Nach dem Essen begannen wir gleich mit dem Training und ich schlug mich ziemlich gut. Nakatani hatte zum ersten Mal wirklich Schwierigkeiten meine Angriffe abzublocken. Die erste Trainingsphase ging vorüber und wir lagen beide erschöpft im Gras. „Sensei.. ich habe dein Buch dabei." Meinte ich schwer atmend. „Achja?" Entgegnete er mir Grinsend. „Ja. Ich weiß jetzt auch wieso du meintest ich sollte es lesen." Fuhr ich fort und setzte mich in den Schneidersitz. „Das bedeutet wohl, dass deine Frage beantwortet ist." Meinte er gedankenverloren und starrte hinauf in den Himmel. „Ja. Ich glaube ich weiß es jetzt endlich." Seufzte ich. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir sagte ich hätte es fertig gelesen? Ich habe dir aber nicht gesagt, dass ich für das Ende Asano-kuns Ausgabe gelesen hatte und nicht deine." Gestand ich ihm verlegen. Er sah mich mit einem Auge an und grinste. „Ich hätte vermutlich schon früher verstanden, was du mir mit dem Buch sagen wolltest hätte ich deine Ausgabe bis zum Ende gelesen." Seufzte ich erneut. „Ich verstehe. Es freut mich dennoch, dass du letztendlich auf das gestoßen bist was ich dir zeigen wollte." Murmelte er zufrieden und schloss seine Augen. Selbst wenn ich den Zettel nicht erwähnte wusste er genau worauf ich anspielte. Das konnte ich an seinem Lächeln erkennen. Ich erwiderte das Lächeln und sah ebenfalls in den Himmel. Es begann langsam zu Dämmern.
„Es dämmert." Merkte ich an und sah, wie er eines seiner Augen öffnete. „Tatsächlich." Lachte er und stützte sich auf den Händen ab. Ich erhob mich und dehnte mich etwas. „Also, trainieren wir jetzt weiter oder willst du den ganzen Abend hier im Gras liegen?" Trietzte ich ihn spottend und wurde im nächsten Moment auch schon zu Boden geworfen. Lachend rappelte ich mich wieder auf und wir bezogen beide unsere Kampfpositionen.
Nach dem Training lief ich erschöpft zurück ins Wohnzimmer und kramte das Buch aus meiner Tasche um es Nakatani zurückzugeben. Er nahm es dankend und still an sich. Er umschloss es wie einen Schatz den er hütete. „Ich bin froh, dass ich dir damit helfen konnte." Sagte er ruhig und verneigte sich dezent vor mir. „Ich habe dir zu danken, Sensei." Erwiderte ich und verneigte mich ebenfalls. „Nanu? Was willst du denn mit dem Buch?" Hörte ich Yuriko fragen, die sich neben Nakatani stellte und verdutzt das Buch ansah. „Ich hatte es Helia-chan ausgeliehen. Sie hat es mir eben zurückgegeben." Antwortete er lächelnd. „Achja? Hast du das?" Fragte sie überrascht. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie sah Nakatani verträumt an. „Ich hoffe es hat dir gefallen." Meinte sie an mich gewandt und ich nickte. „Ja..es hat mir geholfen etwas wichtiges zu verstehen." Murmelte ich verlegen und starrte dabei verloren auf das Buch in Nakatanis Händen.
Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Heimweg. Die Straßenlaternen flackerten am Wegrand und der Mond schien hell am Nachthimmel. Es war eine angenehme Nacht. Langsam packte mich die Aufregung. Ich erinnerte mich an meine Verabredung mit Asano und fragte mich, was er wohl für heute geplant hatte. Ich hoffte nur wir würden nicht Essen gehen, da ich bereits bei Nakatani und Yurkio zu Abend gegessen hatte. Vielleicht sollte ich ihm kurz Bescheid sagen? Wir hatten an dem Abend an dem wir im Musikgebäude waren unsere Nummern ausgetauscht bevor wir uns verabschiedeten. Nachdenklich sah ich auf mein Handy und überlegte ob es sich noch lohnen würde ihm eine Nachricht zu schreiben, da ich sowieso bald wieder auf dem Schulgelände war. Ich beschloss es einfach zu tun. Schaden würde es schon nicht, dachte ich und tippte die Nachricht ein. Kurze Zeit später ertönte der Klingelton meines Handys und ich kramte es erneut aus meiner Tasche. „Keine Sorge, ich hatte nicht vor mit dir Essen zu gehen. Mach dich einfach schnell fertig sobald du wieder auf dem Schulgelände bist. Sei vorsichtig. –Asano" Antwortete er mir und ein erleichtertes Seufzen entkam mir, denn ich hätte wirklich keinen Bissen herunterbekommen. Schnell lief ich die letzten Meter die mir noch übrig geblieben waren. Asano begrüßte es sicherlich auch wenn ich mich beeilte.
Ich öffnete meine Zimmertür und warf meine Sachen auf mein Bett. „Na, wie war das Training?" Fragte Chloe mich, als sie mich zum Schrank gehen sah. „Anstrengend." Murmelte ich und überlegte mir, was ich anziehen sollte. „Gehst du noch irgendwo hin?" Hörte ich Mitsuhides Stimme und drehte mich erschrocken um. „Mitsuhide-kun?!" Entkam es mir schreckhaft. Ich fasste mir vor Schreck ans Herz und beruhigte mich schnell wieder. Ich hatte ihn überhaupt nicht gesehen. „Verzeih mir bitte, ich wollte dich nicht erschrecken." Sagte er lachend, doch ich winkte ab. „Schon gut. Ich sollte mich allmählich mal daran gewöhnen schließlich wirst du ja in Zukunft öfters hier sein." Murmelte ich und wandte mich erneut meinem Schrank zu. Ich zog eine schwarze Skinny Jeans heraus und ein einfaches weißes T-Shirt. Ich kramte noch eine einfache dunkelblaue Sweatshirt Jacke raus und lief damit ins Bad.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...