„Ich hatte sowieso nichts Besseres zu tun." Presste ich zwischen den Zähnen hervor und zum Glück beließ er es dabei. Wir machten uns auf den Weg vom Schulgelände. Während Chloe und Mitsuhide sich unterhielten hörte ich von weitem ein paar Stimmen, die immer lauter wurden. Meine Instinkte schalteten sich ein und ich war in Alarmbereitschaft. Als die Stimmen näher kamen erkannte ich mehrere dunkle Gestalten, die uns entgegen liefen. Als sie unter einer, der am Straßenrand aufgestellten Laternen durch liefen, erkannte ich sofort wer uns da entgegen kam.
„Ja, ich sag's dir ich hab noch nie so einen Lauf gehabt, wie heute Abend!" Hörte ich einen der Jungs sagen. Gelächter von anderen war zu hören nur einer behielt eine eiserne Miene, fast so als würde er gar nicht aktiv am Gespräch teilnehmen. Asanos Blick haftete die ganze Zeit über auf mir. „Na sieh an! Wen haben wir denn da?" Sagte er belustigt und blieb vor uns stehen. Mitsuhide verkrampfte augenblicklich und Chloe sank in sich zusammen. Ich hingegen verschränkte gelangweilt meine Arme vor der Brust. „Lauf einfach weiter Asano-kun." Sagte Mitsuhide und schob Chloe etwas hinter sich. Ich schmunzelte bei seiner Aktion. Es war fast so als ob er eine Gefahr in Asano sah. „Darf man sich denn nicht einmal mehr unterhalten?" Fragte Asano schnippisch und trat einen Schritt näher an die beiden heran. Ich sah auf die Uhr auf meinem Handgelenk und schnaubte. Ich hatte mich zwar überreden lassen hier mitzugehen aber ich wollte heute noch wieder nach Hause, also entschied ich mich das hier zu beenden. „Wenn du dich mit jemandem unterhalten willst, der Lust auf dich hat dann stell dich doch einfach vor einen Spiegel." Sagte ich und schob meine Begleiter leicht am Rücken nach vorn um sie zum Weiterlaufen zu bewegen. Ein synchrones Grölen erklang von Asanos Gefolgschaft und einige klatschten auch in die Hände. „Die Kleine hat Mumm." Meinte einer von ihnen, der gelassen neben Asano stand. Asano selbst warf ihm nur einen Blick von der Seite zu bevor er nickte. Er kam langsam auf mich zu und beugte sich zu mir herunter, da er um einiges größer war, als ich. „Wenn das so weitergeht werde ich wohl oder übel doch noch erleben was du mit deinem großen Mundwerk so alles tun kannst." Flüsterte er mir teuflisch grinsend zu um mich dieses Mal aus dem Konzept zu bringen, doch das ließ mich völlig kalt. „Wenn du das verträgst." Konterte ich bestimmt und wandte mich zu ihm. Er hob eine Augenbraue und begutachtete mich von oben bis unten. „Wie es aussieht geht ihr aus?" Fragte er mich gespielt verwundert. „Ja." Antwortete ich knapp. „Die Beiden dort vorn scheinen gemeinsam zu gehen, was ist mir dir, Helia-chan? Keine Begleitung?" Fragte er spottend. „Eine Begleitung würde mich nur nerven." Entgegnete ich ihm ausdruckslos. „Oder hat dich einfach niemand begleiten wollen?" Provozierte er weiter. „Und wenn es so wäre?" Stellte ich ihm fies grinsend die Gegenfrage. Er sah mich einen Moment überrascht an, doch fing sich relativ schnell wieder. Er lehnte sich wieder zurück und entfernte sich ein paar Schritte bevor er mir ein ebenso fieses Grinsen zuwarf. „Ich hatte auch nichts anderes erwartet." Sagte er schulterzuckend und lief lachend mit seinen Jungs weiter. Auch wenn es den Anschein hatte, dass ich diesen kleinen Machtkampf verloren hatte war es tatsächlich nicht so. Jedes Mal wenn ich es schaffte Asano in Verlegenheit zu bringen brachte ich ihn durcheinander, was ich als Erfolg ansah.
Ich verdrehte nur die Augen und schloss zu Chloe und Mitsuhide auf. „Alles in Ordnung? Dieser Kerl ist einfach eine Plage!" Erkundigte sich Mitsuhide. „Jaja, alles gut." Winkte ich ab. Wir liefen weiter, doch ich konnte mich nicht darum bringen mich noch einmal umzudrehen. Als ich nach hinten sah traf mein Blick den von Asano, der sich ebenfalls umgedreht hatte. Ich konnte nicht genau erkennen was in seinem Blick lag, doch es verwirrte mich, weshalb ich mich wieder umdrehte.
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This Time Next Year
RomansaHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...