- Epilog -

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Seit dem Schüleraustausch sind bereits fünf Jahre ins Land gezogen und ich hatte erfolgreich die Oberschule beendet. Ich hatte angefangen in einem Architektenbüro zu arbeiten, da ich sehr perfektionistisch veranlagt war und das die besten Voraussetzungen für den Job waren. Struktur und Ordnung waren eben schon immer mein Ding gewesen. Mit Asano war ich noch immer glücklich zusammen und hatte mir damals sogar gemeinsam mit ihm Gedanken über meinen Berufsweg gemacht. Die Idee Architektin zu werden kam von ihm. Ich schlug sie meinen Eltern vor und sie fanden auch, dass es perfekt zu mir passte. Asano selbst schlug die Karriere als Regierungsbeamter ein, wie er es schon damals geplant hatte. Er blieb allerdings nicht lange in Japan beschäftigt und ließ sich stattdessen in die Japanische Botschaft hier in Los Angeles versetzen um mit mir zusammen zu sein.
Auch mit Chloe und Victoria stand ich noch immer in Kontakt. Sie besuchten mich erst vor kurzem zum dritten Mal und brachten jeweils ihre Partner mit. Es war schön Mitsuhide einmal wieder zu sehen und auch Victorias Freund war ganz in Ordnung. Als nächstes würden Asano, Victoria und ich Chloe und Mitsuhide in Frankreich besuchen. Er ist tatsächlich nach der Oberschule ins Finanzwesen eingestiegen und hat den Absprung nach Frankreich geschafft. Es freute mich wirklich sehr für die Beiden.

Was die Beziehung zu meinen Eltern angeht, ziehen wir uns noch immer gern gegenseitig auf. Ich glaube gewisse Dinge werden sich nie ändern. Aber um ehrlich zu sein, ich würde es auch nicht anders wollen. Asano verstand sich auf Anhieb ausgezeichnet mit meinem Dad und auch Mom mochte ihn sehr. Sie halfen uns sogar eine gemeinsame Wohnung in ihrer Nähe zu finden. Ich war nun 23 Jahre alt und hatte alles von dem ich früher nichts wissen wollte. Liebende Eltern, einen liebevollen Freund und sogar eine zweite Familie.
Mit Nakatani stehe ich noch immer in Kontakt. Wir telefonieren jede Woche miteinander und besuchten uns auch schon einige Male, aber diesmal mit meinen Eltern. Dort lernten sie auch Asanos Vater kennen. Dank Ryo, der uns eine Eigentümerwohnung zur Verfügung stellte, hatten Asano und ich sogar die Möglichkeit dort zu wohnen wenn wir mit meinen Eltern zu besuch waren damit Nakatani und Yuriko nicht völlig überfordert waren. Man konnte über Ryo Asano sagen was man wollte, doch es hatte durchaus seine Vorteile ihn in der Familie zu haben. Auch das Verhältnis zwischen Asano und seinem Vater hat sich in den letzten Jahren erheblich gebessert. Alles in allem kann ich sagen, dass ich glücklich bin.

„Liebling, hast du meine Sporthose gesehen?" Höre ich Asano hinter mir fragen, da er auf den Balkon gelaufen kam. „Hast du im Schrank schon mal nachgesehen?" Frage ich provokant und ziehe dabei eine Augenbraue nach oben. „Scherzkeks." Nörgelt er und verdreht die Augen. „Ich komme noch zu spät zum Training, du weißt doch, dass ich mich heute mit deinem Vater verabredet habe." Drängt er weshalb ich seufzend hinein gehe um die Jogginghose des werten Herrn zu suchen. Nach etwa fünf Minuten komme ich zusammen mit der Hose in den Händen auf ihn zu und werfe ihm einen vielsagenden Blick zu. „Du bist die Beste, ich liebe dich Schatz." Meint er und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Erzähl mir etwas Neues." Lache ich und folge ihm zur Tür. „Bis später!" ruft er mir noch nach bevor er auch schon durch die Tür verschwindet. Ich stehe an den Türrahmen gelehnt, neben dem unser Bild vom Winterball aufgehängt ist und sehe ihm grinsend hinterher.
Ja, ich bin wirklich glücklich.

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