„Was hast du vorhin eigentlich gemeint, als du sagtest, dass du einen effizienteren Weg kennst ihn zu bestrafen?" Fragte er mich plötzlich wieder ernster. „Ich hatte mir einen Moment lang überlegt es Nakatani- sensei zu erzählen, doch ich habe meine Meinung geändert." Entgegnete ich knapp. „Wieso?" Fragte er mich wieder. „Weil ich glaube, dass sein Leben auch nicht einfach war. Sein Vater ist ein ehemaliger Fighter genau wie meiner. Ich hatte nun mal das Glück, dass ich ihn nicht genügend interessiert habe, als dass er sich um mich sorgt aber bei Hiro-kuns Vater habe ich ein anderes Gefühl." Erklärte ich gedankenverloren. „Hat da jemand doch irgendwo ein Herz versteckt?" Tritzte Asano mich und schubste mich leicht und bedacht darauf mich nicht zu stark zu treffen. „Hör auf, natürlich nicht. Ich will nur nicht dass mich seine Dummheit mein gutes Verhältnis zu Nakatani-sensei kostet." Log ich und verdrehte meine Augen. Ich hatte zwar anderes von ihm erwartet, doch ich nahm es ihm nicht übel. Schließlich hatte ich keinerlei Verbindung zu ihm weswegen ich wütend oder enttäuscht sein könnte. „Wieso hat er mich eigentlich angegriffen?" Fragte ich Asano ausdruckslos. „Er sagte, er wollte die Ehre der A Klasse wieder herstellen weil du Uesugi und mich im Kampf geschlagen hast." Erklärte er. „Aber er hat die A Klasse und auch meinen Namen durch diese Aktion beschmutzt. Es ist meine Schuld, dass du angegriffen wurdest." Stöhnte er frustriert. Verwirrt sah ich zu ihm. „Tust du das alles deshalb?" Fragte ich kühl. „Was meinst du?" Murmelte er betreten. „Das hier." Sagte ich und zeigte um mich herum. „Ja." Entgegnete er mir. „Aber ich weiß, dass das als Wiedergutmachung nicht ausreicht." Seufzte er. „Was? Das ist mehr als genug. Ich habe dich eigentlich überhaupt nicht um Hilfe gebeten, Asano-kun. Du hast deine Schuld, wenn du je eine bei mir hattest, beglichen als du Hiro-kun und die anderen Kerle von mir runter gezerrt hast." Erklärte ich ihm lachend und hielt mir den Bauch. „Ich habe die Wunde gesehen, Helia-chan. Du musst große Schmerzen haben. Du musst es nicht herunter spielen." Meinte er ernsthaft besorgt. „Mach dir doch deshalb keine Gedanken. Ich bin Schmerzen durch mein hartes Training gewohnt. Auch wenn ich solch eine Wunde schon länger nicht mehr hatte, so kenne ich den Schmerz noch genau. Es ist wirklich nicht so schlimm." Stellte ich grinsend klar. Ich wollte nicht dass er sich verantwortlich fühlte. Es war Hiro's eigene Entscheidung das zu tun, was er tat. Asano hatte ihn schließlich nicht dazu aufgefordert. Irgendwie wollte ich nicht, dass er sich schlecht wegen mir fühlte, dass er sich überhaupt schlecht fühlte.
„Ich glaube, das mit dem Schlafen gehen können wir für heute Nacht vergessen. In zwei Stunden müssten wir schon wieder aufstehen." Seufzte er lächelnd. Schockiert warf ich einen Blick auf meine eigene Uhr. Verdammt, er hatte recht. Wobei ich anmerken musste dass ich tatsächlich überhaupt nicht müde war. „Lass mich noch einmal deine Wunde ansehen." Wies er mich an und rutschte ein Stück näher. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und brachte meine Haare bereits auf eine Seite, sodass er das provisorische Pflaster gleich abnehmen konnte. „Das kann jetzt etwas ziehen, da ein paar deiner Haare leider darunter liegen und ich sie nicht komplett raushalten konnte." Warnte er mich vor und ich nickte nur. Er versuchte es so vorsichtig, wie möglich zu lösen, doch ganz schmerzfrei war es dann leider doch nicht. Ich zog kurz scharf die Luft ein und biss mir auf die Zunge.
„Schon vorbei." Lachte er und knipste das Licht an um alles besser erkennen zu können, da bisher nur die kleine Lampe auf seinem Nachttisch brannte. „Es hat aufgehört zu bluten. Ich kann es dir nun endlich verbinden." Sagte er zufrieden und holte den Verbandskasten aus dem Bad. Als er fertig war sah er sein Werk lächelnd an. „Ich habe eine Schleife aus den beiden Enden gemacht, sodass es wie ein Haarband aussieht." Merkte er an, während ich ihm einen fragenden Blick zuwarf.„Achja?" Fragte ich skeptisch und lief ins Bad um es mir selbst anzusehen. Ich musste gestehen, dass es wirklich nicht allzu schlimm aussah. Es war zwar nicht perfekt aber man konnte es als Haarband durchgehen lassen. Er lehnte im Türrahmen und grinste. „Zufrieden? Euer Majestät?" Spottete er. „Wäre der Verband waldgrün wäre ich es, ja." Zog ich ihn lachend auf, da ich auf unser Gespräch über unsere Lieblingsfarben anspielte. „Sobald sie Verbände in dieser Farbe herstellen besorge ich sie dir." Konterte er geschickt. Ich lachte laut auf und lief wieder zurück ins Schlafzimmer. Er blieb noch immer am Türrahmen angelehnt stehen und drehte sich lediglich zu mir um. „Das steht dir wirklich gut." Sagte er plötzlich schmunzelnd. „Der Verband?" Fragte ich verwirrt und kuschelte mich unter die Decke.
„Dein Lächeln." Entgegnete er mir ernst und sah mich aufrichtig lächelnd an. Verdutzt sah ich ihm entgegen und wusste nicht was ich sagen sollte. „Danke.." Meinte ich unbeholfen und mied seinen Blick.
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...