30. Johann Fortfang

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Für footballff

[2]: „Ich war ein Idiot!"

Johann Fortgang (Skispringen)

„Weißt du, ich habe ja nichts dagegen, dass ich mal eine Überstunde mache oder so, aber dann auch noch angefaucht zu werden, weil ich ihm keinen Kaffee gebracht habe, muss ich mir echt nicht geben!", gab ich meine Wut über meinen Arbeitsplatz kund, während ich das Auto über die Straße lenkte.
„Ich weiß, das ist wirklich nicht fair!", erklärte Johann, doch seine Worte halfen nicht wirklich. Ich war unglücklich in meiner Arbeit. Nicht nur, dass ich mich wie eine Praktikantin fühlte und genau diese Aufgaben auch erledigen musste, nein, ich wurde auch noch wie ein Stückchen Dreck behandelt. Es verging kaum eine Stunde an dem mein Chef oder irgendein anderer Arbeiter nicht seine Wut an mir ausließ. Ich verstand durchaus, dass das Arbeitsleben stressig war und nicht jeder die Geduld für jemand Neuen wie mich hatte, aber jeder muss erst einmal irgendwo anfangen, um gut zu werden und das war nun einmal mein Anfang. Auch wusste ich, dass Johann sich meine Beschwerden Tag ein Tag aus anhören musste und ich mittlerweile kein anderes Thema mehr hatte außer die Arbeit, was mir leid tat, was ich allerdings auch nicht ändern konnte.
„Komm einfach nach Hause, ich habe gekocht und dann machen wir uns einen schönen Abend, was hältst du davon?", schlug Johann vor. Ohne ihm bei der Erzählung seines Plans wirklich zuzuhören, murmelte ich einfach Ja.
„Bis gleich, Honey", verabschiedete sich mein Freund und auch ich sprach eine weniger glückliche Verabschiedung in den Hörer, bevor ich den Anruf beendete. Ich schmiss das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr bis zu Johann und mir nach Hause.
Als ich in unsere Einfahrt fuhr, entdeckte ich Johann schon durchs Fenster in der Küche hantieren. Ich schnappte mir Handy und Handtasche vom Beifahrersitz und stand dann aus dem Wagen aus. Mein Freund sah mich auch am Fenster vorbei marschieren und lächelte freudig.
„Hey Honey!", wurde ich sogleich von ihm überfallen, als ich ins Haus kam.
„Hey", murmelte ich, noch immer genervt von der Arbeit.
„Komm her", flüsterte Johann und zog mich fürs erste in eine Umarmung, die mir zumindest einen Teil der schlechten Laune nahm.
„Wie gesagt, ich habe gekocht. Das Essen steht bereit im Wohnzimmer", flüsterte er mir nach einen kurzen Kuss ins Ohr.
„Ist gut, ich komme gleich, ziehe mir nur die Sachen aus und wache meine Hände", erklärte ich. Genau das tat ich dann auch. Ich hing meine Jacke auf, stellte die engen Schuhe weg und ging ins Badezimmer, um mir die Hände zu waschen, bevor ich ins Wohnzimmer zu meinem Freund dazu stoß. Auch wenn meine Laune sich angefangen zu besser hatte, wurde sie auf einmal wieder düster, als ich die Paprika auf meinem Teller sah.
„Warum ist da Paprika drauf?", fragte ich und sah zu Johann. Dieser sah mich etwas verwirrt an: „Keine Ahnung, gehört halt zum Rezept!"
„Aber ich bin allergisch gegen Paprika!", zischte ich dann auf einmal laut auf. Auch wenn Johann das natürlich nicht mit Absicht getan hatte, so konnte ich nach meinem Tag einfach nicht mehr zwischen Recht und Unrecht unterscheiden.
„Das Essen kann ich mir also auch abschminken!", brummte ich und warf meine Hände frustriert in die Luft: „Suuuuuupeeeeee. Ich geh mir einen Jogurt holen!"
Mit diesen Worten ließ ich Johann verschreckt zurück, bemerkte seinen entschuldigenden Blick erst gar nicht.
„Scheiße Honey, das mit der Allergie habe ich völlig vergessen. Ich war ein Idiot!", stellte Johann schuldbewusst klar, als ich einige Sekunden später mit einem Jogurt in der Hand ins Wohnzimmer trat. Als ich seinen traurigen Blick so sah und mir noch einmal den schön gedeckten Tisch ansah, fühlte ich mich auf einmal ganz schlecht.
„Nein, nein, alles gut", flüsterte ich und winkte ab: „Das ist kein Problem, zumindest nicht so ein großes, wie ich es gemacht habe"
Ich spürte wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten, die nach diesem Tag einfach raus mussten.
„Es... es ist einfach nur...", flüsterte ich, doch brach noch vor Beendigung des Satzes in Tränen aus.
„Shhh, shhh", flüsterte Johann und kam auf mich zu. Er zog mich in seine Arme.
„Es ist da echt viel", gab ich zu und presste mich gegen ihn.
„Ich weiß, ich weiß", sagte Johann und strich mir durchs Haar: „Aber du musst nur diese scheisse durchstehen und danach wird es besser. Du musst erst das Arschloch als deinen Chef haben und irgendwann bist du dann sein Chef! Und dann zahlst du ihm alles Heim!"
Ich lachte bei seinen Worten.
„Ich hoffe", flüsterte ich und wischte mir die Augen an seinem Shirt ab.
„Und ich weiß es!", sprach er mir zu und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze.

Hoffe euch gefällt der Os soweit, lasst mir gerne Feedback da 💗

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