27. Charles Leclerc

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Für JustineNiewhner

[9]: „Du warst der Grund, warum ich mich umbringen wollte!"

Charles Leclerc (Formel 1)

„Oh mein Gott, ich freue mich so!", jubelte meine beste Freundin Klara und sprang wie von der Biene gestochen auf und ab, während Alessia und ich ihr wesentlich ruhiger folgten. Ich war allgemein heute den ganzen Tag über unfassbar ruhig, was Alessia scheinbar nicht entgangen war, denn sie stupste mich an und sagte: „Hey, alles gut?"
Ich nickte sofort und schenkte ihr ein aufgesetztes Lächeln.
„Mit dir stimmt doch was nicht!", meinte sie und machte mir damit nur wieder einmal deutlich, wie gut sie mich nach drei gemeinsamen Jahren dann doch kannte. Denn mir ging es nicht gut. Klara hatte von ihrem Freund VIP Tickets für das Formel 1 Rennen in Melbourne erhalten, da ihr Freund nun aber mit einer Grippe Zuhause feststeckte, war sein Ticket übrig und für die dritte im Bunde hatten wir dann noch ein Ticket spontan bekommen. So war es also dazu gekommen, dass ich mir tatsächlich ein Formel 1 Rennen angeschaut hatte, dazu noch ein Ticket bezahlt und damit genau diese eine Person indirekt bezahlt hatte, die keinen einzigen Cent wert war. Charles Leclerc. Dieser Mann war das letzte auf Erden und ich hatte mir ein Rennen von ihm angeschaut, obwohl er es nicht wert war. Charles und ich hatten eine sagen wir mal schwere Vergangenheit, aber um es grob zusammen zu fassen, wollte ich mich mehrmals wegen ihm umbringen. Genau diesem Charles Leclerc, der von allen als süßer Schnucki gefeiert wurde und den Klara so anhimmelte. Übel nehmen konnte ich es ihr nicht wirklich, schließlich sah Charles wirklich nicht aus wie das Arschloch, dass er tatsächlich was. Und da Klara, Alessia und ich uns erst seit drei Jahren, seit meinem Arbeitsbeginn hier in Melbourne. Ich wollte damals nur aus Europa raus, deswegen war ich schon mit 18 hierhin gereist. Jedenfalls waren diese drei Jahre lange nach Charles, sodass keiner meiner beiden mittlerweile besten Freunde von der speziellen Vergangenheit wusste, die Charles und ich pflegten.
„Justine, was ist los? Sag's schon!", forderte Alessia.
„Nichts!", log ich sie weiterhin an, denn ich wollte nun absolut nicht die ganzen Leichen aus meiner Vergangenheit aus dem Keller holen. Eigentlich sollten sie für immer im Keller bleiben und dort verrotten. Ich wollte nie wieder etwas mit ihnen zu tun haben.
„Oh Gott, wir sind gleich da!", kreischte Klara als sie einen Security Guard entdeckte.
„Okay ich übernehme das Reden, die ist zu nichts zu gebrauchen!", murmelte Alessia und deutete mit ihrem Kopf auf Klara, die fast schon am hyperventilieren war. Auch ich musste schmunzeln. Wenigstens war eine von uns glücklich. Alessia klärte mit dem Security Guard alles und zeigte unsere drei Karten vor, die auch ein direktes Treffen mit den Fahrern von McLaren beinhalteten, während ich neben Klara stand und aufpasste, dass sie nicht hinfiel.
„Ich treffe gleich Lando Norris!", krächzte sie heiser und schlug aufgeregt gegen meinen Arm. Ich nickte. Wenigstens war es nicht Ferrari, die wir trafen, denn das hätte mich mir Sicherheit über alle sieben Berge laufen lassen.
Alessia winkte uns zu sich, deutete uns an, dass wir dem großen Typ einfach folgen sollten, was wir auch taten. Wir durchliefen den Security Bereich, hinten an der Boxengasse entlang und ich hoffte bloß, dass Alessia sich den Weg merken würde, denn so wie Klara sich benahm, war sie dazu nicht in der Lage und ich hatte ein schlechteren Orientierungssinn als ein Stückchen Brot. Wir hielten vor einem mehr oder minder großem Gebäude.

"Oh mein Gott, Justine, hier drinnen ist er, da ist Lando Norris!", krächzte Klara und klammerte sich am Ärmel meines Pullovers. Alessia, die mittlerweile wieder neben uns stand, verdrehte bloß amüsiert die Augen.

"Sie können rein!", erklärte der Security Guard schließlich und öffnete uns die Glastür in einen langen Flur. Er begleitete uns bis zur zweiten Tür, bevor er klopfte. Es dauerte einige Sekunden, bis uns Carlos Sainz die Tür öffnete. Ich kannte die ganzen Namen und Gesichter, seither Klara der wollte größte Formel 1 Fan auf der Welt war. Genau so wie ich es auch erwartet hatte, quiekte sie neben mir auch auf, als sie den Spanier entdeckte. Dieser lachte.

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt