Die nächsten Wochen verflogen viel zu schnell und es wurde immer kühler draußen. Bald müsste ich eine dickere Strumpfhose unter meinem Rock anziehen damit ich mir nicht alles abfror. Leider gehörte der Rock fest zur Schuluniform und musste das ganze Jahr über getragen werden.
Ich verbrachte einige Nachmittage gemeinsam mit Asano und seinen Jungs in der Bibliothek, da Chloe sich immer öfters mit Mitsuhide verkrümmelte. Der Rest konzentrierte sich auf den kommenden Winterball, weshalb sie alle mit den Proben beschäftigt waren. Asano hatte das Angebot abgelehnt auf dem Ball zu spielen deshalb wurde die B Klasse damit beauftragt. Er meinte zwar, dass er sich lieber auf das Lernen konzentrieren wollte, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass er nicht aus diesem Grund ablehnte. Ich glaubte eher daran, dass er diesen Abend, der Band der B Klasse überlassen wollte. Zugeben würde er das natürlich niemals, doch ich gab mich auch mit seiner Erklärung zufrieden. Asano wirkte ebenfalls wenig überrascht, als ich ihm beiläufig erzählte, dass Chloe und Mitsuhide nun offiziell ein Paar waren. „Wer hätte das denn kommen sehen." Sagte er ironisch und grinste frech dabei. „Es war abzusehen." Entgegnete ich ihm ausdruckslos. Er staunte allerdings genau wie ich als er hörte, dass Mitsuhide nach der Oberschule plante nach Frankreich zu Chloe zu ziehen. „Das hatte ich nun wirklich nicht von ihm erwartet." Sagte er kopfschüttelnd. „Wieso?" Fragte ich ihn neugierig. „Mitsuhide-kun hat eine sehr große Familie hier. Es überrascht mich, dass er das alles einfach so hinter sich lässt." Erklärte er mir und ich nickte nachdenklich.
Das machte die Liebe also mit einem, dachte ich mir und schmunzelte. „Was denkst du?" Fragte er mich lachend, da ihm mein Gesichtsausdruck nicht entgangen war.„Ach, ich habe nur wieder etwas Neues über die Liebe dazu gelernt." Winkte ich ab. „Achja? Und was?" Bohrte er nach. „Naja, dass sie einen kopflos macht." Meinte ich lachend. „Ja, das tut sie wohl.." Entgegnete er mir verträumt während er mich ansah.
Am nächsten Tag fing Asano mich nach dem Unterricht ab. „Helia! Hast du einen Moment für mich?" Rief er mir von weiter weg zu während ich gerade mit Chiba diskutierte. Er wollte mich unbedingt dazu überreden den Part der Lead Stimme auf dem Ball zu übernehmen. Wir beide drehten uns zu Asano und sahen ihn fragend an. „Hallo, Asano." Begrüßte ich ihn lächelnd und sah, wie Chiba die Nase rümpfte. "Chiba-kun." Grüßte er ihn. "Asano-kun." Meinte Chiba genervt. „Was gibt es denn?" Fragte ich neugierig und sah ihm dabei wartend ins Gesicht. „Ich wollte dich etwas fragen, aber wenn es gerade ungünstig ist kann das auch warten." Sagte er und steckte seine freie Hand in die Hosentasche. Er sah zwischen Chiba und mir her und runzelte die Stirn. „Nein nein, das Gespräch ist ohnehin beendet. Nicht wahr, Chiba-kun?" Fragte ich genervt und sah in Chibas schmollendes Gesicht. „Bitte Helia-chan! Überleg es dir nochmal, du bist so eine talentierte Sängerin!" Flehte er mich an, doch ich verdrehte nur die Augen. „Ich werde sicherlich nicht auf dem Winterball auftreten. Vergiss es!" Nörgelte ich und warf ihm einen unverkennbaren Blick zu. „Versprich mir dass du es dir wenigstens überlegst!" Bettelte er weiter und ich nickte ergeben. „Na schön. Ich überlegs mir, aber mach dir keine allzu großen Hoffnungen!" Seufzte ich genervt und hoffte darauf, dass das Thema nun endlich beendet war. „Sehr schön! Bis dann." Meinte er und verabschiedete sich von uns. Asano sah mich schadenfroh an und ich ließ genervt den Kopf hängen. „Sag nichts." Wies ich ihn harsch an und er hob nur abwehrend die Hände. „Als würde ich.." Zog er mich spottend auf. „Also was wolltest du mich fragen?" meinte ich um das Thema zu wechseln. „Hast du schon eine Begleitung für den Winterball?" Fragte er mich grinsend und schulterte seine Tasche enger. „Nein." Entgegnete ich knapp und spürte, wie mein Herz zu pochen begann. „Gut, weil ich dich fragen wollte ob du mir die Ehre erweisen würdest mit mir hinzugehen?" Fragte er lächelnd und ich stutzte einen Moment. Mein Herz machte einen komischen Aussetzer und ich zog scharf die Luft ein. „Ich..ja, gern." Stotterte ich unbeholfen und versuchte mein Herz unter Kontrolle zu bringen. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst." Meinte er verlegen und sah mich zufrieden an. „Ach wirklich?" Entgegnete ich ihm schelmisch grinsend. Er verdrehte die Augen und verabschiedete sich von mir, da er noch eine Stunde Unterricht vor sich hatte.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...