Nakatani hatte mir die ganze Zeit über aufmerksam zugehört ohne mich zu unterbrechen und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Hmm..ja du hast recht, das hört sich für mich so an, als wärt ihr beide hoffnungslos ineinander verliebt." Bestätigte er meine schlimmsten Befürchtungen mit einem frechen Grinsen. „Was gibt es da zu grinsen? Das ist schlecht, Sensei." Nörgelte ich. „Es ist höchstens ungünstig aber nicht schlecht." Verbesserte er mich und hob dabei seinen Zeigefinger in die Luft. „Egal was es ist, es bereitet mir Magenschmerzen!" Beschwerte ich mich. „Ich halte es für eine gute Idee mit ihm darüber zu sprechen. Ich bin mir sicher, ihr beide findet einen Weg." Beruhigte er mich, doch ich winkte ab. „Wie soll das funktionieren, Sensei? In ein paar Wochen bin ich wieder zu Hause in Los Angeles und Asano wird noch immer hier sein. Das ist doch zum Scheitern verurteilt!" Seufzte ich theatralisch. „Erinnerst du dich noch an Shiro und Kumiko?" Fragte er mich mit einem Lächeln und ich nickte. „Die Ausgangsbedingungen sind nie optimal. Manche haben eben mehr Glück als andere aber das heißt noch lange nicht, dass diese Liebe von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Seit mutig genug für eure Liebe einzustehen und der Rest wird sich von selbst ergeben glaube mir." Meinte er und sah dabei verträumt in die Ferne.
Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass auch Nakatanis und Yurikos Geschichte eher kompliziert begann. Die beiden hatten es allerdings auch geschafft und lebten nun glücklich zusammen. Ich ertappte mich dabei, wie ich ihm insgeheim glaubte. Vielleicht hatte er Recht und es würde tatsächlich alles gut werden.
Ich war gerade frisch geduscht auf dem Weg zu Asano. Ich hatte ihm geschrieben, dass ich kurz vorbei kommen wollte, da ich etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen hatte. Er hatte keine Einwände und wartete bereits an der Tür auf mich. Er begrüßte mich kurz und bat mich anschließend herein. Ich lief ohne weitere Umschweife ins Wohnzimmer und ließ mich erschöpft auf die Couch sinken. „Was gibt es denn so wichtiges?" Fragte er mich und kam mit zwei Wasserflaschen zu mir. „Ich..muss dir etwas sagen.." Begann ich unsicher. Er sah mich neugierig an und setzte sich neben mich. Diese Nähe wurde mir schon wieder zu viel und mein ohnehin schon pochendes Herz schlug noch schneller. „Weißt du noch, was Mitsuhide-kun heute in der Bibliothek sagte? Also über uns beide?" Fragte ich ihn und spielte dabei am Verschluss meiner Wasserflasche herum. „Ja." Antwortete er mir knapp. „Also..ich hab gelogen als ich sagte, dass ich keine Ahnung hätte wovon er sprach." Gab ich zu und sah in Asanos lachendes Gesicht. „Ich weiß." Sagte er und lehnte sich nach hinten um mich direkt ansehen zu können. Verdutzt sah ich ihn an. „Ich auch." Fügte er ruhig hinzu. Verwirrt blinzelte ich ihn an. „Du..auch?" Widerholte ich seine Worte und er nickte. „Also..was denkst du denn was er gemeint hat?" Fragte ich vorsichtig um sicherzugehen, dass wir über das gleiche Thema sprachen. „Er spielte darauf an, dass wir beide das Gleiche für einander empfinden, wie er und Chloe-chan." Erklärte er mir gelassen und ich fragte mich, wie er es anstellte so ruhig zu bleiben.
„O-okay..und...hat er denn Recht? Also ich meine..was dich betrifft?" Stammelte ich nervös und zerquetschte beinahe meine Flasche. Lächelnd sah er mich eine Weile lang an bevor er sich plötzlich aufsetzte und nach meinem Arm griff. Überrumpelt von seiner Aktion ließ ich mich mitziehen während mir die Flasche aus den Händen glitt. Er packte mich an der Taille und zog mich auf seinen Schoß. Bevor ich mich versah saß ich auf ihm während er mich mit beiden Armen fest hielt, sodass ich nicht runter rutschen konnte. Als er sich sicher war, dass ich nicht fallen konnte wanderten seine Hände meinen Oberkörper entlang. Vorbei an meinen Oberarmen, hin zu meinen Schlüsselbeinen und schließlich meinen Hals hinauf zu meinen Wangen. Er strich mit den Daumen sachte über meine erhitzte Haut und zog mich langsam näher zu sich. Ich konnte nichts anderes tun als verloren in seine Augen zu sehen in der Hoffnung mich irgendwie von diesem Bann befreien zu können, doch wollte ich das überhaupt?
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...