Hysterisch begann sie zu schreien und zu weinen. „Nein! Shiro, nein!" Schrie sie immer wieder und beugte sich zu ihm. „Kumiko..du allein besitzt mein Herz..Verwahre es bis wir uns eines Tages wieder sehen. Ich begehre nichts mehr als dich. Dieses Begehren nehme ich mit ins Grab." Wisperte er unter starken Schmerzen. „Nein..Shiro..du wirst nicht sterben, hörst du? Du darfst nicht sterben! Wenn du mich jetzt verlässt werde ich dir das nie verzeihen." Schluchzte Kumiko von Sinnen. Sie griff sich Shiros Schwert und stand langsam auf. Ihr Blick kalt und hart, wie Eis. „Ich bringe alles wieder in Ordnung, Shiro. Ich gebe dich nicht auf, ich gebe uns nicht auf." Sagte sie mit eiserner Stimme. „Jeder der sich uns in den Weg stellt wird sterben!" Schrie sie und stürmte auf ihren Vater zu. Überrascht von ihrem schnellen Angriff hatte er keine Chance ihr zu entkommen. Als er zu Boden fiel sah sie wütend zu Shiros Vater, der bereits sein Schwert gegen sie erhoben hatte. Ohne zu zögern rannte sie auf ihn zu und verfehlte ihn nur knapp. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf, doch letztlich siegte Kumiko. Erschöpft ließ sie sich neben Shiro zu Boden gleiten.
Der Bildschirm wurde schwarz und der Abspann setzte ein. Ungläubig richtete ich mich auf. „Was? Das ist das Ende der Geschichte?" Fluchte ich wütend. Asano sah mich verwirrt an. „Das kann nicht wahr sein! Was ist denn nun mit Shiro passiert? Ist er gestorben oder nicht?" Fuhr ich fort. Asano richtete sich neben mir auch wieder auf und hob nur irritiert eine Augenbraue. „Ich glaube das ist dem Zuschauer überlassen." Meinte er und dehnte sich etwas. „Dem Zuschauer überlassen?" Hauchte ich verwirrt. Was für ein Film überließ denn bitte dem Zuschauer das Ende? Entweder man glaubte daran, dass Shiro es schaffte und nun gemeinsam mit Kumkio lebte oder dass er gestorben war. Damit konnte ich mich nicht zufrieden geben. Ich brauchte Gewissheit. „Ich versteh das einfach nicht." Seufzte ich genervt.
Was sollte ich denn nun aus der Geschichte ziehen? Nakatani meinte ich würde die Liebe besser verstehen können wenn ich das Buch lesen würde, doch ich war verwirrter als zuvor.
Liebte man jemanden erst wenn man bereit war für ihn zu sterben? Sich gegen die Familie zu stellen? Sich zu hassen?
Ich wusste einfach nicht worauf Nakatani hinaus wollte. „Was verstehst du nicht?" Fragte Asano verwirrt. „Nichts, schon gut." Stöhnte ich genervt. „Wir sollten versuchen zu schlafen, es ist schon spät." Meinte er und stand auf um sich zu strecken. „Ja." Entgegnete ich knapp und rutschte bis nach vorn zur Kante der Liege. Ich wollte gerade aufstehen, als ich Asanos Hand vor mir auftauchen sah. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen und seine höfliche Geste überraschte mich immer wieder aufs Neue. Stumm nahm ich seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen.
Wir liefen wieder zurück ins Schlafzimmer und legten uns zurück ins Bett. Schlafen konnte ich noch immer nicht, aber nicht wegen der Schmerzen. So viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Asano setzte sich auf und lehnte sich an die Kopfstütze des Bettes. „Wieso beschäftigt dich dieser Film so sehr?" Fragte er mich emotionslos. „Dieses Buch..ich habe es von jemandem zum Lesen bekommen. Er meinte, die Frage die ich ihm stellte würde sich beantworten wenn ich das Buch lese." Antwortete ich ihm zögerlich. „Hmm.." Murmelte er. „Was für eine Frage hast du denn gestellt?" Fragte er weiter. Sollte ich es ihm wirklich verraten? Mir war eigentlich nichts auf der Welt peinlich, da ich ohnehin nichts darauf gab was andere dachten, doch dieses Thema, welches scheinbar jeder Mensch auf der Welt blind verstand ließ mich verlegen werden. „Es ist doch auch dieses Mal Teil des Waffenstillstands, dass das was wir besprechen unter uns bleibt, oder?" Vergewisserte ich mich skeptisch und sah ihn nicken. Ich seufzte und winkelte meine Beine an. „Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt verliebt zu sein." Murmelte ich leise und sah dabei ans bettende. Ich konnte ihm irgendwie nicht ins Gesicht sehen. „Wieso wolltest du das wissen?" Hörte ich ihn ernst fragen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er mich auslachen würde, doch das tat er nicht. „Weil ich es nicht weiß. Allgemein ist die Liebe ein Rätsel für mich." Seufzte ich genervt. „Hast du schon mal daran gedacht Mitsuhide-kun oder Chloe-chan zu fragen? Die beiden sehen für mich so aus, als wüssten sie es." Sagte er schmunzelnd und lachte leise. „Nein. Ich wollte es von jemandem wissen, der mir ähnlicher ist, als die beiden. Ich hatte mir davon erhofft es besser zu verstehen wenn die Ausgangsbedingungen ähnlich sind, doch jetzt bin ich noch verwirrter als vorher." Stöhnte ich genervt.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...