21. Christian Pulisic

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Für JustineNiewhner

[3]: „Dich zu verlassen, war am schwersten!"

Christian Mate Pulisic (Fußball)

„Und, wo geht es für dich im Sommer hin?", erkundigte mich Marco, während wir uns beide vom Büffet etwas auf den Teller haben. Ich zuckte mit den Achseln.
„Amerika?", schlug Marco vor: „Ist doch das Reiseziel Nummer eins mit zwanzig!"
Ich sah bei seinem Plan auf und musterte ihn mit einem strengen Blick. Marco schien in diesem Moment auch zu verstehen, wie falsch seine Frage doch war.
„Gott Justine, tut mir leid, ich hab das völlig vergessen", entschuldigte er sich. Ich winkte ab: „Schon okay, ganz so frisch sind die Wunden dann ja nicht mehr!"
„Er kommt heute, das weißt du, nicht?", fragte Marco, woraufhin ich seufzend nickte: „Ja, hab's von Jadon gehört. Egal, ich bin ja nicht mit ihm verfeindet!"
„Du musst ja auch nicht mit ihm reden!"
„Eben", ich zwang mir ein schwaches Lächeln auf, bevor ich mir zwei Gabeln schnappte und eine Marco reichte.
„Danke", meinte er. Wir gingen beide zu unserem Tisch und ließen uns zwischen seiner Frau und meiner Arbeitskollegin Alessia. Ich wollte gerade mir eine Gabel vom Kartoffelsalat in den Mund schieben, als mich Alessia antippte.
„Da kommt er!", flüsterte sie mir zu und deutete zur Tür, die noch immer offen für weitere Gäste der Jahreshauptversammlung zum Ende der Saison war. Alessia wusste wie auch die alle anderen hier im Saal, von meiner früheren Beziehung mit Christian. Es war wohl auch schwer eine Beziehung zwischen Fußballer und der Therapeutenassistentin geheim zu halten. Aber so wie jeder von der Beziehung wusste, genauso wusste auch jeder, dass Christian und ich uns zum Ende der letzten Saison, also seinem Wechsel nach England, getrennt hatten. Auf eine Fernbeziehung wollte ich mich nicht einlassen. Mit zwanzig hatte ich genug im die Ohren, die Probleme einer Fernbeziehung passten da einfach nicht mehr rein. Das Christian heute auftauchen würde, wusste ich wie gesagt von Jadon. Wahrscheinlich wollte er seine alten Freunde wieder sehen und da war ein Wiedersehen zwischen uns beiden unvermeidlich. Aber ich hatte auch keinen Grund mit ihm zu sprechen, also würde ich ihm einfach fern bleiben.
„Ach", meinte ich aufgrund dessen dann viel gleichgültiger, als es mir eigentlich war und nahm die Gabel in den Mund. Ich hatte ja nicht erwartet, dass Christians erster Stopp mein Tisch sein würde, doch da hatte ich mich verrechnet, denn genau das, war sein erster Stopp.
„Heyo Capo!", grüßte er Marco und legte ihm seine Hände auf die Schultern.
„Hey Americano!", grüßte Marco und stand vom Stuhl auf, um meinen Ex Freund in die Arme zu ziehen. Ich beobachtete dies aus dem Blickwinkel, doch versuchte dem ganzen nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken. Dennoch spürte ich eine gewissen Leere, wenn ich Christian so glücklich sah. Glücklich ohne mich.
„Hey allerseits!", winkte Christian dann dem Rest des Tisches zu und scheinbar gehörte ich zu diesem allerseits, was mich doch sehr empörte. Aber Christian scherte sich darum nicht, sondern wandte sich einfach zum nächsten Tisch.
„Ich bin also auch allerseits", stellte ich leise fest und sah empört zu Marco.
„Ihm hat die Trennung zugesetzt, vielleicht ist er noch nicht bereit mit dir zu reden!", meinte Marco, doch ich fand diese Idee nicht gut. Ich blieb einfach beleidigt.
„Ich hole mir was zu trinken", brummte ich missmutig und rutschte mit meinem Stuhl zurück, bevor ich Mischwäldern zur Theke aufmachte, um mir einen zweiten Kaffee machen zu lassen.
„Einen Latte bitte", bestellte ich und schob dem Kellner meine Tasse hin. Dieser nickte bloß. Während ich auf meinen Kaffee wartete und schon Platz auf einem Barhocker genommen hatte, gesellte sich irgendwann jemand weiteres zu mir. Als ich nach links schielte, entdeckte ich doch tatsächlich Christian neben mir.
„Du bist natürlich nicht allerseits!", stellte er auf einmal klar und wandte sich zu mir. Er hatte scheinbar von meiner empörten Aussage gehört.
„Du bist die wichtigste Person im ganzen Raum. Du bist alles, aber nicht allerseits!"
„Hat sich aber gerade anders angehört", brummte ich.
„Ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist, um dich so zu begrüßen!", entschuldigte er sich. Ich seufzte und winkte ab: „Schon okay, wer weiß schon, wie man die Ex Freundin begrüßt"
„Tut mir trotzdem leid, also hallo!"
„Hey", lächelte ich. Es wurde still und da ich nicht wollte, dass Christian gleich wieder ging, fragte ich: „Wie läuft's in England?"
„Gut, ziemlich gut. Die Menschen sind anders drauf und so, aber sonst ist's wirklich schön.", plapperte er vor sich hin. Ich lächelte ihm aufmunternd zu: „Besser als Dortmund?"
Christian zuckte mit den Achseln, was mir dann auch Antwort genug war.
„Vermisst du uns?", wagte ich dann zu fragen. Christians Blick wurde ernst.
„Ich vermisse dich!", gab er zu, doch das war definitiv keine von den Antworten, die ich hören wollte. Mir wurde der Latte zugeschoben und ich wollte mich einfach von Christian entfernen, nach dieser Aussage, doch da hielt er mich am Handgelenk.
Dich zu verlassen, war am schwersten!", gestand er und sah mich mit seinem trauernden Blick an. Ich atmete tief durch: „Chris, ich will noch immer keine Fernbeziehung!"
„Ich bin zwei Stunden geflogen, mit allem drum und dran war ich vielleicht drei Stunden unterwegs. Es ist gar nicht so lange, wie du sagtest und anstrengend erst gar nicht!", versuchte er mich zu überzeugen. Ich seufzte: „Chris...."
„Justine, ich vermisse dich in England, ich habe niemanden seit dir mehr gedatet! Bitte, lass es uns wenigstens versuchen. Wir können ja erst mal uns unverbindlich treffen und wenn's dir zu anstrengend ist, kannst du immer noch alles beenden!", erklärte er. Ich verdrehte meine Augen, doch konnte nicht verheimlichen, dass ich den Amerikaner auch unfassbar vermisst hatte.
„Flieg doch wenigstens einmal nach London! Du wirst dich in die Stadt verlieben, das schwöre ich bei Gott! Das ist genau deine Stadt!"
Ich schloss kurz meine Augen, bevor ich ausatmete und schließlich meinte: „Gut, einmal besuche ich dich in London!"

Ich hoffe der OS gefällt euch soweit 💙💙💙

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt