Am Ende des Trainings lief ich erschöpft neben Nakatani zur Haustür. „Hör mal Helia-chan, ich werde dir deine Aufgabe nicht abnehmen aber lass mich dir einen Rat geben." Sagte er plötzlich als ich schon aus der Tür trat. „Lass den morgigen Abend einfach auf dich zukommen und gib der Situation eine Chance." Beendete er seinen Satz und ich sah ihn nur verdutzt an. „Und inwiefern war das jetzt ein Ratschlag?" Fragte ich verwirrt und verzog irritiert das Gesicht. „Das wirst du schon selbst herausfinden müssen." Antwortete er mir schmunzelnd bevor er die Tür schloss. Ich stand noch einige Sekunden bedröppelt vor der verschlossenen Tür und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
Und das sollte mir jetzt helfen? Fragte ich mich während ich mich der Straße zuwandte und zurück zur Unterkunft lief.
Wieder zurück im Zimmer angekommen schmiss ich meine Sachen erst einmal in die Ecke meines Bettes und stieg unter die Dusche. Ich hängte mein Handtuch zum Trocknen nach draußen und strich mir meine noch feuchten Haare aus dem Gesicht. Ich schmiss mich auf's Bett und nahm das Buch von Nakatani zur Hand. Es musste etwas mit dem Buch zu tun haben. Wenn ich mich beeilte konnte ich es noch schaffen es fertig zu lesen vor morgen Abend. Ich wälzte mich zur Seite und schlug es auf. Einige Stunden später war ich mit dem Buch auf meinem Gesicht eingeschlafen und hörte nur gedämpft, wie Chloe das Zimmer betrat. „Was ist denn mit Helia?" Fragte sie Veronica, die mittlerweile anscheinend auch zurück ins Zimmer gekommen war. „Keine Ahnung sie lag schon so da als ich rein kam." Meinte sie desinteressiert. Mehr bekam ich allerdings auch nicht mehr mit, da ich wieder in den Schlaf driftete.Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt und merkte, dass mein Buch neben mir auf dem Nachtschränkchen lag. Chloe musste es mir vom Gesicht genommen haben als ich schon wieder eingeschlafen war. Etwas orientierungslos schüttelte ich meinen Kopf um zu mir zu kommen und stand langsam auf. Ich gähnte verschlafen und stellte fest, dass die anderen beiden noch tief und fest schliefen. Leise schlich ich mich ins Badezimmer und machte mich fertig für den Unterricht. Als ich wieder rauskam sah ich Chloe, wie sie gerade aus dem Bett kroch. Veronica hingegen schnarchte noch friedlich vor sich hin. Ich lief zu ihr rüber und weckte sie sanft damit sie nicht zu spät kam. Wütend fuchtelte sie mit den Armen um sich herum, doch ich wich geschickt aus. „Veronica, komm schon steh auf. Du kommst noch zu spät." Ermahnte ich sie, doch sie drehte sich nur auf die andere Seite und murmelte ein „egal" als sie auch schon wieder eingeschlafen war. Schulterzuckend lief ich rüber zu meiner Tasche und schulterte sie. „Helia, warte auf mich!" Rief Chloe aus dem Badezimmer. Ich seufzte und stand schließlich geschlagene zehn Minuten im Türrahmen bis Chloe endlich fertig war. „Na, gut geschlafen?" Stupste sie mich amüsiert in die Rippen. Mürrisch grummelte ich und schlug ihre Hand weg. Ich fühlte mich nicht besonders gut heute und wirklich gute Aussichten gab es auch nicht. Schließlich war heute der Tag an dem ich mit Asano essen gehen musste. Meine Miene verdunkelte sich allein schon bei dem Gedanken daran. Wirklich geholfen hatte das Buch mir auch nicht, wobei ich zugeben musste, dass ich es noch immer nicht ganz durchgelesen hatte.
Was wollte mir Nakatani nur damit sagen? Konnte er mir nicht einfach sagen was er zu sagen hatte?
Ich stöhnte genervt und fasste mir an die Stirn. Ich spürte, wie sich Kopfschmerzen bemerkbar machten. Na das wird ja ein toller Tag, dachte ich genervt und betrat mit Chloe zusammen das Klassenzimmer.
Ich musste den ganzen Tag über erklären wie es zu dem heutigen Essen kam, da der Rest der Bande nicht aufhören konnte mich danach zu fragen. Chiba wäre fast ausgerastet als er es hörte. Hinami und Ryoko bemitleideten mich auch schon den ganzen Tag über und Kenshin schwieg dazu. „Können wir bitte das Thema wechseln? Ich bin ohnehin schon genervt deshalb." Stöhnte ich und ließ meinen Kopf auf den Tisch sinken. „Wie konntest du dem ganzen auch zustimmen?!" Fuhr Chiba mich an, doch Mitsuhide mischte sich ein. „Chiba-kun! Lass gut sein. Sie hätte fast gewonnen, doch gegen den Zufall kann man nichts tun." Nahm er mich freundlicherweise in Schutz. Ich seufzte nur genervt und versuchte den Tag irgendwie hinter mich zu bringen.
Später am Abend stand ich vor meinem Kleiderschrank und fragte mich, was ich eigentlich anziehen sollte. Ich wusste nicht in welches Restaurant er mich bringen würde also war ich ziemlich ratlos was meine Kleiderwahl betraf. Veronica sah mich die ganze Zeit über verstohlen an bis sie mich schließlich fragte, was ich solange vor meinem Schrank tun würde. „Du gehst mit Hideo essen?! Ist das dein Ernst?! Ich wusste, dass du ihn dir die ganze Zeit schon krallen wolltest!" Fuhr sie mich wütend an, doch ich verdrehte nur wieder meine Augen. „Komm mal wieder runter. Ich mach das nicht freiwillig, glaub mir." Murmelte ich geknickt. „Du brauchst es jetzt wirklich nicht mehr leugnen, Helia." Fuhr sie fort. „Ich habe eine Wette gegen ihn verloren und das war eben der Einsatz wenn ich verliere." Erklärte ich ihr nachdenklich, da ich mich noch immer nicht so richtig festlegen konnte was ich tragen sollte. „Eine Wette?" Wiederholte sie ungläubig meine Worte. „Ja, eine Wette." Bestätigte ich und sah nun genervt zu ihr rüber. „Und wieso dann der Blick in den Kleiderschrank?" Bohrte sie weiter nach. „Weil ich nicht weiß was ich anziehen soll." Antwortete ich knapp und wunderte mich keineswegs, weshalb sie in die E Klasse gesteckt wurde. Wie konnte man nur so dumme Fragen stellen?
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This Time Next Year
RomanceHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...