9. Kai Havertz

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Für forever_fcb

Kai Havertz (Fußball)

Als Kai heute morgen zum Training erschienen war, war seine Laune wie so oft in den letzten Wochen nur schwerst gut gewesen. Seine nicht ausreichende Leistung und das Wissen, dass er eigentlich mehr konnte, setzen ihm zu. Die weniger netten Kommentare via Social Media halfen ihm dabei nicht wirklich. Zudem war seine Freundin Ellie hochschwanger, seine Eltern noch immer nicht begeistert so früh Eltern zu werden, sodass viele kleine Faktoren gerade zusammenspielten, dass Kai am liebsten ins Bett fallen und für immer schlafen würde. Er wollte Ellie nicht alleine lassen, mit der Übelkeit, den Schwindelanfällen und den Gelenkschmerzen, doch konnte auch nicht verheimlichen, dass es ihm nicht wirklich besser ging. Gut, er trug jetzt kein Kind in seinem Bauch, aber die Last auf seinen Schultern fühlte sich nicht leichter an. Lars hatte ihm nach dem letzten Spiel den Rücken gestärkt, was Kai ein wenig geholfen hatte, doch seine Probleme verschwanden dadurch nicht.
„Hey Kai, Lust nachher FIFA zu zocken?", hörte er Nadiem rufen. Kai sah zu seinem Freund auf, der gemeinsam mit Jonathan und Mitchell in einer Gruppe stand. Kai schüttelte sofort seinen Kopf: „Ich muss zu Ellie, ich kann sie jetzt nicht alleine lassen"
„Auf wann ist den die Geburt datiert?", erkundigte sich Sven von einer anderen Seite.
„Auf den 30.", erklärte Kai.
„Uhh ist ja bald", stellte Sven fest. Kai seufzte und nickte. Bald. Genau das machte ihm soviel Angst. Er fühlte sich nicht bereit dazu ein Kind zu kriegen, er hatte doch noch nicht einmal den Durchbruch in ein Top Team geschafft. Er stand doch am kompletten Anfang seiner Karriere, da war eigentlich kein Platz für ein Kind.
„Neymar hat sogar mit 19 ein Kind gekriegt!", hörte Kai Mitchell sagen, der mit dieser Aussage seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Und?", fragte Kai.
„Ich will damit sagen, dass du es schaffst", lächelte sein Freund: „Wir sind ja auch für dich da!"
Kai musste bei den Worten Lächeln und stopfte die Schuhe in seinen Turnbeutel.
„Danke", lächelte er Mitchell zu, der bloß abwinkte.
„Melde dich, wenn du oder Ellie Hilfe braucht!", bot auch Nadiem indirekt seine Hilfe an. Kai nickte sofort: „Mache ich, aber ich denke das einzige was wir gerade brauchen ist Ruhe"
„Ich denke Bosz gibt dir bestimmt auch mal Trainingsfrei, wenn du das brauchst", murmelte Jo. Kai schüttelte sofort seinen Kopf und sah zum Verteidiger.
„Ich will das alles unter einen Hut kriegen. Wenn das Kind da ist, wird's ja nicht weniger, sondern eher mehr, deswegen will ich versuchen, das jetzt schon irgendwie zu organisieren", erklärte er.
„Überanstrenge dich nicht!", bat Jo einfach nur und legte dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter.
„Ich schaff das schon, ich geh jetzt Heim und haue mich aufs Bett", nahm Kai ihm die Sorge sofort. Jo nickte und nahm seine Hand von der Schulter des Jungen, der nur seine Hand hievte und sich damit als einer der Ersten vom Training verabschiedete.
Die Fahrt Heim verlief im Stillen ohne Musik, was ungewöhnlich für Kai, doch gewöhnlich für die letzten Wochen war. Er war ein großer Freund der Stille geworden.
Als er sich allerdings seinem Haus näherte, entdeckte er das Hinterteil eines Krankenwagens, an welchem das Blaulicht noch leuchtete. Sofort beschleunigte er das Tempo, doch tatsächlich stand der Wagen vor seinem Haus. Er entdeckte Krankenhelfer, die Ellie gerade mit einem Rollstuhl aus dem Haus transportierte. Sofort stoppte er den Wagen, ignorierte die Tatsache, dass er mitten auf der Straße stand, und sprang heraus.
„Was ist hier los, Babe, was ist passiert?", schrie er panisch, als er beobachtete, wie seine Freundin vor Schmerzen schrie und krampfte.
„Ihre Freundin hat die Wehen bekommen, keinen Grund zur Sorge!", beruhigte ihn sofort ein Arzthelfer, doch Kai hatte nicht wirklich das Gefühl, als sei er ruhig. Er sah über die Schulter des Arzthelfers zu Ellie, die in den Kragenwagen geschoben wurde.
„Babe!", rief er und wollte zu ihr rennen, als eine Hand seitens des Arzthelfers vor seiner Brust ihn stoppte.
„Ich will da hin! Ich darf mit!", zischte er ihn sofort an.
„Nicht wenn sie so aufgebracht sind. Fahren Sie uns hinterher und beruhigen Sie sich auf der Fahrt. Ihre Freundin hat schon Stress genug!", mahnte ihn der Arzthelfer. Kai sah ihn beleidigt an, doch wusste aus Erfahrung, das es keinen Sinn machte zu diskutieren.
„Dann fahren Sie endlich los. Ich will nicht, dass Sie unser Kind im Krankenwagen kriegt!", brummte er einfach nur und riss sich vom Mann los. Dieser sprang sogleich in den Krankenwagen und zog die Türen zu. Auch Kai eilte zu seinem Auto, startete es rechtzeitig, bevor der Krankenwagen aus seinem Sichtfeld verschwand. Auf der Fahrt zum Krankenhaus wählte er die Nummer seines Bruders, der über die Zeit immer zu ihm gehalten hatte.
„Jan?", rief er panisch in den Hörer, als dieser abnahm.
„Kai?", amte sein Bruder ihn direkt nach, doch Kai war nicht nach Lachen zu mute, was er sogleich klarstellte: „Jan, falscher Zeitpunkt für Witze. Ellie hat Wehen kriegt"
„Heute?", rief Jam auf einmal hellwach: „Aber ihr solltet das Kind doch erst am 30. bekommen"
„Ich weiß", murmelte Kai und wischte sich über die Stirn, an welcher sich der Schweiß abperlte: „Ich weiß auch nicht was passiert ist. Heute Morgen ging's ihr gut und als ich jetzt vom Training wiederkam, stand der Krankenwagen vor unseren Haus und hat sie gerade zum Krankenhaus gefahren und fuck..."
Kais Stimme brach zum Ende hin ab, da die Tränen ihm das Sprechen unmöglich machen.
„Kai, ganz ruhig. Alles ist gut. Drei Wochen sind okay, das passiert schon mal, das ist okay", beruhigte ihn sein Bruder. Kai schniefte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
„Jap, ja du hast recht", sprach er sich dann auch selbst Mut zu. Er fuhr auf den Parkplatz und parkte seinen Wagen schief auf dem erst besten freien Platz, der ihm ins Auge fiel.
Er sprang aus dem Auto und eilte ins Krankenhaus.
„Wurde hier gerade eine Schwangere Frau eingeliefert?", sprang er die Frau an der Rezeption an, die vor Schreck zusammenzuckte.
„Ihr Name?", fragte sie erst und Kai hatte das Gefühl, als würde er verrückt werden.
„Kai. Havertz!", sagte er ohne Hemmungen seine Wut preis zu geben. Die Frau sah ihn zwar genervt an, doch kommentierte sein Verhalten nicht weiter.
„Ja, es wurde soeben eine schwangere Frau mit Wehen eingeliefert, sind Sie der Vater?", fragte sie, nachdem sie auf dem Computer herum getippt hatte. Kai nickte hastig: „Ja, ja der bin ich"
„Dann müssen sie in die dritte Etage in die Gynäkologie!", erklärte ihm die Frau und Kai war schon weg noch bevor sie ihm den Weg zum Fahrstuhl erklären konnte, den Kai wohl bemerkte auch nicht brauchte, denn er sprintete die Treppen hoch bis zur dritten Etage.
Nachdem er einige Krankenschwestern angehalten und gefragt hatte, fand er eine, die ihn ins Krankenzimmer brachte in welchem Ellie lag.
„Kai!", meinte Ellie erleichtert, als sie ihren Freund hechelnd im Türrahmen entdeckte.
„Sorry, ich habe.....das ist ein weiter weg hierhin", gab er es auf sich wirklich zu erklären. Er stolperte zu Ellie ans Bett, die schon mit ausgebreiteten Beinen richtig lag. Der Fussballer schnappte sich einen Stuhl und setzte sich zu seiner Freundin.
„Geht's?", fragte er sofort. Sie nickte mit müden Augen: „Gerade geht's"
„Warum hast du mich nicht angerufen?", fragte Kai.
„Habe ich, aber du bist nicht rangegangen"
Kai kniff seine Augen zusammen und nahm die Hand seiner Freundin.
„Ich hab mein Handy auf leise gestellt, Angewöhnungssache. Fuck, verdammt, das tut mir so unendlich leid", entschuldigte er sich mit riesigen Schulgefühlen. Ellie strich ihm über die Wange und lächelte aufmunternd: „Du bist ja jetzt da, alles gut"
Kai nickte ebenfalls, wenn auch ziemlich besorgt. Eine Seitentür ging anschließend auf und ein weißer Kittel trat hinein.
„Oh, Sie sind vermutlich der Vater?", fragte ein Arzt. Kai nickte und schlug in die ausgestreckte Hand des wohl Mitte Vierzig jährigen an.
„Ich bin Doktor Feldmann, ich bin der Gynäkologe", erklärte er. Kai nickte, auch wenn er es zugegeben etwas befremdlich fand, dass es ein Mann war. Aber Ellie schien damit durchaus weniger Probleme zu haben.
„Ich werde ein Ultraschall und einige Untersuchungen machen, aber die Fruchtblase ist im Krankenwagen geplatzt, von daher ist es dann wohl schon heute soweit", gab der Arzt kund. Kai war nicht mehr ganz so überrascht von der Nachricht und nickte einfach nur stumm. Doktor Feldmann untersuchte Ellie, unternahm allerlei Untersuchungen von denen Kai so oder so keinen blassen Schimmer hatte. Biologie war wirklich noch nie seine Stärke gewesen. Beim Ultraschall allerdings verzerrte der Arzt dann doch sein Gesicht.
„Ist was?", fragte Ellie panisch und auch Kai sah beunruhigt auf. Der Arzt biss sich auf die Unterlippe: „Der Kleine liegt falsch. Eine natürliche Geburt ist so nicht möglich"
„Dann machen Sie einen Kaiserschnitt!", rief Ellie sofort. Kai nickte einverstanden, für sie beide war gerade nichts wichtiger, als die Gesundheit des Kindes. Auch der Arzt schien einverstanden mit der Lösung, sodass Ellie auf die Operation vorbereitet wurde, wo Kai allerdings nie ihre Seite verließ.
„Ich bin die ganze Zeit bei dir!", flüstertet Kai Ellie zu, als sie im Operationsaal lag. Ellie sah zu ihrem Freund hoch und nickte. Kai hockte sich neben sie und begann ihr vorsichtig durch die Haare zu streicheln, während die Ärzte die Operation ansetzten.
„Ich liebe dich", flüsterte Kai zu seiner Freundin.
„Ich dich auch", antwortete Ellie ein wenig Benommen von der Betäubung.
„Was machen die da?", fragte sie. Kai zuckte mit den Achseln.
„Guck nach, Kai! Was machen die da?", fragte Ellie schon ein wenig hysterischer.
„Babe, ich liebe dich, aber ich glaube wir beide wollen nicht, dass ich dich halb aufgeschnitten sehe! Das würde..."
Kai wurde von lauten Babyschreien unterbrochen, die wie aus dem nichts durch den Operationssaal schalten.
„Oh mein Gott, ist er das?", schrie Ellie und hatte Tränen in die Augen. Kai sprang auf und sah herüber, doch tatsächlich war es ihr Sohn, der gerade in die Welt der Lebenden getreten war.
„Kai geh gucken wie er aussieht!", forderte Ellie und schickte ihren Freund los, der dahin lief, doch eine Krankenschwester kam ihm schon entgegen und zeigte Ellie und ihm das kleine Leben, das sie in ihren Händen hielt.
„Er ist so hübsch", flüsterte Ellie berührt und eine Träne kullerte ihr über die Wange. Auch Kai spürte die Emotionen in seinen Augen, als er das kleine Kind sah, dass seines war. Sie hatten es geschaffen. Unfassbar.
Die Krankenschwester brachte das Baby zum Babykasten wohin Kai ihr nach Ellies Aufforderung folgte. Er stellte sich neben dem Gasten, wo ihr Sohn gerade abgetupft wurde.
„Darf...darf ich ihn berühren?", fragte Kai unsicher. Die ältere Krankenschwester sah lachend zu ihm auf und nickte. Kai steckte seine Hand in die Box und tippte seinen Sohn, seinen Sohn mit dem Finger vorsichtig an. Sofort ergriff dieser seinen Zeigefinger und drückte ihn, woraufhin Kai lachte und es ihm auf die Tränen in die Augen trieb. Als der Kleine losließ, strich Kai ihm durch die Haare, bevor er sich zu ihm herunter beugte.
„Du bist das wichtigste!", flüsterte er, denn eine große Karriere erschien ihm von nun an nur noch zweitrangig. Am wichtigsten war jetzt die Gesundheit seines Sohnes, der soeben wieder seinen Finger ergriff und in der Box zappelte. Kai musste lachen.
„Das aller wichtigste!", betonte er.

So, hat lange gedauert, aber hier ist der OS. Leider muss ich euch mitteilen, dass mir die anderen Wünsche irgendwie abhanden gekommen sind, da ich sie aufgeschrieben hatte, aber bei uns Renovierung ist und der Zettel futsch ist. Ich hatte den OS schon angefangen und habe ihn nun beendet, von den anderen weiß ich aber keinen mehr geschweige denn für wen sie waren, weshalb ich gleich noch ein Wunsch Kapitel poste, auf dem sich dann jeder was wünschen kann, noch mal.
Tut mir leid.
Dennoch hoffe ich euch gefällt dieser OS. Über Sternchen oder Feedback freue ich mich immer 💕
Im Übrigen könnt ihr jetzt damit rechnen, dass die meisten OS so lang sein werden, da ich lieber längere als kürzere schreibe, mittlerweile

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt