Asano POV
Ohne jede Rücksicht verlor ich mich immer weiter in meiner Wut und prügelte gnadenlos immer weiter auf sie ein auch wenn sie schon längst auf dem Boden lagen. Plötzlich spürte ich, wie jemand mich an der Schulter zurückziehen wollte, doch ich dachte gar nicht daran aufzuhören. Sie sollten bluten für das, was sie versucht hatten. Ich hörte eine dünne Stimme meinen Namen wispern und erkannte, dass es Helia war. Sofort drehte ich mich um und sah, wie sie ein paar Schritte entfernt von mir im Schwitzkasten des dritten Kerls festsaß. Mein Blick verfinsterte sich noch weiter und bevor der Kerl sich versah traf ihn meine Faust auch schon mitten ins Gesicht. Er taumelte, doch er ließ Helia noch immer nicht los. Wütend schlug ich erneut zu und traf ihn wieder im Gesicht, weshalb er seinen Griff etwas lockerte. Er kippte nach hinten und riss Helia mit sich zu Boden. Ich hörte einen dumpfen Aufschlag und sah, wie sich Blut unter Helias Körper sammelte. So sehr ich auch sofort zu ihr wollte, so musste ich mich doch erst einmal um den Kerl kümmern, der sich wenig daneben seine blutende Nase hielt. Ich musste einfach sichergehen, dass sie außer Gefahr war. Ich trat ihm noch einige Male in die Rippen bis er sich vor Schmerzen in die andere Richtung krümmte.
Helia lag mit offenem Mund auf dem Boden und sah in den Himmel. Ich streckte ihr meine Hand hin und wollte ihr aufhelfen, doch ich merkte, dass sie sich nicht alleine aufrichten konnte. Ich kniete mich neben sie und umfasste ihren Rücken um sie besser hochziehen zu können. „Komm, ich helfe dir." Meinte ich als ich sie nach oben zog. Schwankend stand sie vor mir und schien beinahe umzukippen also stellte ich mich schnell vor sie und zog sie eng an mich. Nach kurzer Zeit legte sie ihren Kopf auf meiner Brust ab und ich spürte, wie die ganze Anspannung von ihr wich. Ich hielt sie nun mit vollem Gewicht in den Armen.
„Geht es wieder?" Fragte ich sie nach einer Weile und sah, wie sie langsam ihren Blick hob. Ich lockerte den Griff etwas um zu sehen ob sie alleine stehen konnte, doch sie schwankte noch immer etwas aber nicht mehr so stark wie zuvor. „Bitte bleib einen Moment hier stehen. Ich bin sofort wieder da." Sagte ich ruhig und lief zu dem Kerl, der sich noch immer vor Schmerz krümmte. Während ich mit ihm beschäftigt war hörte ich, wie Helia mit den anderen Beiden sprach, doch ich konzentrierte mich auf diesen Mistkerl hier. Es stellte sich heraus, dass es Schüler der A Klasse waren, was mich nur noch wütender machte. Ich schrie ihn an und packte ihn am Kragen, doch dann spürte ich wieder eine Hand auf meiner Schulter. Helia stand hinter mir und wirkte ausdruckslos, wie immer.
„Lass gut sein. Egal was du ihm jetzt antun magst, ich kenne einen effizienteren Weg." Hörte ich sie sagen und sah, wie sie hämisch grinste. Verblüfft starrte ich ihr entgegen und wandte meinen Blick dann wieder Hiro zu, der plötzlich völlig verängstigt am Boden kauerte.
Ich hörte das Schloss der Badezimmertür und hob meinen Blick wieder. Helia stand in meinen Sachen vor mir und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie gefiel es mir sie in meinen Sachen zu sehen. Es stand ihr. Bisher hatte noch kein Mädchen meine Kleidung tragen dürfen. Naja, es ergab sich schließlich auch noch nie die Gelegenheit aber aus irgendeinem Grund war ich froh darüber, dass Helia die Erste war. Sie sah mit einem undefinierbaren Blick auf mich herab und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Danke für deine Hilfe. Ich muss zugeben, dass es höchstwahrscheinlich böse geendet wäre wenn du nicht gekommen wärst." Sagte sie seufzend und steckte ihre Hände in die Hosentaschen der Jogginghose. „Schon gut. Das war nicht fair, du hattest nicht einmal eine Chance dich selbst zu verteidigen." Winkte ich ab und erhob mich. Sie sah nun zu mir auf und nickte langsam. „Ich muss dir auch dafür danken, dass du dich um die Wunde gekümmert hast und mir die Sachen ausgeliehen hast." Fuhr sie fort und sah auf das Shirt runter. „Selbstverständlich." Entgegnete ich ihr schmunzelnd. „Du bekommst sie gewaschen zurück." Versicherte sie mir kühl und entfernte sich einen Schritt von mir. „Ich werde jetzt gehen. Chloe fragt sich sicher schon wo ich bleibe." Meinte sie und lief in den Flur.

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This Time Next Year
RomantikHelia war zufrieden mit ihrem Leben so wie es war. Es interessierte sie nicht sonderlich, was andere von ihr hielten. Freundschaften waren unnötige Zeitverschwendung, weshalb sie lediglich Zweck Gemeinschaften bildete. Sie verstand sich gut mit ihre...