51. Loris Karius

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Vorwort: Lorius hatte sich kaum mehr eingekommen. Voller Übermut hatte er wochenlang nur über die Champions League sprechen können. Es war sein größtes Turnier bislang. Du konntest seine Nerven nachvollziehen. Heute war endlich das entscheidende Finale....

Du konntest keine Wort für das Geschehen vor deinen Augen finden. Fassungslos blicktest du auf das Spielfeld, genauer gesagt auf das Tor. Dort stand er, dein Freund. Auch wenn du ihn von hier oben kaum erkennen konntest, wussten deine Gedanken schon dir sein Gesicht vor Augen zu führen. Du wusstest was für ein Gesicht er nun machte.
Schwer schluckend bemerktest du wie die bösen Rufe sich so langsam beruhigten und ein großer Teil der Mannschaft auf Lorius zuliefen. Du wolltest da auch sein.
,,Excuse me, can you please move a little, so I can..", mit der Hand gestikuliertest du zur Treppen. Wenigstens hatte dein Englisch, nach so vielen Jahren der Beziehung mit dem Torhüter, sich im wesentlichen verbessert.
,,Of course!", mit einem freundlichen Lächeln schob die Dame ihre Beine beiseite. Dankend passiertest du die Plätze und stürztest die Treppen hinunter. Du hattest einen VIP Pass bekommen, weshalb der Schritt in den Einlaufgang kein schwerer war.

Suchend blicktest du zwischen den beiden Mannschaften hin und her, erblicktest schnell das familiäre Gesicht des Trainers.

,,Jürgen!", riefst du aus ganzem Halse, die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe auf sich ziehend. Mit Tränen in den Augen winkte dich der Mann zu sich, stand in mit der ganzen Mannschaft in einem Kreis. Du kanntest die Mannschaft, hattest deinen Freund schon oft zum Training begleitet. Die Jungs waren nett, offen, einfach lustig.
,,Hey, Mary!", wisperte der Trainer mit einem enttäuschten Unterton und schloss dich in eine enge Umarmung. Er war mittlerweile zu eine Art Vater heran gewachsen.
,,Es tut mir so so so leid!", wispertest du ihm ins Ohr, bevor du dich aus der Umarmung zogst.
,,Sag dass Lori" widersprach der Trainer, fragend schautest du ihn an, bevor er dir zur Kabine deutete: ,,Ist gerade rein gegangen!"
Wundernd, wann du das verpasst hattest liegst du sofort zurück, Richtung Kabinen. Noch vor dem Spiel hattest du dem Team hier viel Glück gewünscht, du wusstest wo ihre Umkleide war. Grausame Stille war im Gang, aus dem Hintergrund vernahm man die Jubelrufe der Spanier.
Die Tür vor sich, hattest du nicht lange gezögert, bevor die Klinke herunter gedrückt wurde. Im selben Moment stieß dir das einsame enttäuschte Gesicht von Lorius entgegen. Ein kurzes Blitzen in den Tränen verschmierten Augen signalisierte dir, dass dein Kommen keines falls die falsche Wahl war.
,,Schatz?", flüstertest du fragend, die Türe schließend.
Keine Antwort kam, lediglich ein trauriges Schnauben. Auch dir stieg das Wasser in die Augen, als du deinen Freund in dieser Verfassung sahst. Beruhigend schobst du die Arme um seinen Nacken und lehntest an der Schulter des Torhüters.
,,Ich hatte mir das so schön vorgestellt!", frustete er: ,,So schön"
,,Jeder macht mal Fehler!", widersprachst du.
,,Ja, aber heute durfte einfach kein Fehler passieren, wir hatten so viel vor! Es sollte das perfekte Happy End werden", brummte der Blonde.
,,Nächstes Jahr ist auch ein Champions League Finale!", nuscheltest du in sein Trikot.
,,Aber nächstes Jahr ist zu spät! Es sollte dieses Jahr sein. Es war perfekt dafür!"
,,Wofür?"
,,Ja für die Frage!"
,,Welche Frage?", fragend blicktest du auf.
,,Diese eine Frage die ich dir stellen wollte. Die ein Mann nach drei Jahren Beziehung stellen sollte. Es sollte heute stattfinden, vor allen Menschen, vor tobender Menge. Jürgen und ich hatten das so perfekt geplant. Es sollte still werden und dann würde ich dich auf das Spielfeld ziehen, eine Liebeserklärung machen und dann die Frage stellen!"
Kurz lächeltest du, indes ebenfalls eine Träne deine Augen verließ.
,,Oh Baby!"
,,Nichts oh baby ich kann dir die Frage nicht stellen!"
,,Natürlich kannst du mir die Frage stellen!"
Ein schelmisches Lächeln umspielte die Lippen deines Freundes, bevor er wieder zu bitterem Frust erstarrte: ,,Aber das war nicht so geplant!"
,,Was im Leben ist schon geplant!"
Ohne eine Antwort erhob sich dein Freund von der Bank und schlenderte, nun deutlich weniger traurig, zu seinem Spind. Mit einem Klicken öffnete sich dieser, bevor er in seiner Tasche kramte und kurz darauf mit einer kleinen Schachtel hervorblickte.
,,Es ist nicht das was ich mir vorgestellt habe.", entschuldigend blickte er dir in die Augen, als er dich von der Bank zog: ,,Aber das ist egal!"
Ihm war nicht zu reden zumute, weshalb er sich direkt vor dir nieder kniete: ,,Vermutlich ist das der lahmste Heiratsantrag und zum beschießenden Zeitpunkt, aber die Tatsache dass du jetzt hier bist, versichert mir, dass du die perfekte Frau dafür bist. Also hocke ich jetzt hier und frage dich: Möchtest du meine Frau werden?"
,,Ja"

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt