Benjamin Hadzic (Fußball)
„Und, bist du ready?", erkundigte ich mich bei meinem Bruder, der gerade noch etwas auf dem Laptop tippte. Er sah zu mir auf und nickte.
„Nur noch ausschalten!", murmelte Danny. Er klickte noch etwas herum, bevor er sich von seinem Stuhl erhob und zu mir kam. Er lächelte dünn, doch ich sah die Trauer, die auch noch zwei Wochen nach der Trennung von seinem langjährigen Freund ihm ins Gesicht geschrieben stand. Ich versuchte ein aufmunterndes Lächeln zu kreieren, doch dies bekam Danny gar nicht mehr mit, da er sich an mir vorbei in den Flur zwischen den Büros unserer Arbeitsstelle drängelte. Ich folgte ihm einfach.
Auf dem Weg zum Aufzug trafen wir auf einige Mitarbeiter, von denen wir uns verabschiedeten, bevor wir runterfuhren.
„Kommst du noch mit zu mir?", hauchte Danny seufzend. Ich sah zu ihm und nickte sofort.
„Klar!"
„Also nur wenn Benjamin deswegen nicht wieder sauer wird!", fügte er hinzu, doch ich winkte ab: „Wird er nicht!"
Ehrlich gesagt war ich eher vom genauen Gegenteil überzeugt, doch ich wollte nicht, dass Danny noch diese Last mit sich tragen müsste. Die Trennung setzte ihm schwer genug zu, das sah ich Tag für Tag und es schien einfach nicht besser werden zu wollen. Wir setzten uns ins Auto und ich startete den Weg Heim. Ich blieb die letzten Wochen über oft bei Danny. Irgendwie sah ich mich in der Pflicht, als seine große Schwester. Ich musste für ihn da sein, so wie er immer für mich da gewesen war, nach einer Trennung. Auch wenn es zugegeben davon nur eine gab und ich hoffte, dass ich mit Benjamin für immer zusammen bleiben würde, sodass es bei dieser einen bleiben würde. Aber selbst bei dieser einen war Danny für mich da gewesen. Er war damals noch in der Schule gewesen und hatte diese manchmal geschwänzt, nur um für mich da zu sein. Ich war es ihm schuldig. Zudem wollte ich es auch einfach. Benjamin hatte damit so seine Probleme. Vor allem, weil ich die letzten Wochen über hauptsächlich bei Danny war und wir uns so kaum sahen. Ich verstand durchaus, dass das nicht der ideale Weg war, aber was sollte ich machen? Ich konnte Danny nicht einfach alleine lassen.
Ich fuhr mit dem Auto vor Dannys Garage und sah mit einem aufmunternden Lächeln zu ihm.
„Wir sind da!", hauchte ich und strich ihm über den Oberarm, da er scheinbar weggenickt war. Er regte sich und sah dann müde zu mir.
„Okay", murmelte er dann. Wir stiegen aus dem Aus und schlürften zu ihm nach Hause. Ich öffnete die Tür, wo ich mittlerweile auch schon den Schlüssel für besaß. Wir begannen uns auszuziehen und die Schuhe von den Füßen zu werfen, alles in völliger Stille. Danny machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer, während ich auf halben Weg stehen blieb, da mein Handy klingelte. Ic/ nahm es aus meiner Hose. Benjamin. Ich nahm den Anruf an.
„Hey Honey!", lächelte ich. Doch auf der anderen Seite ertönte lediglich ein lautes Schnauben. Sofort wusste ich, dass mir das Gespräch nicht gefallen würde.
„Was ist los?", seufzte ich frustriert.
„Ja wo bist du!", brummte Benjamin.
„Ich hab dir doch geschrieben, dass ich vermutlich bei Danny übernachte und dem ist jetzt so!", erklärte ich und kniff zeitgleich meine Augen zusammen, da ich wusste, dass ihm die Worte nicht gefallen würden. Er schnaubte erneut: „Alter, willst du mich verarschen? Ich habe den ganzen Tag gedacht, dass wir uns endlich heute sehen. Ich hab dich die letzten drei Tage nicht gesehen!"
„Ich weiß, aber ich muss für Danny da sein!"
„Und für mich nicht oder wie?"
„Hast du eine Trennung nach einem Jahr Beziehung hinter dir?"
„Nein, aber du bist meine Freundin und du bist nie da!"
Ich fuhr mir frustriert durch die Haare und rannte die Treppen hoch ins Gästezimmer, wo ich unterkam.
„Verdammt Benjamin!", fauchte ich: „Mein kleiner Bruder hat sich von seinem Freund getrennt und ich bin für ihn da, du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein, dass ich Zeit mit ihm verbringe, denn er braucht mich. So wie ich die Zeit mit ihm limitiert habe, als du eine schwere Phase hatte. Ich liebe dich, aber ihn liebe ich auch. Er ist mein kleiner Bruder!"
„Ich weiß, aber er ist nicht die einzige Person in deinem Leben und momentan fühlt es sich doch so san, als hättest du mich momentan aus deinem Leben gestrichen!"
„Und ich hab nicht dieses Gefühl, wenn du mit deinem Team unterwegs bist??? Verdammt, benehme dich nicht so, als sei ich das größte Arschloch. Du setzte Fußball manchmal auch vor mich!"
„ja weil es mein Beruf ist!"
„Und Danny ist mein Bruder!"
Benjamin verstummte auf einmal. Vermutlich weil er wusste, dass ich recht hatte. Auf einmal seufzte er laut. Ich setzte mich auf die Bettkante und wartete auf Benjamins Antwort.
„Okay, vielleicht hast du recht!", gab er schließlich zu. Ich biss mir auf die Unterlippe. Mitleid kam über mich.
„Willst du vielleicht vorbei kommen?", schlug ich vor. Benjamin stutzte: „Was?"
„Möchtest du vorbei kommen? Ich möchte dich auch sehen, aber ich kann Danny nicht alleine lassen. Also kannst du auch einfach zu uns kommen, wenn du Lust hast. Du kannst auch Pizza holen und wir haben dann einen schönen Abend. Danny hat bestimmt nichts gegen mehr Gesellschaft!", erklärte ich meine Idee. Benis Antwort ließ lange auf sich warten, schließlich meinte er jedoch: „Ich mache mich gleich auf den Weg!"Ich hoffe der OS gefällt euch 🥰
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Sport One Shots || boyxgirl [✓]
FanfictionAuch wenn der Name vermutlich schon alles sagt: boyxgirl OneShots über Sportler. Sportarten, die bislang vertreten sind: ☞ Fußball ☞ Skispringen ☞ Handball ☞ American Football ☞ Formel 1 ☞ Beginn: 09.01.19 ☞ Ende: 08.09.2020