Mein Blick verdunkelte sich und ich versuchte irgendwie frei zu kommen, doch ich hatte keine Chance. Es war schon so spät, das sich keiner mehr vor der Bibliothek aufhielt. Ich war also auf mich allein gestellt. Ich versuchte irgendwie einen Arm freizubekommen, doch je mehr ich es versuchte desto stärker drückte der Typ hinter mir nach unten. „Diesen Trick kannst du vergessen." Lachte einer der Kerle hämisch und ich sah wieder zu dem Jungen, der auf mir saß. Alle hatten ein Halstuch über die untere Gesichtshälfte gebunden, sodass ich nur erahnen konnte wer sich darunter befand. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte holte er zum Schlag aus und ich machte mich bereit für den Treffer. Allerdings kam dieser nie. Stattdessen wurde der Kerl zur Seite gerissen und flog einige Meter weit weg. Bevor ich realisierte was geschah flog auch schon der zweite hinterher. Ich konnte meine Beine nun bewegen und drehte mich schlagartig um. Der letzte Typ der meine Arme festhielt bekam nun meinen Tritt mit beiden Beinen zu spüren. Es schleuderte ihn ein gutes Stück nach hinten und ich hörte nur noch ein lautes Stöhnen von ihm. Mein Blick glitt nun zu den anderen Beiden Kerlen, die von mir runtergezerrt wurden. Ich erkannte einen roten Schopf, der wie wild auf sie einschlug. Blitzschnell sprang ich wieder auf die Füße und eilte zu ihm.
„Asanko-kun!" Rief ich kurz bevor ich ihn erreichte.Ich griff nach seiner Schulter und zog ihn ein Stück zu mir, doch er riss sich los. Er schlug immer weiter auf die beiden Kerle am Boden ein obwohl diese sich schon gar nicht mehr rührten. Plötzlich packte mich jemand am Kragen und zog mich nach hinten. Von seinem Griff um meinen Hals gefangen rang ich nach Luft, da er ziemlich fest zupackte. Ich versuchte mich zu befreien, doch vergebens. Er hatte mich einfach zu gut im Schwitzkasten. Ich trat ihm mit aller Kraft auf die Füße, doch bis auf ein schmerzverzehrtes Stöhnen brachte es nichts. „Asano-kun.." Presste ich zwischen meinen Zähnen hervor, da mir die Luft derart abgeschnürt wurde das ich kaum mehr einen Ton rausbrachte. Bevor ich das Bewusstsein verlor sah ich, wie Asano sich endlich umdrehte und zu mir eilte. Er holte mit seiner rechten Faust aus und traf meinen Angreifer mitten ins Gesicht. Dieser taumelte zusammen mit mir nach hinten. Ein weiterer Schlag folgte weswegen er eine seiner Hände von mir löste und sich die blutende Nase hielt. Ich bekam nun endlich wieder mehr Luft zum Atmen und merkte nur noch, wie mein Angreifer nach hinten kippte und mich mit zu Boden riss. Sein Griff um mich löste sich nun vollständig und ich atmete tief durch. Bunte Sterne blitzten vor meinen Augen auf und meine verschwommene Sicht klärte sich nach und nach. Ich erkannte eine Hand die langsam näher kam, gefolgt von breiten Schultern und schwach rot leuchtenden Haaren. „Ist alles in Ordnung?" Hörte ich Asano fragen und nickte nur. Er kniete sich neben mich als er merkte, dass ich noch nicht sofort aufstehen konnte. „Komm, ich helfe dir." Beruhigte er mich sanft und griff nach meinem Arm. Er legte ihn auf seinen Schultern ab während er mich vorsichtig mit einem Arm am Rücken hochzog und mich mit der anderen Hand festhielt. Als ich wieder auf den Beinen war schwankte ich noch etwas und hielt mir den Kopf. Asano stellte sich blitzschnell vor mich und drückte mich an sich, um zu verhindern dass ich umkippte. Ich hatte meinen Kopf an seine Brust gelehnt und hing wie ein nasser Sack in seinen Armen.
„Gehtes wieder?" Fragte er mich nach einer Weile und lockerte seinen Griff um mich. Sofort spürte ich, wie ich erneut zu schwanken begann und stützte mich mit meinen Händen an seiner Brust ab. Sein Griff verstärkte sich wieder während ich ihm blinzelnd in die Augen sah. „Bitte bleib einen Moment hier stehen. Ich bin sofort wieder da." Meinte er ruhig und vergewisserte sich, dass ich ihn verstanden hatte. Ich nickte schwach und versuchte, so gut es ging, ohne große Schwankungen an Ort und Stelle zu verharren. Ich folgte Asano mit meinem Blick und sah, wie er zu einem der Kerle rüber ging und ihnen ihr dämliches Halstuch vom Gesicht zog. Man konnte nun ihr ganzes Gesicht erkennen, doch mein Blick war noch immer leicht benebelt weshalb ich die Gesichter nicht scharf wahrnehmen konnte.
DU LIEST GERADE
This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...