etwa die Hälfte habe ich noch vor mir." Antwortete ich ausdruckslos. „Vielleicht ist es jetzt schon zu spät aber vielleicht würdest du klarer sehen wenn du es bereits fertig hättest." Meinte er provokant. Ich warf ihm nur einen wütenden Blick zu. „Wenn du mir was zu sagen hast dann tu es, Sensei." Meinte ich gelangweilt. „Nein, das lasse ich dich selbst herausfinden." Verneinte er lachend und erhob sich wieder.
„Also die Pause ist vorbei. Hoch mit dir!" Wies er mich an weshalb ich stöhnend auf meine Beine sprang.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...